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Im Zauber der Gefuehle

Titel: Im Zauber der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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machte sich aus der Umarmung frei, um Lottie genauer ansehen zu können. »Wie wunderschön du bist!«, rief sie. »Ich wusste es. Ich wusste ...« Ihre Stimme verlor sich, als sie Nick sah, der nicht weit von ihnen entfernt stand. »Hast du ihn wirklich geheiratet?«, flüsterte sie in entzückter Empörung, die Nick zu einem Grinsen veranlasste.
    Lottie bedachte ihn mit einem seltsamen Ausdruck, und Nick fragte sich, ob sie nicht gerne zugab, mit ihm verheiratet zu sein. Sie wirkte nicht verstimmt, andererseits auch nicht hocherfreut. »Mr. Gentry«, sagte Lottie. »Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr beiden Euch schon einmal begegnet seid?«
    »Miss Ellie«, murmelte er unter einer leichten Verbeugung. »Es ist mir ein Vergnügen, Euch wiederzusehen.«
    Das Mädchen errötete und machte einen artigen Knicks, bevor sie sich erneut Lottie zuwandte. »Wirst du in London leben?«, erkundigte sie sich. »Darf ich dich dort besuchen kommen? Ich würde so gerne ...«
    »Ellie«, meinte Mrs. Howard mit Nachdruck. »Geh sofort auf dein Zimmer. Es reicht jetzt wirklich mit dem Unfug.«
    »Ja, Mama.« Das Mädchen umarmte Lottie ein letztes Mal, wobei sie ihrer älteren Schwester eine Frage ins Ohr flüsterte, die Lottie mit einem Nicken beantwortete. Nick, der vermutete, dass es sich um die erneute Bitte gehandelt hatte, eingeladen zu werden, musste ein Lächeln unterdrücken. Allem Anschein nach war Lottie nicht die einzige eigenwillige Tochter der Howards.
    Nachdem Ellie noch einen schüchternen Blick in Nicks Richtung gewagt hatte, verließ sie das Zimmer und stieß einen tiefen Seufzer aus, während sie den Salon hinter sich ließ.
    Von der offensichtlichen Freude ihrer Schwester ermutigt, warf Lottie Mrs. Howard einen flehenden Blick zu. »Mama, es gibt so viel, was ich dir zu sagen habe ...«
    »Ich fürchte, jede weitere Unterhaltung wäre zwecklos«, erwiderte ihre Mutter kalt und würdevoll. »Du hast deine Wahl getroffen und dein Vater und ich ebenfalls. Unsere Verbindung zu Lord Radnor ist zu fest, als dass du sie brechen könntest. Wir werden unsere Verpflichtung ihm gegenüber erfüllen, Charlotte - selbst wenn du nicht dazu bereit bist.«
    Verwirrt starrte Charlotte sie an. »Wie wollt ihr das bewerkstelligen, Mama?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Aber ich verstehe nicht ...«, setzte Lottie an, als Nick ihr ins Wort fiel, den Blick unverwandt auf Mrs. Howard gerichtet. Seit Jahren hatte er sich erfolgreich mit hartgesottenen Verbrechern, überarbeiteten Richtern, Schuldigen, Unschuldigen und allem dazwischen auseinander gesetzt. Der Teufel sollte ihn holen, wenn es ihm nicht gelänge, mit seiner eigenen Schwiegermutter einen Kompromiss auszuhandeln.
    »Mrs. Howard, ich bin mir völlig darüber im Klaren, dass ich als Lotties Ehemann nicht Eure erste Wahl bin.« Er schenkte ihr das gequälte, charmante Lächeln, das auf die meisten Frauen wirkte. »Gott weiß, wie Recht Ihr habt, doch Ihr werdet sehen, dass ich mich als weitaus großzügigerer Wohltäter entpuppen werde als Radnor.«
    Er ließ seinen Blick mit voller Absicht durch das heruntergekommene Zimmer schweifen, bevor er wieder Mrs. Howard in die Augen sah. »Es besteht kein Grund, weshalb Ihr nicht Reparaturen am Haus vornehmen und es wieder zu Eurer Zufriedenheit herstellen lassen solltet. Außerdem werde ich für die Ausbildung sämtlicher Kinder aufkommen und dafür sorgen, dass Ellie in aller Form in die Gesellschaft eingeführt wird. Wenn Euch der Sinn danach steht, könnt Ihr ins Ausland reisen und die Sommermonate an der Küste verbringen. Sagt mir, was immer ihr haben wollt, und ich werde es Euch geben.«
    Purer Unglaube stand der Frau ins Gesicht geschrieben. »Und warum solltet Ihr das alles tun?«
    »Um meiner Frau eine Freude zu bereiten«, entgegnete er, ohne zu zögern.
    Lottie sah ihn aus weit aufgerissenen Augen an. Beiläufig nestelte er am Kragen ihres Oberteils und dachte sich, dass es ein geringer Preis war für das, was sie ihm gab.
    Unglücklicherweise schien diese intime Geste Mrs. Howard noch mehr gegen ihn einzunehmen. »Wir wollen nichts von Euch, Mr. Gentry.«
    »Meines Wissens nach seid Ihr bei Radnor verschuldet«, bohrte Nick weiter, da er das Gefühl hatte, dass ihn hier nur unverblümte Direktheit ans Ziel bringen würde. »Darum werde ich mich kümmern. Ich habe ihm bereits angeboten, für Lotties Jahre auf dem Internat aufzukommen, und Eure übrigen finanziellen Verpflichtungen werde ich ebenfalls

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