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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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dieses teuflischen Handels hatte sie gedacht, daß es mit der Zeit nicht mehr so schlimm sein würde, aber das zeigte nur, wie naiv sie noch gewesen war. Sie hatte geglaubt, die Männer zu kennen, aber sie hatte nichts gewußt.
    »Oh, was ist denn das?« Er blieb stehen und musterte mit gerunzelter Stirn das zerrissene Kleid auf dem Boden und die anderen Kleider, die achtlos hingeworfen daneben lagen. Am verräterischsten war Connors schwarze Maske, die noch auf dem kleinen Stuhl lag. Sir Edward durfte nicht einmal vermuten, daß Connor sie gefunden hatte. Sie hatte nicht so lange so vieles ertragen, um jetzt Connors Leben zu gefährden.
    »Ich ... Ich habe Kleider anprobiert, ich wollte sehen, was ich morgen anziehen werde. Ich muß vergessen haben, die Tür abzuschließen. Ein Gentleman - einer der Gäste - kam herein und . . . und versuchte - er zerriß mein Kleid.«
    »Einer der Gäste wollte also mit dir ins Bett, was? Nun, wie schon gesagt, du bist ein hübsches Ding, ich kann es ihm nicht verdenken. Ich hoffe doch, du hast ihn entmutigt?«
    »J-ja.«
    »Und wie hast du das wohl angestellt?« Er lächelte, und Caitlyn wurde blaß.
    »Ich ... ich habe ihm das Gesicht zerkratzt.«
    Sir Edward kicherte. Caitlyn beobachtete ihn, sie haßte ihn so sehr, daß es schmerzte. Wenn sie gekonnt hätte, hätte sie ihn getötet, aber sie wagte es nicht. Er hatte eine Waffe gegen sie in der Hand, die ihn vor ihr schützte. Sie rief sich ins Gedächtnis zurück, wie Connor ihn geschlagen hatte, wie Sir Edward sich gewunden und um Gnade gebettelt hatte. Diese Erinnerung war es, die ihr immer wieder Kraft verlieh.
    Als sie in dem Haus auf Ballymara erwacht war, hatte sich Sir Edward damit gebrüstet, daß er der Anführer der Gruppe gewesen war, die dem schwarzen Rebellen eine so geschickte Falle gestellt hatte. Er hatte sie nur für seine eigenen üblen Zwecke geschützt, und in der ersten Zeit hatte sie sich mit dem Gedanken getröstet, daß sie nur Connor eine Nachricht zukommen lassen müßte und er Sir Edward zerquetschen würde wie eine Fliege. Das hatte Sir Edward allerdings vorausgesehen, und er hatte einen Plan entwickelt, der es ihr unmöglich machte, Connor jemals etwas zu erzählen. Außer, sie wollte ihn hängen sehen.
    »Du hättest die Tür nicht unverschlossen lassen sollen. Man könnte fast glauben, du sehntest dich nach Gesellschaft. Bin ich denn nicht Manns genug für dich, meine Liebe? Der Gedanke schmerzt.«
    »Ich . . . hatte es nur vergessen, wirklich!«
    Er nickte abwägend. »Das ist natürlich möglich. Trotzdem, ich dachte, ich hätte eindeutig klargestellt, daß du mein ausschließlicher Besitz bist, bis ich deiner überdrüssig bin. Ich fürchte, ich werde dich bestrafen müssen.«
    Caitlyn biß die Zähne zusammen. Sie hatte es kommen sehen. Von dem Moment an, als er das Zimmer betreten hatte, hatte sie gewußt, daß er den einen oder anderen Grund finden würde. Sein Lächeln hatte es ihr gesagt. Ihr blieb nichts anderes übrig als sich zu fügen, so wie sie es jetzt schon seit einem Jahr tat, seitdem ihre Wunde soweit verheilt war, daß er seine besondere Art von Dankbarkeit von ihr fordern konnte. Sie hatte sich allen Demütigungen und Qualen gefügt, die er von ihr verlangt hatte, auch wenn es sie krank machte. Denn wenn sie sich weigern sollte, würde er den Behörden die Wahrheit sagen, die er sofort erraten hatte, als er sie damals erkannt hatte. Sir Edward war als erster abgestiegen und hatte sich über den liegenden Körper gebeugt. Sobald er sie gesehen hatte, hatte er gewußt, daß ihm ein Preis von unschätzbarem Wert in die Hände gefallen war. Er konnte ihren Körper für seine Perversionen mißbrauchen und sich gleichzeitig an Connor rächen. Wenn sie nicht bei ihm bliebe, nicht immer tat, was er ihr befahl, würde er alle Welt wissen lassen, daß Connor d'Arcy der schwarze Rebell war und daß sie und seine Brüder zu seiner Bande gehörten. Sie würden alle dafür hängen. Auch wenn sie für sich selbst den Tod jener Hölle vorziehen würde, zu der ihr Leben geworden war, so konnte sie es doch nicht ertragen, daß Connor und seine Brüder sterben würden. Sir Edward hatte sie in der Gewalt, und es gab nichts, was sie dagegen hätte tun können.
    Wenn Connor etwas darüber herausfände, würde er ihn töten, ungeachtet der Konsequenzen. Und die Konsequenzen, das waren identisch versiegelte Briefe, die Sir Edward seinem Notar, seinem persönlichen Vertrauten und noch einigen Personen,

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