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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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trägst.«
    Sie schob ihre Hand unter Abbys Arm und raunte ihr zu: »Raus mit dir, bevor du hier in Ohnmacht fällst.«
    Das war ein guter Rat. Abby stand auf und rang sich zu einem Lächeln durch. »Ich habe noch viel zu tun. Ermüdet Lord Frayne nicht, meine Herren.«
    Von freundlichen Abschiedsworten begleitet, gingen sie und Judith. Schweigend durchquerten die beiden Frauen das Esszimmer, wo Judith schnell eine Karaffe Brandy und zwei Gläser an sich nahm, bevor sie die Treppe hinaufstiegen.
    Sowie sie Abbys kleines Wohnzimmer erreicht hatten, schloss Judith die Tür und sagte energisch: »Setz dich hin.«
    Abby, die noch immer unter Schock stand, fügte sich. Judith schenkte Brandy in ein Glas und drückte es Abby in die Hand. Nachdem sie auch für sich eins eingeschenkt hatte, setzte sie sich ihr gegenüber. »Was geht hier vor? Das Thema ›Heirat‹ muss doch schon zwischen dir und Lord Frayne besprochen worden sein, aber trotzdem sahst du so verdattert aus, als hätte er sich in einen Frosch verwandelt.«
    »Er hatte sich einverstanden erklärt, mich zu heiraten, doch ich habe nicht gedacht, dass er es wirklich tun würde.« Abby trank einen großen Schluck von ihrem Brandy und war froh über die belebende Wärme, mit der er sie durchströmte.
    »Hast du ihn gefragt oder er dich?«
    »Ich ... Ich habe ihm erklärt, dass es gefährlich sein könnte, einen heilenden Zirkel zu leiten, ich sei aber bereit, es zu riskieren, wenn er dafür verspräche, mich zu heiraten, falls die Heilung gelang. Das war, als er gerade hergebracht worden war, mit gebrochenem Genick und Bein und dem Tode nahe.«
    Judith starrte sie an. »Wie konntest du nur, Abby! Es ist unmoralisch, einen tödlich verletzten Menschen zu so etwas zu nötigen!«
    »Ich weiß.« Abby wandte beschämt den Blick ab. »Und ich hatte es auch eigentlich gar nicht so gemeint.«
    »Aber du hast es gesagt.« Judith betrachtete sie mit schief gelegtem Kopf. »Und was, bitte schön, hast du gemeint?«
    Abby runzelte die Stirn, als sie versuchte, sich ihre chaotischen Gedanken und Gefühle während der Krise in Erinnerung zu rufen. »Frayne war halb von Sinnen und lehnte jede magische Behandlung ab. Ashby und Ransom drängten ihn, es mich versuchen zu lassen. Ich wusste nicht, ob er gerettet werden konnte, aber aus irgendeinem Grund hielt ich es für eine gute Idee, eine Heirat von ihm zu verlangen.«
    Judith trank mit gequälter Miene ein paar große Schlucke Brandy. »Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn.«
    »Das weiß ich selbst«, gab Abby zu. »Aber ich habe ja auch nie wirklich geglaubt, dass aus der Heirat etwas würde. Ich dachte, selbst wenn es uns gelänge, ihn zu retten, würde er von seinem Versprechen Abstand nehmen. Und da er gewissermaßen unter Zwang gehandelt hatte, hätte ich ihn natürlich auch nicht an sein Wort gebunden.«
    »Wie sollte er das wissen? Für einen Gentleman ist sein Wort bindend, Abby«, sagte Judith ärgerlich. »Ein Mann von Ehre würde sein Versprechen nicht brechen, nicht einmal unter solchen Umständen. Es ist ja nicht so, als könnte er deine Gedanken lesen und wissen, dass du es nicht ernst gemeint hast. Und selbst wenn er deine Gedanken lesen könnte - dein Denken ist so verquer, dass er Kopfschmerzen davon bekäme!«
    »Meine Gedanken verursachen auch mir Kopfschmerzen.« Abby spielte mit ihrem Brandyglas und schwenkte die goldene Flüssigkeit darin. »Ich habe es sogar ganz bewusst vermieden, über all das nachzudenken, weil ich selbst nicht verstehe, warum ich so gehandelt habe. Es war leichter, mich auf Fraynes Verletzungen und seine Genesung zu konzentrieren. Ich hätte nie gedacht, dass er Ransom nach London schicken würde, um eine Sondergenehmigung zur Heirat einzuholen, ohne mit mir darüber gesprochen zu haben!«
    »Er ist nun mal ein Mann der Tat. Zumindest hat Ransoms Reise ihm etwas zum Nachdenken gegeben und ihn davon abgehalten, die ganze Woche hier herumzuzappeln. Zwei nervöse Männer waren mehr als genug.« Judith trank wieder von ihrem Brandy, diesmal aber nur in kleinen Schlucken. »Da eine Frau eine Verlobung lösen kann, ohne ihrem Ruf zu schaden, wird es ein Leichtes sein, die Sache zu beenden. Du hast dein Ziel erreicht und ihn dazu gebracht, sich das Leben retten zu lassen. Da musst du nicht auch noch den Rest deines Lebens mit ihm verbringen.«
    Was Judith sagte, war vernünftig. Aber wenn es das war, warum fühle ich mich dann nicht besser?, fragte Abby sich. Statt froh zu sein, dass sie

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