Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
geben«, stimmte Abby zu. »Und falls ja, ist es das einzig Wirksame, das wir zum jetzigen Zeitpunkt tun können. Selbst wenn wir Scranton nicht direkt angreifen, wird Langdale sich zu erholen beginnen, wenn er ihm nicht mehr die Lebenskraft aussaugen kann. Wenn wir herausfinden, wie er das macht, können wir einen Angriffsplan entwickeln. Aber der Besitz ist so groß, dass es schwer zu sagen ist, wo wir beginnen sollen. Ich habe mich umgesehen und nichts entdeckt, das danach aussieht, als könnte es die Verbindung zwischen deinem Land und Scranton sein.«
Ein Bild aus einem seiner Albträume schoss Jack durch den Kopf. »Der Brunnen!«
»Ist dir etwas eingefallen?«
»Es gibt einen heiligen Brunnen mit einem Ruf, der bis zu den Druiden und vermutlich sogar noch weiter zurückgeht«, erklärte er. »Ich war früher oft dort, um Mr. Willards Bücher über Magie zu lesen, mich meinen Tagträumen hinzugeben und Zauber auszuprobieren. Falls der Brunnen die Quelle der Gesundheit dieses Landes ist, könnte Scranton dann vielleicht dort seinen üblen Machenschaften nachgehen?«
»Lass es uns herausfinden. In welche Richtung müssen wir?« Abby nahm ihre Zügel auf. Trotz der Düsternis der Atmosphäre sah sie fabelhaft im Sattel aus - wie eine kriegerische Amazone, die sich anschickte, ihre Truppen in den Kampf zu führen.
»Der Brunnen steht ganz in der Nähe der Grenze zu Scrantons Ländereien. Sein Land fällt in das nächste Tal und ist nur durch einen schmalen Grat getrennt von meinem. Der Brunnen befindet sich in einer Bodensenke etwas unterhalb der Gratlinie.« Jack zeigte nach rechts, und sie setzten sich in Bewegung. »Wenn wir dort ankommen, darf ich dich dann demütigst um eines deiner Brote bitten, da ich meine beiden weggegeben habe?«
»Natürlich.« Abby schaute sich um. »Die Brote waren eine gute Anlage. Sie scheinen dir einen Hund eingebracht zu haben.«
Auch Jack blickte sich um und sah, dass die zottelige Hündin ihm hinkend, aber entschlossen folgte. »Ich mag sie. Meinst du, Cleopatra hätte etwas dagegen, sich das Haus mit ihr zu teilen?«
»Cleo hat etwas gegen diesen lebenden Pelzmuff deiner Mutter, aber ich bin sicher, dass sie und diese Hündin lernen werden, miteinander auszukommen. Hast du einen Namen für sie?«
»Maxie, in Erinnerung an die Maxons.« Er schnippte mit den Fingern nach dem Hund. »Komm, mein Mädchen. Von nun an gibt es Seife und Wasser und regelmäßige Mahlzeiten für dich!«
Sie machten sich auf den Weg zu dem heiligen Brunnen, der sich in einem abgelegenen Gebiet befand, das sie noch nicht erkundet hatten. Als sie auf die Niederung zuritten, in der der Brunnen lag, sagte Jack: »Ist es nur Einbildung, oder wird die allgemeine Untergangsstimmung, die wir überall auf dem Besitz gespürt haben, hier noch stärker?«
»Das ist keine Einbildung«, sagte Abby grimmig. »Ich habe das Gefühl, als ritte ich in einen vergifteten Sumpf hinein, der mich unter die Erde zu ziehen versucht.«
Jack ließ seinen Blick über die Niederung gleiten, in der, hinter einer Baumgruppe verborgen, der Brunnen lag. »Und dabei war das früher ein so heiterer Ort - das Herz und die Seele Langdales, könnte man schon beinahe sagen. Je näher ich dem Brunnen war, desto besser fühlte ich mich. Und jetzt ist die Atmosphäre so bedrückend, dass die Pferde scheuen.«
Abby klopfte ihrer Stute den Nacken. »Selbst dieses ruhige alte Mädchen ist nervös. Ist der Brunnen nahe genug, um den Rest des Weges zu Fuß zu gehen? Ich möchte die Pferde nicht noch unruhiger machen.«
»Er liegt in diesem Wäldchen dort, wir können die Pferde also ruhig hierlassen.« Jack zügelte Dancer und saß ab. »Ich dachte, wir könnten bei dem Brunnen essen, aber falls sich die Atmosphäre nicht enorm verbessert, suchen wir uns besser einen anderen Picknickplatz.« Aus militärischer Gewohnheit ließ er die Blicke über die Umgebung schweifen und hielt nach möglichen Hinterhalten und Gefahren Ausschau, obwohl der Kampf mit Scranton nicht auf dieser Art von Schlachtfeld ausgefochten werden würde.
Nachdem er sein Pferd angebunden hatte, half er Abby aus dem Sattel. Natürlich war sie in der Lage, auch allein von ihrem Pferd zu steigen, doch ihr zu helfen war ein guter Vorwand, ihre Taille zu umfassen und ihr beim Herabheben einen Kuss zu stehlen.
Sie erwiderte den Kuss so leidenschaftlich, dass Jack für einen Moment die vergiftete Energie des Brunnens vergessen konnte. Als sich ihre Lippen voneinander
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