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Im Zauber des Mondes

Titel: Im Zauber des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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befeuchtete die Lippen, aber ehe sie noch etwas sagen konnte, wiederholte Cormac seine Aufforderung.
    »Laß sie los, Conn!«
    Connors Augen wanderten wieder zu Cormac, und er sah aus, als würde er seinen Ohren nicht trauen. Wenigstens hatte Cormac etwas von Connors Wut auf sich gelenkt, aber sie war ihm dafür nicht dankbar. Die Beziehung zwischen den Brüdern war immer gut gewesen, und sie wollte nicht zwischen sie treten.
    »Geh an deine Arbeit, Cormac! Das ist eine Angelegenheit zwischen Caitlyn und mir.« Connor hielt sich nur mit äußerster Selbstbeherrschung zurück, und seine Augen glühten, als sie von seinem jüngsten Bruder über die anderen streiften. »Das gilt auch für euch. Rory, du kümmerst dich um die Pferde. Liam und Mickeen, ihr sortiert die Beute aus und nehmt, was wir brauchen. Aber beeilt euch, ich habe eine Verabredung mit Vater Patrick, und er wird sich zu Tode sorgen, wenn ich zu spät komme.« Er wandte sich wieder Caitlyn zu. »Was ich allerdings nicht vorhabe. Was dich betrifft, du kannst mir alles später erklären, ich habe jetzt keine Zeit dafür. Aber eines möchte ich klarstellen, bevor ich gehe: Du wirst so etwas nie wieder tun! Darauf will ich dein Wort!«
    Seine Augen bohrten sich in ihre. Fast hätte sie ihm das Versprechen gegeben und die Sache damit hinter sich gebracht. Aber dann lebte ihr Eigensinn wieder auf. Sie hatte nicht vor, ruhig und brav zu Hause zu sitzen und Däumchen zu drehen, während sie auf Abenteuer auszogen. Und sie achtete Connor zu sehr, um ihm ein Versprechen zu geben, das sie nicht halten würde.
    »Ich will dein Wort darauf!« Seine Hände schlossen sich wieder fester um ihre Arme, aber sie erwiderte seinen Blick entschlossen. Sie fürchtete Connor nicht. Er würde ihr nie weh tun, das wußte sie. Er würde zwar wahrscheinlich irrsinnig wütend werden, aber damit konnte sie fertig werden. Hoffte sie jedenfalls.
    »Ich kann es nicht geben«, sagte sie leise, aber ohne Zweifel hatte jeder der Anwesenden es gehört. Alle Blicke richteten sich plötzlich auf sie. Ihre Augen verließen nicht für einen Augenblick Connors Gesicht.
    Connor biß die Zähne zusammen. Als sie die rohe Kraft des Mannes spürte, der sich jetzt drohend über sie beugte, wünschte sie für einen Moment, sie könnte ihre Worte zurücknehmen.
    »Ich will dein Wort darauf!«
    »Tu ihr nicht weh, Connor!«
    »Halt dich da raus, kleiner Dummkopf!« zischte Connor ihm zu, aber er ließ sie dabei nicht für einen Moment aus den Augen. »Gib mir dein Wort!«
    »Ich kann kein Versprechen geben, das ich nicht halten werde«, sagte sie leise, aber bestimmt. Connor starrte sie mit zusammengepreßten Lippen an, seine Augen glühten. Verzweifelt fuhr sie fort: »Ich möchte mit euch reiten! Ihr seid jetzt meine Familie. Ich kann helfen . . .«
    »Ich möchte nichts mehr von diesem verdammten Unsinn hören!« brüllte Connor so laut, daß sie unwillkürlich zusammenzuckte. Mit seiner Beherrschung war es vorbei. »Du wirst verdammt noch mal tun, was ich dir sage, und wenn du jemals, jemals wieder etwas versuchst wie heute nacht, werde ich dich grün und blau schlagen! Du wirst in Zukunft schön zu Hause im Bett bleiben, und damit Schluß!«
    »Das werde ich nicht!« Caitlyn wurde langsam zornig. Was bildete er sich ein? »Warum kann ich nicht mit euch reiten? Ich bin so gut wie Liam und ein Stück besser als Mickeen. Ich kann schießen lernen. Ich . . .«
    »Nein!« Connor war jetzt fast außer sich vor Wut.
    »Conn, sie reitet wirklich gut!« Cormac war nicht von seiner Seite gewichen. Seit Caitlyn ihr Geheimnis entdeckt hatte, war er von der Idee begeistert gewesen, daß sie mit ihnen reiten würde, auch wenn er wahrscheinlich der einzige war. »Ich werde auf sie aufpassen. Es wäre schon eine tolle Sache, wenn sie mit uns kommen würde!«
    Endlich ließ Connor sie los und drehte sich zu Cormac um. »Ach, und wäre es auch so toll, wenn sie erschossen würde oder aufgehängt? Sie ist ein Mädchen, und sie wird im Haus bleiben, wo sie hingehört. Das ist mein letztes Wort!«
    »Ich werde nicht im Haus bleiben, und ich mache, was ich will!« Caitlyn war einen Schritt vorgetreten, die Hände in die Hüften gestemmt.
    Connor wirbelte so schnell herum, daß sie keine Chance hatte, auszuweichen. Er erwischte sie mit seinem Handrücken im Gesicht, und sie schrie auf, als sie von der Wucht des Schlages ins Stroh geschleudert wurde. Sie legte die Hand auf die brennende Wange und konnte gerade noch

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