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Im Zauber des Highlanders

Im Zauber des Highlanders

Titel: Im Zauber des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Hatte denn der Mann überhaupt was an?« Er streckte erneut die Hand nach dem Türknauf aus.
    Sie schob seine Hand weg. »Oh, um Himmels willen, Drustan, du weißt, was er anhatte, als er ging - er hatte nur das Plaid um die Hüften gewickelt. Was denkst du denn?«
    Drustan blähte die Nasenflügel auf. »Ich denke, der Kerl ist ein verfluchter Wilder.«
    »Ja«, stimmte Dageus ihm zu.
    »Oh, das müsst gerade ihr beiden sagen«, meinte Chloe lachend. »Und Dageus, muss ich dich an einige Orte erinnern, an denen du und ich ...«
    »Ja, ja, schon gut«, gab Dageus hastig nach.
    »Ich habe kaum etwas gesehen«, versicherte Gwen ihrem Mann. »Ich habe die Tür ja nicht offen gehalten und hingestarrt, obwohl er ein MacKeltar ist.« Sie zwinkerte. »Und er ist wahrlich jeder Zoll ein MacK...« Sie verstummte abrupt und interessierte sich plötzlich sehr für ihre Fingernägel. »Ich meine ja nur, dass ihr MacKeltar-Männer alle gut ausseht, Drustan, und er ist mit dir verwandt. Genau genommen hat er vor dir aus demselben Genpool geschöpft, was erklären könnte ... Großer Gott, ich sollte jetzt wohl lieber meinen Mund halten, oder?« Sie presste die Lippen aufeinander.
    »Jetzt reicht's«, sagte Drustan ruhig. »Ich werde den Kerl umbringen.«
    Dageus war de r jenige, der alles wieder in die richtige Perspektive rückte. »Das meinst du nicht ernst, Drustan, und du könntest es auch gar nicht. Solange er Gefangener des Spiegels ist, kann ihn niemand umbringen. Reg dich nicht auf. Der arme Teufel ist in vierzehn Tagen ohnehin tot, dann wird er es nie wieder mit seinem Mädchen in unserem Flur treiben.«
    Drustans Blick wurde finster. Er sah Gwen an, dann nahm er sie behutsam in die Arme und hielt sie fest.
    Dageus umarmte ebenfalls seine Frau und dachte an die Zeit zurück, in der er auch gedacht hatte, ihm bliebe keine Zeit mit seiner Seelengefährtin.
    Eine halbe Stunde später spähten die vier vorsichtig durch einen Türspalt in den Flur, ehe sie einen erneuten Versuch unternahmen, zum Abendessen ins Esszimmer zu gehen.
     
    Jessi wachte spät in der Nacht auf. Sie war allein in einem Schlafzimmer.
    Sie und Cian waren schließlich zu sich gekommen und hatten gemerkt, wo sie sich befanden - und wie öffentlich dieser Ort war. Sie waren durch die nächstbeste Tür in ein Schlafzimmer gestolpert.
    Jetzt räkelte sie sich in dem großen, weichen Himmelbett und kuschelte sich in die warmen Decken. Sie fuhr sich mit der Hand durch die Locken; sie brauchte keinen Spiegel, um zu wissen, dass sie vollkommen zerzaust war. Am Rande ihres Bewusstseins lauerte die schreckliche Realität und verlangte Einlass in ihre Gedanken, aber sie weigerte sich, ihr Gehör zu schenken. Jetzt zählte nur die Gegenwart. Die Zukunft kam noch früh genug.
    Sie lächelte. Sie war in den starken Armen ihres Highlanders eingeschlafen, hatte den Rücken fest an seine breite Brust geschmiegt und eines seiner Beine auf ihren gespürt.
    Eine wundervolle Erinnerung, die sie in einem ganz besonderen Winkel ihres Gedächtnisses abspeicherte zusammen mit all den anderen schönen Momenten mit Cian, um sie jederzeit abrufen zu können.
    Sie setzte sich auf und schlüpfte aus dem Bett, zog sich schnell an und lief zur Tür. Sie wollte jeden Augenblick bei Cian sein.
    Doch als sie in die schwach beleuchtete Bibliothek spähte - die Bewohner des Schlosses waren bestimmt schon vor Stunden zu Bett gegangen, und alles war still -, stand der Spiegel nicht mehr dort, wo sie ihn zuletzt gesehen hatte. Panik ergriff ihr Herz.
    »Wir haben ihn woanders hingebracht, Mädchen.« Die Stimme kam aus dem Dunkeln.
    Sie zuckte erschrocken zusammen und strengte ihre Augen an. In dem roten Schein der verlöschenden Glut konnte sie eine Gestalt im Sessel neben dem Kamin ausmachen. Bücherstapel türmten sich rechts und links neben dem Sessel auf, und der Mann hatte offenbar in einem anderen gelesen.
    »Drustan? Dageus?« An der Stimme konnte sie die beiden nicht auseinander halten.
    »Ich bin Dageus, Mädchen. Warum kann ich nicht in dich hineinhorchen, Jessica?«
    Jessi zuckte mit den Achseln. »Wahrscheinlich, weil ich als junges Mädchen eine Kopfverletzung hatte. Man hat mir eine Metallplatte eingesetzt, um einen Schädelbruch zusammenzuhalten. Wenn Cian mit der Stimme zu anderen Menschen spricht, dann habe ich das Gefühl, als würde mein Schädelknochen jucken.«
    Dageus schwieg eine Weile, dann lachte er schnaubend. »Oh, das ist wunderbar. Genauso fühlt es sich an - wie

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