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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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erwachte, saß Alessandro ihr gegenüber in einem weißen Ledersessel und betrachtete sie. „Ich werde dich immer beschützen“, murmelte er, als sie die Augen öffnete. „Und ich werde unser Kind beschützen.“
    Sie lächelte ihn an und setzte sich auf. „Beschütze uns. Aber nicht zu sehr. Mein Vater dachte, ich würde nicht allein zurechtkommen, und wollte mich vor der Welt beschützen. Ohne meine Mutter wäre ich wahrscheinlich gar nicht vor die Tür gekommen.“
    „Und darum solltest du einen seiner Angestellten heiraten?“ Er lächelte humorlos. „Wann wirst du ihm von unserer Heirat erzählen?“
    „Ich weiß nicht. Es … es ist kompliziert.“
    „Davon verstehe ich etwas. Mein Vater hat das Vermögen meiner Mutter mit seinen Geliebten durchgebracht. Sie wäre auf der Straße verhungert, wenn ich nicht für sie gesorgt hätte. Aber als sie gestorben ist, hat sie in einem Palast gewohnt. So wie ich es ihr versprochen hatte. Du brauchst dir niemals wieder um etwas Sorgen zu machen, cara . Ich werde immer auf dich aufpassen.“
    Lilley lächelte unter Tränen. Sie beugte sich vor und strich über seine Wange. „Wir werden aufeinander aufpassen.“
    Er schmiegte seine Wange in ihre Hand. „Du wirst nicht bereuen, dass du deine Träume aufgegeben hast, um mich zu heiraten.“
    Sie runzelte die Stirn. „Was meinst du damit? Welche Träume?“
    „Du hast jetzt keine Zeit mehr für eine eigene Karriere. Du wirst meine Ehefrau sein und unser Kind großziehen.“
    „Was? Das sagst du mir jetzt? Nachdem wir verheiratet sind?“
    „Ich dachte, das wäre selbstverständlich“, erwiderte er unbehaglich.
    „Oh nein“, flüsterte sie. Sie atmete ein paarmal tief durch, bis sie ruhiger wurde. „Du wusstest, dass ich nie zugestimmt hätte. Darum hast du bis jetzt gewartet.“
    „Wenn deine Träume dir wirklich so viel bedeuten würden, hättest du schon vor Jahren etwas dafür getan.“
    Lilley schnappte nach Luft. Er hatte recht!
    „Geld wird nie wieder ein Problem für dich sein. Ich versorge dich mit allem, was du dir wünschst.“ Er lächelte sie an. „Und ich habe auch nichts dagegen, wenn du als kleines Hobby ein bisschen Schmuck entwirfst.“
    „Wie großzügig von dir!“
    Er schob sein Kinn vor. „Wenn du dich erst einmal als meine Ehefrau und Mutter unseres Kindes eingelebt hast, können wir weitersehen.“ Sein Blick wurde weicher, als er sie anschaute. „Ich will, dass du glücklich bist, Lilley.“
    Sie atmete erleichtert aus. Irgendwie würde sich schon alles regeln. „Ich möchte dasselbe für dich.“
    Er grinste vielsagend. „Oh, du sorgst bereits für mein Glück. Stündlich.“ Er beugte sich vor, um sie zu küssen, dann hielt er inne. „Versprich mir nur, dass du mich niemals anlügen wirst.“
    „Ich werde dich niemals anlügen“, versprach Lilley, und sie meinte es von ganzem Herzen.
    „Io bacio“
    „Io bacio“ , wiederholte Lilley, während sie ein Buch auf ihrem Kopf balancierte. Ich küsse.
    Ihr Italienischlehrer lächelte zufrieden. „Tu baci.“
    „Tu baci“ , wiederholte sie und versuchte dabei, auf ihren hochhackigen Schuhen über den Marmorboden zu stolzieren. Du küsst.
    „Lui bacia.“
    Lilley warf einen Blick aus dem Fenster auf das leuchtend blaue Wasser der Costa Smeralda. „Lui bacia.“
    Unwillkürlich schmunzelte sie. Ihr Lehrer hatte das Übungswort sehr passend für die Flitterwochen gewählt. Und obwohl ihre Füße in den teuren Schuhen wie Feuer brannten und ihr Rücken vom stundenlangen Geradestehen wehtat, war sie rundum glücklich.
    Von morgens bis abends war ihr Stundenplan mit Unterricht in Etikette, Umgangsformen und Italienisch angefüllt. Sie hatte mittlerweile nicht nur das Wort für Gabel gelernt, la forchetta , sondern auch, welche man für Salat, Vorspeise oder Dessert benutzte.
    Dieses Leben war mit ihrer Jugend in Minnesota nicht zu vergleichen. Ihr Vater hatte sich von ganz unten hochgearbeitet und nie Wert auf Etikette und Förmlichkeiten gelegt.
    Nach einer Woche auf Sardinien fühlte Lilley sich erschöpft, aber sehr zufrieden. Jeder einzelne Muskel in ihrem Körper schmerzte, aber aus einem angenehmen Grund. Bei der Erinnerung an die letzte Nacht schoss ihr das Blut in die Wangen. Je mutiger sie wurde, je mehr sie sich traute, ihre eigenen Fantasien und Bedürfnisse auszuleben, desto besser gefiel es Alessandro.
    „Molto bene“ , sagte ihr Lehrer schließlich zufrieden. Sehr gut. „Sie lernen schnell,

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