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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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waren.“
    Lilley sah plötzlich betrübt aus. Hatte er sie mit seiner Ehrlichkeit verletzt?
    „Aber jetzt habe ich dich“, versicherte er ihr rasch. „Die Mutter meines geliebten Kindes.“
    Ihre Unterlippe zitterte.
    Er legte den Arm um ihre Taille. „Die Frau, mit der ich den besten Sex meines Lebens habe?“, ergänzte er hoffnungsvoll.
    Endlich lachte sie. Dann schüttelte sie den Kopf und straffte ihre Schultern. „Und ich komme mit dir nach Rom!“
    Alles in Alessandro schrie Nein. Aber er schaffte es nicht, Lilley ihren sehnlichsten Wunsch abzuschlagen. Ihrer beider sehnlichsten Wunsch. Auch er wollte nicht von ihr getrennt sein.
    „Also gut, cara “, sagte er leise. „Rom.“
    „Danke!“, schrie sie und schlang die Arme um seine Schultern. „Es wird dir nicht leidtun. Du wirst schon sehen. Ich kann mit ihnen umgehen. Ich habe keine Angst.“
    Während sie überglücklich seine Wangen mit Küssen bedeckte, konnte Alessandro fast glauben, dass er das Richtige tat. Ich werde sie beschützen, sagte er sich. Lilley war stark. In den wenigen Tagen ihrer Ehe hatte sie eine Menge Selbstvertrauen gewonnen. Was hatte die rasante Veränderung bewirkt? Die Italienischstunden? Der Etikettenunterricht?
    Egal woran es lag, sie würde es schaffen. Er machte sich völlig grundlos Sorgen. Immerhin waren sie jetzt verheiratet und erwarteten ein Kind. Was in aller Welt konnte in Rom schon passieren, um sie auseinanderzubringen?

9. KAPITEL
    Rom. Die Ewige Stadt.
    Was war das italienische Wort für Katastrophe?
    Ein weiteres großartiges, kultiviertes Abendessen in einem eleganten Restaurant mit Alessandros Freunden, und wieder einmal versteckte Lilley sich in einer Toilettenkabine. Langsam wurde sie zu einer Kennerin der schicken römischen Waschräume.
    Seit sie vor drei Wochen in Rom angekommen waren, arbeitete Alessandro fast rund um die Uhr. Irgendwann mitten in der Nacht kam er dann zu ihr und liebte sie. Abgesehen davon bekam sie ihn nur beim Abendessen zu Gesicht, und so gut wie immer waren seine Freunde dabei. Sie waren begeistert, ihn wiederzusehen.
    Nicht ganz so begeistert waren sie von Lilley.
    In den letzten zwei Stunden hatte sie mit einem eingefrorenen Lächeln auf dem Gesicht am Tisch gesessen, während sich Alessandro und seine Freunde in rasend schnellem Italienisch unterhielten und offensichtlich großartig amüsierten. Und es war ihr eigener Fehler.
    An ihrem ersten Abend in Rom hatte Alessandro ein Restaurant mit einer englischsprachigen Speisekarte gewählt. Eine freundliche Geste, aber Lilley war so nervös gewesen und so bemüht, einen guten Eindruck auf seine glamourösen Freunde zu machen, dass die Buchstaben vor ihren Augen einfach nicht stillstehen wollten. Schließlich hatte sie versucht, die Situation mit einem Lachen zu überspielen, und Alessandro hatte galant für sie bestellt. Aber seit diesem Abend bestand Lilley auf einer italienischen Speisekarte. So hatte sie wenigstens eine Entschuldigung, wenn sie die Wörter nicht lesen konnte.
    Und sie hatte darauf bestanden, mit seinen Freunden Italienisch zu reden. „So lerne ich die Sprache schneller.“
    Doch vor allem hatte sie gelernt, dass sie sich in der Gesellschaft seiner Freunde unwohl fühlte. Sie wünschte sich, sie könnte mit ihrem Ehemann allein zu Hause zu bleiben. In ihrem Schlafzimmer, wo Alessandro sie so glücklich machte, oder in ihrer improvisierten Werkstatt, um Schmuck anzufertigen, oder im großen Salon, den sie zu einem Kinderzimmer umgestaltete. Zum Teufel, alles würde mehr Spaß machen als das hier!
    Lilley starrte auf ihre Prada-Schuhe. Heute hatte sie zwei Stunden durchgehalten, bevor sie in den Waschraum geflohen war. Ein neuer Rekord! versuchte sie sich zu trösten.
    Immerhin half es, dass sie schwanger war. Auch wenn sie für längere Zeit verschwand, fragte niemand nach. Lilleys Designerrock spannte in der Taille. Hätte sie nur nicht so viel Brot gegessen! Keine der anderen Frauen aß Brot.
    Nein. Sie schienen von Klatsch und Bosheit zu leben.
    Das bildest du dir ein, sagte sie sich. Ihr Italienisch war immer noch zu schlecht. Vielleicht hatte sie die Bemerkungen seiner Freunde und die Seitenblicke der Frauen einfach falsch verstanden. Sobald sich ihre Sprachkenntnisse verbesserten, würde sie bestimmt merken, dass seine Freunde sogar sehr nett waren.
    Die Tür zum Waschraum öffnete sich.
    „Kannst du glauben, dass Alessandro mit diesem fetten, puddinggesichtigen Geschöpf verheiratet ist, das kaum

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