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Im Totengarten (German Edition)

Im Totengarten (German Edition)

Titel: Im Totengarten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Rhodes
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sie vollkommen vergessen hatten, wie es sich anfühlte, in der Opferrolle zu sein.
    »Himmel, das ist echt nicht schön«, murmelte eine Frau. Sie wirkte derart überrascht, als hätte sie sich plötzlich ungeschminkt in einem Spiegel gesehen.
    *
    Um fünf saß ich wieder auf meinem Rad und folgte dem Feierabendverkehr Richtung Süden aus der Stadt hinaus in Gegenden, in denen man es sich noch leisten konnte, was zu kaufen, und wo sich die Leute vormachten, dass Wandsworth beinah so begehrenswert wie Hampstead war.
    Als ich auf das Revier in Southwark kam, war DCI Burns derart zwischen der Wand und seinem Schreibtisch eingeklemmt, dass es das reinste Wunder war, dass er noch Luft bekam. Als er mich erblickte, winkte er in Richtung eines abgenutzten Plastikstuhls.
    »Sie ist nicht unbedingt in allerbestem Zustand, finden Sie nicht auch?« Er sah mich prüfend an. »Aber ich wollte, dass Sie sehen, womit wir es zu tun haben.«
    »Eindeutig mit jemandem, der nicht gerade wild auf Frauen ist.«
    »Das können Sie laut sagen.«
    »Haben die Bensons das allen ihren Opfern angetan? Ich meine, dass sie ihre Haut in Stücke geschnitten haben?«
    »Sagen wir es so – die Mädchen hätten, als wir sie gefunden haben, keine allzu große Chance mehr bei einem Schönheitswettbewerb gehabt.« Er zog eine Grimasse. »Dieses Mädchen konnten wir noch nicht identifizieren. Offenbar wird es von niemandem vermisst. Sieht aus, als ob das arme Kind ein bis zwei Wochen ohne Nahrungsmittel eingesperrt gewesen wäre.«
    »Haben Sie schon irgendwelche Verdächtigen?«
    »Cley steht für mich immer noch ganz oben auf der Liste. Seit seiner Entlassung war er nur einmal im Haus von seiner Mum. Wir suchen ihn immer noch.«
    Ich blinzelte verwirrt. »So etwas Kompliziertes bekäme er nie hin. Und vor allem, wie hätte er das machen sollen? Sie sagen, dass das Mädchen bereits vor seiner Entlassung tagelang irgendwo gefangen war.«
    »Ich habe nie gesagt, dass er ein Einzeltäter ist.«
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch schrillte, und er riss den Hörer an sein Ohr. »Ben, könnten Sie vielleicht kurz zu uns kommen?«
    »Ist das Ihr Stellvertreter?«, fragte ich, und der Inspektor nickte knapp.
    »Er ist ganz versessen darauf, dass Sie für uns arbeiten. Er hat im Internet Informationen über Sie eingeholt und sagt, dass Sie die Beste Ihres Faches sind.«
    In der Tür erschien der übellaunige Detective, der mich am Abend zuvor zwangsweise nach Hause gefahren hatte. Er trug eine schwarze Hose und ein weißes Hemd, dessen oberster Knopf geöffnet war, und sein grauer Schlips hing ihm so locker um den Hals, als hätte er die Befürchtung, er erwürge sich vielleicht damit. Bei Tageslicht sah er verändert aus. Mit seinem schwarzen Haar und seiner blassen Haut sah er irgendwie exotisch, nach Mittlerem Osten, aus. Trotzdem machte er den Eindruck, als hätte er schon viel zu lange kein Sonnenlicht gesehen, und auch lächeln konnte er noch immer nicht.
    »Sie haben sich bereits kennengelernt, nicht wahr?«, erkundigte sich Burns.
    »Aber Ihren Namen kenne ich nicht.«
    »DS Alvarez«, fuhr er mich an. Er benahm sich nicht gerade, als hätte er darum gebeten, mich in die Ermittlungen zu diesem Fall einzubeziehen. Vielmehr wirkte es, als sähe er das Wiedersehen mit mir als absolute Zeitvergeudung an. Seine straff gespannten breiten Schultern deuteten auf jede Menge unverbrauchter Energie in seinem Körper hin.
    »Können Sie uns irgendetwas Neues sagen, Ben?«
    »Was wollen Sie wissen?« Widerstrebend ließ sich Alvarez auf einen Stuhl neben mir sinken und streckte die Beine aus. »Bei allem gebührenden Respekt, Boss, dies ist ein ungünstiger Moment. Wir müssen noch Dutzende von Zeugenbefragungen durchführen und haben einfach keine Zeit für so etwas.«
    »Sie können gleich mit Ihrer Arbeit weitermachen.« Burns holte tief Luft. »Und Sie haben selbst gesagt, dass Alice bestimmt ein besseres Profil für uns erstellen kann.«
    Alvarez stieß einen Seufzer aus. »Das Vorgehen des Täters stimmt zum größten Teil mit dem der Southwark-Mörder überein. Die Bensons haben ihre Opfer über Wochen eingesperrt, sie vergewaltigt und ihnen am Schluss die Kehlen durchgeschnitten und sie anschließend verscharrt. Entweder auf einem Stück Ödland in der Nähe ihres Grundstücks, in ihrem Garten oder im Fundament ihres Hauses.«
    »Aber zu einer Vergewaltigung kam es bei diesem Mädchen nicht?«, erkundigte ich mich.
    »Anscheinend nicht.«
    »Und das ist

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