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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Gedanken wie möglich darüber machen, aber es fiel schwer.
    Die Verhandlung hatte im Gefängnis stattgefunden, und sie war kurz und bündig gewesen. Seine Schuld war von vornherein eine ausgemachte Sache. Der verdammte englische Richter hatte sich praktisch vor Freude die Hände gerieben, als er ihm das Urteil verkündet hatte. Seine Hinrichtung würde auch ein Zeichen für die Iren sein, daß die verfluchten englischen Unterdrücker noch alles fest im Griff hatten.
    Seit seiner Verhaftung hatte er keinen Besuch empfangen dürfen, aber das war ihm egal. Die Menschen, die er gerne gesehen hätte, würden sich in Lebensgefahr begeben, wenn sie kämen. Seine Brüder waren mit ihm geritten und würden ebenfalls hängen, wenn man sie gefangennähme. Er hoffte nur, daß sie genug gesunden Menschenverstand hatten, sich ruhig zu verhalten, bis alles vorbei war. Und Caitlyn .. . seine Caitlyn. Er hoffte nur, daß sie nicht wieder Sir Edward, diesem Bastard, in die Hände gefallen war. Er bedauerte inbrünstig, daß er ihm nicht den Hals gebrochen hatte, solange er noch die Gelegenheit dazu gehabt hatte. Er haßte diesen Mann, und es ärgerte ihn, daß Sir Edward noch leben würde, wenn er schon tot und irgendwo verscharrt war, doch daran konnte er jetzt nichts mehr ändern.

43
    »Aber wir müssen doch irgend etwas tun können!« Verzweifelt sah Caitlyn zu Vater Patrick auf. Auch wenn es draußen noch hell war, herrschte in dem Tunnel unter Donoughmore undurchdringliche Dunkelheit. Nur eine kleine Laterne beleuchtete die Stelle, wo die sechs sich versammelt hatten, dahinter war alles schwarz.
    »Die Samen sind gesät und sollten, so Gott es will, Früchte tragen. Alles, was wir tun können, ist, bis morgen zu warten und zu beten.«
    »Wir könnten versuchen, ihn aus dem Gefängnis zu befreien«, warf Cormac ein. Er war blaß, wie sie alle, denn sie hatten einen Großteil des letzten Monats in dem dunklen Tunnel verbracht. Die Aufregung und der Hunger hatten an ihnen gezehrt, sie waren dünner geworden, und Mickeen war kaum mehr als ein Strich. Der einzige, der so aussah wie immer, war
    Vater Patrick, der seit der Nachricht von Connors Gefangennahme ohne Unterlaß an seiner Rettung gearbeitet hatte.
    »Kilmainham ist uneinnehmbar«, entgegnete Vater Patrick mit dem geduldigen Ton dessen, der dasselbe schon ein paarmal gesagt hatte. »Es ist sinnlos, wenn ihr euer Leben für eine Dummheit riskiert. Und Connor würde es euch nicht danken, wenn ihr auch noch sterbt, das wißt ihr.«
    »Aber, Vater, wird es funktionieren?« Liam kaute nervös an einem Fingernagel. Sie saßen auf Sätteln und anderen provisorischen Sitzgelegenheiten, die Reste eines Mahls aus Brot und Käse, das Vater Patrick ihnen gebracht hatte, lagen auf dem improvisierten Tisch.
    »Um die Wahrheit zu sagen, Liam, ich weiß es nicht. Ich kann nur zu Gott beten. Aber so, wie ich es sehe, ist es die einzige Chance, die dein Bruder hat.«
    »Wir können und werden es nicht zulassen, daß sie ihn hängen!« Rory sprang auf und ging erregt auf und ab.
    »Glaub mir, es gibt viele, die auch so denken, und darauf müssen wir unsere Hoffnung setzen. Kommt, seid ihr soweit?«
    Auch die anderen standen jetzt auf. Es war Zeit, sich auf den Weg nach Dublin zu machen. Es würde eine gefährliche Reise werden, denn Dragoner durchkämmten noch immer das Land auf der Suche nach der Bande des schwarzen Rebellen, und nur, weil sie sich unter der Erde verborgen hatten, waren sie so lange der Gefangennahme entgangen. Sie würden getrennt reiten, allein und zu zweit, um weniger Aufmerksamkeit zu erregen, und sich am Botany Bay in den Slums von Dublin treffen. Alle Vorbereitungen für den morgigen Tag waren getroffen. Jetzt kam der schwierigste Teil: abzuwarten.
    »Vater, habt Ihr irgendwie die Möglichkeit, Connor wissen zu lassen, was wir Vorhaben? Er muß schon ...« Liams Stimme versiegte, und er beendete den Satz mit einer ausdrucksvollen Geste. Caitlyn dachte daran, wie Connor sich wohl an diesem letzten Abend seines Lebens fühlen mochte, und ihr Herz wurde schwer. Sie wollte zu ihm, ihn trösten und ihm beistehen. Es könnte das letzte Mal in ihrem Leben sein, daß sie ihn sah.
    »Seid ruhig, meine Kinder. Ich habe diesbezüglich einen Plan. Auch Connor hat morgen seinen Teil zu tun.« Vater Pa-trick überflog die fünf Gesichter, die ihn erwartungsvoll musterten. Er wirkte müde und ernst. »Nicht einmal die verdammten Engländer werden einem zum Tode Verurteilten verwehren,

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