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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Gör« Lügen.
    Die Kleine schlang ihm die rundlichen Arme um den Hals und brummte spielerisch, während sie ihn gleichzeitig küsste und an den Haaren zog.
    »Mein Gott, was für eine Wilde«, sagte Gentry lachend. Er drehte sie und hielt sie an den Füßen, was dem Kind erneut wildes Freudengeschrei entlockte.
    »Nick« , wies seine Schwester ihn zurecht, obgleich auch sie lachte. »Lass das, du lässt sie noch auf den Kopf fallen.«
    »Tue ich nicht«, erwiderte er gedehnt, packte das Kind aber doch wieder am Oberkörper und hielt es im Arm.
    Als er Lottie einen Blick zuwarf, schien ihr Herz für einen Moment auszusetzen. Er sah so sanft und freundlich und unwiderstehlich schön aus, dass Lottie spürte, wie sie von Kopf bis Fuß ein wohliger Schauer durchrieselte.
    »Amelia«, murmelte Gentry und brachte das Mädchen zu Lottie. »Begrüß Tante Charlotte. Ich habe sie heute Morgen geheiratet.«
    Auf einmal wirkte die kleine schüchtern und legte den Kopf auf Gentrys Schulter, als sie Lottie verschämt anlächelte. Lottie erwiderte das Lächeln, da sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Sie hatte nicht viel Erfahrung mit Kindern, da sie so lange von ihrem Elternhaus fort gewesen war.
    Lady Cannon nahm ihrem Bruder das Kind ab und strich die widerspenstigen Locken des Mädchens nach hinten. »Liebstes«, flüsterte sie halblaut. »Willst du nicht mit der Nanny mitgehen und dir von ihr die Haare bürsten lassen?«
    Trotzig streckte Amelia das kleine, runde Kinn vor. »Nein.«
    »Wenn du dir nicht die zerzausten Strähnen ausbürsten lässt, werden sie bald so unmöglich aussehen, dass wir sie abschneiden müssen.«
    Gentry fügte schmeichelnd hinzu: »Lass dir von deiner Nanny die Haare bürsten, Süßes, und das nächste Mal, wenn ich zu Besuch komme, bringe ich dir eine hübsche, blaue Schleife mit.«
    »Und eine Puppe?«, lautete die hoffnungsvolle Frage.
    »Eine Puppe, die so groß ist wie du«, versprach er.
    Die Kleine wand sich aus den Armen der Mutter und tapste auf das wartende Kindermädchen zu.
    »Ein wunderbares Kind«, stellte Lottie fest.
    Mit einem wehmütigen Lächeln schüttelte Lady Cannon den Kopf, wobei sich mütterlicher Stolz in ihren blauen Augen widerspiegelte. »Und außerdem maßlos verwöhnt.« Dann nahm sie Lottie bei der Hand. »Du musst mich Sophia nennen«, meinte sie herzlich. »Lass uns auf die ganzen förmlichen Anreden pfeifen.«
    »Ja, My ... ja, Sophia.«
    »Mein Mann wird sich bald im Salon zu uns gesellen ...«
    »Wie reizend«, erklang Gentrys verdrießliche Stimme hinter ihnen.
    Sophia fuhr fort, als hätte sie ihn nicht gehört. »... und ich werde uns ein paar Erfrischungen servieren lassen. Ich habe kürzlich ein exquisites Schokoladenservice erstanden. Magst du heiße Schokolade, Charlotte?«
    Lottie begleitete ihre neu gefundenen Schwägerin in einen luxuriösen Salon, dessen eine Seite von großen Fensterscheiben flankiert wurde, die Ausblick auf einen üppig bepflanzten Wintergarten boten. »Ich habe noch nie welche getrunken«, entgegnete sie. Dieses exotische Getränk hatte es auf Maidstone nicht gegeben — und selbst wenn, hätte Lord Radnor ihr niemals erlaubt, davon zu trinken. Die Dienstboten auf Stony Cross Park waren, wenn überhaupt, nicht in den Genuss eines derartigen Luxus gekommen. Die Hausangestellten bekamen kaum je Butter oder Eier vorgesetzt, geschweige denn etwas so Kostspieliges wie Schokolade.
    »Niemals? Nun, dann musst du heute welche probieren.« Sophia lächelte schelmisch, als sie hinzufügte: »Zufälligerweise bin ich eine ausgesprochene Expertin auf dem Gebiet.«
    Der Salon war in warmen Farbtönen gehalten, vor allem Weinrot, Gold und Grün, und die schweren Mahagonimöbel waren mit Brokat und Samt gepolstert. Kleine, mit Leder bezogene Tischchen, auf denen sich Folianten, Romane und Zeitungen stapelten, waren im ganzen Raum verteilt. Auf Sophias Wink hin ließ sich Lottie auf einem weichen Sofa nieder, auf dem zahlreiche mit Tieren und Pflanzen bestickte Kissen drapiert waren. Nick setzte sich neben sie, und Sophia nahm in einem Sessel Platz.
    Ein Dienstmädchen trat auf Sophia zu und erhielt sogleich geflüsterte Anweisungen, worauf es diskret das Zimmer verließ.
    »Mein Mann wird jeden Augenblick hier sein«, verkündete Sophia mit heiterer Miene. »Aber nun erzähl schon, Charlotte, wie du und Nick euch kennen gelernt habt. Seine Nachricht war recht kurz, und ich brenne auf Einzelheiten.« Wie ein gestrandeter Fisch öffnete und

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