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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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ausnützen.
    »Wenn du das nächste Mal beschließt, dich im Stroh schlafen zu legen, könntest du dann wohl die Liebenswürdigkeit besitzen, jemandem Bescheid zu sagen? Wir haben einen halben Arbeitstag mit der Suche nach dir verschwendet!« sagte Connor grollend. Sie musterte ihn. Er hatte die geballten Fäuste in die Tasche gestopft und wirkte ausgesprochen böse. Dieses neue Spiel könnte sich als interessant erweisen.
    »Warum habt Ihr Euch bemüht? Ihr hättet doch wissen müssen, daß ich irgendwo in der Nähe bin.«
    »Ich dachte, du hättest dir vielleicht in den Kopf gesetzt, wieder wegzulaufen«, gab er mißmutig zu. Connors Gesicht lag jetzt wieder im Schatten, und es war schwer, seinen Ausdruck zu deuten.
    »Nun, warum sollte ich wohl so etwas Dummes tun?« sagte sie und schenkte Cormac ein strahlendes Lächeln. Er hielt noch immer ihre Hände, und sie versuchte sich unauffällig zu befreien, aber schließlich mußte sie sich fast losreißen. Er ließ sie nur sehr ungern gehen.
    Sie warf Connor noch einen flüchtigen Blick zu und ging zur Leiter. Der Saum ihres gelbgestreiften Kleides wischte über die strohbedeckten Balken des Dachbodens.
    »Ja, wirklich, warum nur?« entgegnete Connor ironisch, und seine Augen folgten Cormac, als er hinter ihr zur Leiter ging. Er hätte ihr gerne hinuntergeholfen, aber sie schaffte es auch so. Trotzdem schenkte sie ihm ein strahlendes Lächeln dafür. Cormac und Connor folgten ihr.
    Draußen dämmerte es, aber im Stall war es fast schon dunkel. Caitlyn hätte Cormac sicher entschieden daraufhingewiesen, daß sie seine führende Hand an ihrem Ellenbogen nicht benötigte, hätte sie nicht dieses Spiel mit Connor gespielt. Sie wußte nicht einmal, ob er es überhaupt mitbekam, denn er ging auf ihrer anderen Seite. Aber so, wie sie Connor kannte, hatte er es bestimmt bemerkt.
    Auf dem Weg zum Haus sprach keiner von ihnen ein Wort. Cormac ließ nur ungern ihren Ellenbogen los, damit sie die Treppe hinaufgehen konnte. Als sie den Absatz erreicht hatte, sagte Connor plötzlich: »Caitlyn, ich möchte dich nach dem Abendessen gern in meinem Büro sprechen.« Sie ließ Cormac Vorbeigehen und drehte sich zu ihm um. Er stand immer noch unten, und mit den drei Treppenstufen zwischen ihnen überragte sie ihn. Sie blickte in seine blaugrünen Augen und erlaubte sich ein kleines Lächeln.
    »Wenn Ihr Euch für Euer Benehmen letzte Nacht entschuldigen wollt, so ist das wirklich nicht nötig. Ich habe Euch bereits vergeben.« Damit drehte sie sich auf dem Absatz um und verschwand im Haus.
    Während des Abendessens sprach Connor kein Wort mit ihr. Dafür konzentrierte sie sich darauf, mit Rory und Cormac zu flirten. Bei Liam war das nicht so einfach. Er musterte sie nur mißtrauisch, wenn sie ihn anlächelte. Es war doch wirklich einfach, Männer zu bezirzen! Ein Seitenblick, ein Lächeln, eine wie zufällige Berührung an Hand oder Schulter, und zumindest Rory und Cormac schmolzen dahin. Mickeen warf ihr säuerliche Blicke zu, und Mrs. McFee schnaubte dann und wann mißbilligend. Wenn Connor es bemerkte, ließ er es sich nicht anmerken. Caitlyn verdoppelte ihre Anstrengungen und schaffte es, daß Cormac, von einem besonders strahlenden Lächeln verwirrt, die Soße auf das Tischtuch goß statt auf den Teller.
    Nach dem Essen erhoben die d'Arcys und Mickeen sich vom Tisch. Sosehr sie es haßte, Caitlyn mußte bleiben, denn es gehörte zu ihren Pflichten, Mrs. McFee beim Abräumen und beim Abwasch zu helfen. Connor sah sie an und sagte sanft: »In meinem Büro, Caitlyn.«
    Sie erwiderte seinen Blick. Für einen Moment überlegte sie, was wohl passieren würde, wenn sie sich weigerte. Aber sie wollte doch wissen, was er ihr zu sagen hatte, und es war eine willkommene Gelegenheit, der Küchenarbeit zu entwischen.
    Connor öffnete die Tür zum Büro und trat zur Seite, um sie durchzulassen. Sie war an solche Galanterie von ihm nicht gewöhnt. Normalerweise behandelte er sie wie seine Brüder, aber sie schaffte es trotz ihrer Überraschung, mit Haltung an ihm vorbeizuschreiten. Connor zündete die Lampe auf dem Schreibtisch an und blies die Kerze aus. Sie beobachtete ihn, und ihr war nicht ganz wohl. Er war fast wie ein Fremder für sie; sein Gesicht war ernst, viel ernster als die Situation es erforderte. Vielleicht hatte sie doch zu übertrieben mit seinen Brüdern geflirtet?
    »Setz dich bitte.« Sein Ton verriet ihr gar nichts. Er deutete auf den Ledersessel vor dem Schreibtisch.
    Auch

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