Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Blutverlust noch nicht erholt. Es war ein Fehler, ihn heute aus dem Bett zu lassen.«
»Das mag schon sein«, erwiderte Morris leise. »Aber Freude trägt zur Heilung eines Mannes bei, und mein Herr war mehr als froh und glücklich, sein Pferd zu sehen.«
»Vielleicht hätte ich das Tier besser zu ihm hineinbringen lassen sollen«, bemerkte sie ironisch, als sie sich ihrem Patienten wieder zuwandte. Obwohl der Ausflug ihm zweifellos sehr große Freude gemacht hatte, würde sie versuchen, ihn zu überreden, keinen weiteren zu unternehmen, bis er wieder bei Kräften war.
Doch um ihn zu kräftigen, musste sie ihm erneut etwas von ihrer eigenen Lebenskraft abgeben. Sie legte ihre Hand auf seinen Solarplexus, was eigentlich gar nicht nötig war, aber sie liebte es, seinen warmen, maskulinen Körper zu berühren. Zuerst stellte sie sich einen Faden vor, der sie verband, dann sandte sie im Geiste ihre Lebenskraft durch ihn zu Jack.
Ihre eigene Energie wurde deutlich schwächer, aber der positive Effekt auf Jack war gleich ersichtlich. Seine Gesichtszüge entspannten sich, wurden so glatt wie in einem ganz normalen Schlaf. Es war kein klassisch gut aussehendes Gesicht, doch es war ... sehr liebenswert.
Als Abby sicher war, ihn stabilisiert zu haben, kehrte sie müde in ihr eigenes Zimmer zurück. Bis zum Morgen müsste Jack wieder normale Temperatur haben und auf dem Weg der Besserung sein.
Und sie würde sich zunächst mal gründlich ausschlafen, denn das brauchte sie jetzt mehr als alles andere.
8. Kapitel
W
ie erwartet, war Jack am nächsten Morgen fieberfrei und schon viel lebhafter. Dass es ihm besser ging, bezahlte Abby mit dunklen Schatten unter ihren Augen, aber sie konnte etwas Lebenskraft erübrigen, bis seine Wiederherstellung gesichert war.
Ashby und Winslow besuchten Jack nun täglich nach der Jagd. Beim ersten Mal begleitete Abby sie zu seinem Zimmer und klingelte nach Erfrischungen. Als sie sich danach zurückziehen wollte, forderten die Männer sie zum Bleiben auf und baten sie, auch Judith einzuladen.
Die drei Männer und zwei Frauen waren eine fröhliche Gesellschaft, und Jack war am glücklichsten, wenn er seine Freunde um sich hatte. Auch Judith kam sehr gern zu diesen Teepartys und lachte mit einer Unbekümmertheit, die Abby bisher nur selten bei ihrer viel zu jung verwitweten Freundin gesehen hatte.
Am zweiten Tag ließ Abby Jack in seinem Schlafzimmer im Rollstuhl sitzen, wenn seine Freunde kamen. Am dritten Tag war er schon stark genug, um den Rollstuhl ohne Hilfe in die Bibliothek zu rollen, und empfing dort seine Freunde. Die Köchin von Barton Grange, die entzückt war, hungrige junge Herren im Haus zu haben, die ihre Kochkünste zu schätzen wussten, bereitete Platten mit köstlichem Gebäck, Süßigkeiten, pikanten Häppchen und frischem Brot mit einheimischem Käse und würzigen Soßen vor. Ashby und Winslow, die nach der Jagd immer wie ausgehungert waren, fielen über die Platten her wie Wölfe.
Der erste Hunger war gestillt, als Ransom die Bibliothek betrat. Er sah abgekämpft und müde aus, seine Reithosen und Stiefel waren schlammbespritzt. »Guten Tag, die Damen«, begrüßte er Abby und Judith höflich und sagte zu den Männern: »Ich hoffe, ihr verfressenen Burschen habt mir noch etwas übrig gelassen.«
»Macht es Euch bequem, Mr. Ransom«, sagte Abby lächelnd und erhob sich, um ihn zu begrüßen. »Ihr kommt geradewegs aus London?«
»Aye.« Ransom, der schon begonnen hatte, sich an all den Köstlichkeiten gütlich zu tun, hielt inne, um in seinen Rock zu greifen und ein gefaltetes Papier herauszuziehen. »Hier ist die Sondergenehmigung, die du wolltest, Jack. Soll ich einen Pfarrer auftreiben, damit du heute noch heiraten kannst, oder ist morgen auch noch früh genug?«
Jacks Gesichtsausdruck war undurchschaubar, als er das Dokument entgegennahm. »Das liegt bei Miss Barton. Ich werde mich ihren Wünschen beugen.«
Abby erstarrte, zu schockiert, um etwas zu erwidern. Er hatte sich eine Sondergenehmigung besorgen lassen - und schien also tatsächlich vorzuhaben, sie zu seiner Frau zu machen!
Judiths Augen wurden schmal, als sie Abby prüfend ins Gesicht sah. »Wie aufregend! Aber ich denke, Abby wird warten wollen, bis ihr Vater heimkehrt, was innerhalb der nächsten Tage sein wird.« Sie erhob sich. »Komm, Abby, ziehen wir uns zurück und lassen die Herren ihre Neuigkeiten austauschen. Wir können deine Kleider durchsehen und überlegen, welches du zu deiner Trauung
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