Im Wald der gehenkten Füchse
gekauft?«, fragte er den Botenjungen des Warenhauses ungläubig.
Der Major bestellte sich sein Frühstück aufs Zimmer. Er wagte nicht auszugehen, denn womöglich kämen noch mehr Lieferungen. Er hoffte, dass er nichts völlig Sinnloses eingekauft hatte.
Der Warenstrom hielt an. Bettwäsche, Skischuhe, Schneeanzüge, mehrere Paar Skier mit Stöcken, ein elektrischer Rasierapparat, eine Brennschere, eine elektrische Zahnbürste ...
Gegen Mittag klopfte ein Mann vom Maschinenhandel an die Tür.
»Der Motorschlitten stände jetzt auf dem Hof. Und ein stählerner Anhänger, so wie vereinbart.«
Der Motorschlitten stand auf dem Anhänger eines Geländewagens. Der verkaterte Major befahl, zum Berg Ounasvaara zu fahren, wo er den Motorschlitten ausprobieren wollte. Wie er feststellte, kam man damit auf der unberührten Schneefläche flott voran. Das Ding hatte eine Menge Geld gekostet, aber das war egal. Juntunens Goldflasche machte noch ganz andere Anschaffungen möglich.
Zum Abschluss der Probefahrt lud Remes den Mann vom Maschinenhandel zum Lunch ein, und dann fuhren sie zum Lager des Eisenwarengeschäfts, wo der Motorschlitten samt Anhänger zu Badewanne, Heißwasserboiler und dem ganzen anderen Krempel auf den Laster geladen wurde. Auch die Weihnachtsgeschenke, die Skiausrüstung und alles andere, was der Major am vergangenen Tag eingekauft hatte, wurde dort festgeschnallt. Remes wies den Fahrer an, den Laster nach Pulju zu fahren, er selbst werde mit dem Taxi nachkommen.
Die Rechnung des Pohjanhovi war vierstellig. Remes’ Hand zitterte unmerklich, als er sie bezahlte. Die Aufstellung enthielt Kosten für Musik und verschiedene Abendgesellschaften, dazu die Miete für Salons. Kein Wunder, dass Remes’ Erinnerungsfähigkeit auf den Nullpunkt gesunken war.
Dann ging es mit dem Taxi im Höllentempo nach Pulju. In Meltaus überholten sie den Laster, auf dem die dickbäuchige Badewanne schaukelte.
»Es gibt doch verrückte Leute. Heutzutage sollte man sich keine Badewanne anschaffen, eine Dusche spart Energie«, bemerkte der Taxifahrer.
»Eine Wanne ist aber ein Statussymbol«, knurrte der Major. »Nur arme Leute waschen sich im Regen. Und die Waldtiere.«
In Pulju wartete Remes länger als eine Stunde, ehe der Laster eintraf. Zusammen mit dem Fahrer lud er die Waren ab und verstaute sie im großen Anhänger hinter dem Motorschlitten. Obenauf wurde die Badewanne festgezurrt.
»Für so ein Ding hat man hier draußen anscheinend ’ne Menge Verwendung«, bemerkte der Fahrer. Major Remes ging nicht darauf ein, sondern startete mürrisch den Motorschlitten. Er lenkte ihn mitsamt seiner schweren Last in die düstere Wildmark. Es war bereits Nachmittag. Eile tat Not, denn Major Remes wollte noch im Hellen den Kuopsu erreichen.
Der breitkufige, starke Motorschlitten zog nur mit Mühe die schwere Last. Obenauf schaukelte die Badewanne, die bereits gefährlich rutschte. Im Gelände am Iso Aihkiselkä fiel sie herunter, die Seile hatten sich gelockert. Die Wanne stieß gegen eine dicke Kiefer, und es dröhnte so gewaltig, als hätte die Kirchenglocke von Kemijärvi geläutet. Der Major fluchte inbrünstig.
Mehrmals schnürte er die Wanne wieder fest, doch das widerspenstige Ding rutschte jedesmal in den Schnee, sowie der Motorschlitten beschleunigte. Entnervt hielt Remes an. Er überlegte, ob er das Monstrum überhaupt mit ans Ziel nehmen oder lieber im Juha-Vainaan-Maa eingraben und dort vergessen sollte.
»Verflucht und zugenäht, warum musste ich den ganzen Mist auch kaufen«, murmelte er reuevoll vor sich hin.
Schließlich kam er auf die Idee, die Wanne hinter dem Schlitten herzuziehen. Zu diesem Zweck befestigte er das eine Ende des Seils an der für den Anschluss des Wasserhahns vorgesehenen Seite, das andere Ende am Schlitten. So wurde aus der Wanne eine Art Lappenschlitten, und der lief stabil, nachdem Remes auch noch die Weihnachtsgeschenke und den Proviant hineingepackt hatte.
Jetzt fuhr es sich leicht. Der Motorschlitten zog den Anhänger, und hinter diesem glitt die emaillierte Wanne durch den Schnee.
»Ein Offizier findet für alles eine Lösung«, brummte Remes zufrieden.
Die Badewanne war als Beförderungsmittel geräumiger und von besserer Gleitfähigkeit als der von den Einheimischen benutzte Schlitten. Dem Major fiel ein, dass ja bei den Badsanierungen im Süden Finnlands die Wannen gegen Duschen ausgetauscht wurden. Man könnte also Geld machen, indem man den Lappen hier oben die gebrauchten
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