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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Schwester treu?«
    »Oh, er ist ein Heiliger«, versicherte Gentry mürrisch. »Als sie einander begegneten, war er Witwer und hatte seit dem Tod seiner Frau keusch gelebt, weil er zu ehrbar war, um mit einer Frau zu schlafen, mit der er nicht verheiratet war.«
    »Das klingt sehr ritterlich.«
    »Ja, ritterlich ist er, ganz zu schweigen von seiner Ehrlichkeit und seinen hohen Moralvorstellungen. Er besteht darauf, dass jeder sich an die Regeln hält ... an jeine Regeln - und als sein Schwager bekomme ich mehr Aufmerksamkeit von ihm geschenkt, als mir lieb ist.«
    Lottie konnte sich ganz gut vorstellen, wie Gentry die Läuterungsversuche aufnahm, die Sir Ross ihm angedeihen ließ, und sie musste sich ein spontanes Lächeln verbeißen.
    Als Gentry das verdächtige Zucken ihrer Lippen sah, setzte er zum Spaß eine drohende Miene auf. »Das findest du wohl höchst amüsant, wie?«
    »Ja«, gab sie zu und jaulte überrascht auf, als er sie an einer empfindlichen Stelle unterhalb ihres Brustkorbs berührte. »Oh, nein, nicht! Da bin ich kitzelig. Bitte!«
    Geschmeidig wie eine Raubkatze schob er sich auf sie, saß alsbald mit gespreizten Beinen auf ihr und hielt ihr die Handgelenke über dem Kopf fest. Auf der Stelle war Lotties Amüsement verschwunden und sie wurde von kalter Angst gepackt, obgleich sie die Situation auf verwirrende Weise erregend fand, als sie zu dem großen Mann über sich aufblickte. Sie lag hilflos unter ihm ausgestreckt und war ihm völlig ausgeliefert. Trotz ihrer Beklemmung bat sie ihn nicht, loszulassen, sondern wartete lediglich angespannt ab, wobei sie unverwandt zu seinem finstren Gesicht emporstarrte.
    Der Griff um ihre Handgelenke lockerte sich, und mit den Daumen strich er spielerisch über die feuchten Innenflächen ihrer Hände. »Soll ich heute Nacht zu dir kommen?«, flüsterte er.
    Lottie musste die trockenen Lippen mit der Zunge benetzen, bevor sie antworten konnte. »Stellst du diese Frage mir oder dir?«
    In seinen Augen tanzte ein Lächeln. »Dir natürlich, ich weiß längst, was ich will.«
    »Dann wäre es mir lieber, du würdest fort bleiben.«
    »Warum das Unvermeidliche hinausschieben? Eine Nacht mehr macht auch keinen Unterschied.«
    »Ich würde gerne damit warten, bis wir verheiratet sind.«
    »Aus moralischem Prinzip?«, meinte er spöttisch, während seine Daumen die Innenseiten ihrer Arme entlangfuhren.
    »Aus praktischen Gründen«, entgegnete Lottie, die ungewollt aufstöhnte, als er über das zarte Innere ihrer Ellbogen strich. Wie kam es, dass er sie in Erregung versetzen konnte, obgleich er nur derart gewöhnliche Teile ihres Körpers berührte?
    »Wenn du denkst, ich könnte es mir nach einer Liebesnacht bezüglich der Hochzeit anders überlegen ... tätest du mir Unrecht. Mein Hunger lässt sich bei weitem nicht so schnell stillen. Ja, dich einmal genossen zu haben, wird mein Verlangen nur noch mehr entfachen. Es ist zu schade, dass du eine Jungfrau bist, denn das begrenzt die Dinge, die ich mit dir machen kann ... vorerst jedenfalls.«
    Lottie verzog das Gesicht. »Ich bedaure die Unannehmlichkeiten, die ich dir verursache, wirklich außerordentlich.«
    Gentry musste über ihren Ärger grinsen. »Nicht halb so schlimm, wir werden es eben so gut machen, wie es unter den gegebenen Umständen geht. Vielleicht stellt es sich auch als gar kein so großes Hindernis heraus; da ich nie zuvor eine Jungfrau hatte, kann ich das jetzt noch nicht mit Sicherheit sagen.«
    »Tja, du wirst dich allerdings bis morgen Nacht gedulden müssen«, meinte sie bestimmt und wand sich unter ihm, um freizukommen.
    Unerklärlicherweise erstarrte er in dem Moment, als ihre Hüften sich unter ihm bewegten, und ihm stockte der Atem.
    Lottie legte die Stirn in Falten. »Was ist los? Habe ich dir wehgetan?«
    Gentry schüttelte den Kopf und rollte zur Seite, sodass er nicht mehr auf ihr lag. Mit einer Hand strich er sich durch das glänzende, braune Haar, während er sich aufsetzte. »Nein«, murmelte er, wobei seine Stimme ein wenig angespannt klang. »Obwohl ich wahrscheinlich für immer geschwächt sein werde, wenn ich nicht bald Erlösung finde.«
    »Erlösung von was?«, wollte sie wissen, während er vom Bett aufstand und sich vorne an seiner Hose zu schaffen machte.
    »Das wirst du schon noch herausfinden.« Als er über die Schulter zu ihr sah, lagen in seinem Blick eine Drohung und ein wunderbares Versprechen zugleich. »Mach dich fertig, dann können wir unten zu Abend essen. Wenn ich

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