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Im Zauber dieser Nacht

Im Zauber dieser Nacht

Titel: Im Zauber dieser Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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und schaltete mit einem Schlag das Wasser aus.
    „Was zum Teufel …“, explodierte er.
    Sie verschränkte die Arme und starrte ihn an. „Wie kannst du es wagen, mich so zu behandeln, du riesiger … Mistkerl.“
    „Was erwartest du? Dass ich dir die Füße küsse, nachdem du die ganze Nacht mit einem anderen Mann geflirtet hast?“
    „Ich habe nicht geflirtet! Er hat mich getröstet! Nachdem …“
    „Nachdem was?“
    Sie schluckte und versuchte, die Tränen zurückzuhalten. „Das spielt keine Rolle.“
    Er trat tropfnass aus der Dusche. „Sag es mir.“
    Im Spiegel sah sie seinen prächtigen Körper, und neben ihm sah sie sich selbst, fett und unelegant. „Ich kann nicht.“
    „Sag es mir!“, donnerte er.
    Sie zuckte zusammen. „Sie waren gemein zu mir.“
    „Wer? Wer war gemein zu dir?“
    „Du hattest recht“, flüsterte Lilley. „Ich hätte nicht nach Rom kommen sollen. Ich gehöre nicht hierher.“
    Alessandro packte ihre Schultern. „Sag mir nur, wer.“
    „Es war eigentlich nichts. Sie sind mir in den Waschraum gefolgt, wo ich mich versteckt hatte …“
    „Du hast dich versteckt?“
    „… und haben miteinander geredet. In Englisch, damit sie sicher sein konnten, dass ich sie auch verstehe. Sie haben mich fett und dumm genannt und gesagt, du würdest dich sowieso wieder scheiden lassen. Sie könnten es nicht abwarten, bis du endlich wieder mit Olivia zusammenkommst.“
    Sein Mund war zu einer schmalen Linie zusammengepresst. Abrupt ließ er sie los und wandte sich ab.
    Er ließ sie ohne ein Wort stehen! Schon wieder!
    „Ist dir das ganz egal?“, brachte sie heraus. „Kümmert dich das kein bisschen?“
    Alessandro wirbelte herum. Er sah so wütend aus, dass sie nach Luft schnappte.
    „Es ist mir nicht egal“, sagte er. „Sie werden bereuen, dass sie dir wehgetan haben.“
    „Was hast du vor?“, flüsterte sie. Die Dunkelheit in seinen Augen machte ihr Angst.
    „Sie sind Frauen, ich kann sie also nicht körperlich verletzen. Aber ich kann nehmen, was ihnen am meisten bedeutet. Ihr Geld.“
    „Wie?“
    Er sah auf einen Punkt hinter ihrem Kopf. „Einige geschickte Anrufe bei den Banken … bei den Firmen, die ihre Ehemänner beschäftigen.“ Sein Lächeln war kalt wie der Tod. „Wenn ich mit ihnen fertig bin, werden sie keinen Cent mehr besitzen.“
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. „Ich dachte, sie wären reich.“
    „Reine Fassade. Sie sind hoch verschuldet.“
    „Ich dachte, ihr wärt Freunde.“
    Er verzog den Mund. „Freunde?“
    „Ihr habt euch so gut amüsiert …“
    „Ich bin mit ihnen aufgewachsen“, sagte er knapp. „Wir haben eine gemeinsame Vergangenheit, aber wir stehen uns nicht nah. Nein, sie sind nicht meine Freunde.“
    Für einen Augenblick wirkte er sehr einsam. Mitgefühl stieg in Lilley auf. Plötzlich konnte sie ihre Gefühle nicht länger verstecken.
    „Ich brauche keine Rache.“ Sie zwinkerte ihre Tränen fort und ging einen Schritt auf ihn zu. „Ich brauche nur eins.“
    „Was?“
    „Dich“, flüsterte sie. „Ich liebe dich, Alessandro.“
    „Ich weiß“, sagte er ruhig. „Ich weiß es, seit du vor der Hochzeit fast damit herausgeplatzt wärst. Ich konnte dich gerade noch stoppen.“
    Lilley blinzelte verwirrt. „Was? Worüber redest du?“
    „Erinnerst du dich nicht? Du wolltest mir unbedingt etwas sagen, bevor wir heiraten könnten. Ich habe dich davon abgehalten, weil ich es schon wusste. Du warst in mich verliebt. Ich konnte es in deinem Gesicht lesen.“
    „Oh.“ Lilley erinnerte sich an die Szene. Sie hatte ihm die Wahrheit über ihre Familie sagen wollen. „Du dachtest, das wollte ich dir sagen? Dass ich in dich verliebt bin?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich wollte nicht, dass du es aussprichst. Ich dachte, es würde alles zwischen uns ruinieren.“
    Also wusste er nichts über ihre Familie! In Lilleys Kopf wirbelten die Gedanken durcheinander. All die Wochen hatte sie geglaubt, er wäre so großzügig, zu vergeben und zu vergessen. Dabei hatte er von nichts gewusst. Er wusste es immer noch nicht!
    „Aber jetzt weiß ich nicht mehr, was ich denken soll“, sagte Alessandro leise. „Ich weiß nicht, ob ich jemanden lieben kann, Lilley.“ Er presste die Zähne zusammen und sah zur Seite. „Als ich neunzehn war, haben mich alle betrogen, die ich geliebt habe. Die Frau, die ich heiraten wollte, hat mir gesagt, dass sie von einem anderen Mann schwanger ist. Mein Vater ist gestorben, nachdem er mich fast sein ganzes

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