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Im wilden Meer der Leidenschaft

Im wilden Meer der Leidenschaft

Titel: Im wilden Meer der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: AMANDA MCCABE
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Hände auf die Wangen. Ihre von der harten Arbeit in der Taverne leicht angerauten Handflächen berührten ihn sanft. Mit den Daumen zog sie seine Augenbrauen, seine Schläfen und seine Wangenknochen nach.
    „Ich hätte nie gedacht, dass ich dich noch einmal wiedersehen würde, Balthazar Grattiano“, flüsterte sie.
    „Ich auch nicht“, brachte er hervor.
    Sie küsste ihn, und ihre Lippen waren weich und schmeckten verlockend nach Früchten und Sonnenschein. Dies war anders als ihre Begegnung in der Dunkelheit der letzten Nacht, getrieben von Verlangen und dem Bedürfnis, die Albträume der Vergangenheit zu vergessen. Dieser Kuss war wie eine Begrüßung und ein neues Kennenlernen.
    Balthazar legte seine Hände auf ihre Schultern und fühlte die Anspannung ihrer Muskeln, den weichen Stoff ihres Kleids und die Wärme ihrer Haut. Sie erinnerte ihn an ein wildes Tier, das beim geringsten Anzeichen von Gefahr fliehen würde. Langsam und behutsam strich er mit seinen Händen über ihren Rücken und massierte sie mit zärtlichen, kreisförmigen Bewegungen, bis sie an seinem Mund aufseufzte und sich an ihn schmiegte.
    Ihr Kuss vertiefte sich, und mit geöffneten Lippen begannen sie, einander zu schmecken, zu fühlen. Ihre Zungen berührten sich, und Balthazar nahm sie fest in die Arme, um sie noch näher an sich heranzuziehen. Sie erwiderte seine Umarmung, schlang die Arme um seinen Hals und setzte sich auf seine Oberschenkel. Ihr Kuss war ungebrochen, und eine Woge der Leidenschaft überrollte sie beide.
    Oh ja, es war wirklich schon zu lange her, seit er mit einer Frau zusammen gewesen war. Gewöhnlich wollte er diese Momente des erregenden Verlangens mit einer Geliebten auskosten und hatte es nicht eilig, sodass er jeden Zoll ihrer nackten Haut, jede ihrer Kurven erforschen konnte. Er genoss es, sie lustvoll aufschreien zu hören, während er selbst in der Rolle des distanzierten Beobachters blieb, der sich der berauschenden Leidenschaft nie ganz hingab.
    Jetzt wollte er nichts mehr, als Bianca nackt auf dem Bett liegen sehen und sie stöhnen und seinen Namen schreien hören. Er konnte nicht anders, als ihre Röcke hinaufzuschieben und zwischen ihre Schenkel zu drängen wie ein Junge, dem es bei seiner ersten Erfahrung nicht schnell genug gehen kann.
    Mit den Lippen strich er über ihre Wange, bis er ihr Ohrläppchen fand und es sanft zwischen seine Zähne nahm. Sie rang nach Luft und warf den Kopf in den Nacken, sodass sie ihm ihren Hals darbot. Auch ihn bedeckte er mit Küssen und vergrub seine Zähne zärtlich in die Rundung ihrer Schulter, ohne ihr weh zu tun und nur, um anschließend über die Stelle zu lecken. Er hauchte einen federleichten Kuss auf ihre Haut und sah fasziniert, wie sie erschauerte und ihr der Atem stockte.
    Und er hatte sie für kalt und unnahbar gehalten? Oh nein, sie war so voller Leben, feuriger Hitze und Licht wie die Sonne über dieser Insel, und er würde sich an ihr verbrennen, wenn er ihr zu nahe kam.
    Auf seine Frage, ob sie sich zu seinen Feinden zähle, hatte sie nicht geantwortet.
    Er lehnte den Kopf gegen die sanfte Rundung ihrer Brust und hörte ihren Herzschlag. Er hörte das Echo in seinem eigenen Körper, hörte den Rhythmus des Lebens. Ihres Lebens, das sich mit seinem vereinte.
    Er schloss die Augen und atmete tief ein, als könne er tatsächlich mit ihr verschmelzen. Er wollte so sehr ihr wahres Selbst wiederfinden, das hoffnungsvolle junge Mädchen, das nun so tief unter der Last der grausamen Vergangenheit und der unsicheren Zukunft verborgen lag.
    Sie streichelte sein Haar und hielt ihn fest an sich gedrückt, während sie ihm zärtlich die Strähnen aus dem Gesicht strich.
    „Bist du es wirklich?“, flüsterte sie.
    „Ich weiß es nicht“, entgegnete er. „Aber wenn dies ein Traum ist …“
    „Können wir nicht erwachen?“, fragte sie und küsste seine pulsierende Schläfe. „Oder werden wir uns dann in einem Albtraum wiederfinden?“
    Balthazar schloss die Augen und dachte an die Visionen, die ihn im Schlaf quälten. An den Albtraum von seinem auseinanderbrechenden Schiff und seinem Vater, einer Erscheinung aus der Hölle, die ihn daran erinnerte, wer und was er eigentlich war. Wessen Blut in seinen Adern floss.
    Er spürte, dass Bianca von seinem Schoß aufstand. Er hielt die Augen geschlossen, aber er hörte, dass sie ihre Kleider und ihr Haar wieder richtete. Hörte auch ihren noch immer schnellen Atem.
    „Ich fürchte, deine Wunde blutet wieder“, sagte

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