Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
vor zu heiraten?«
»Da du jetzt zu Hause bist, vielleicht schon morgen?«, fragte Abby zögernd. »Oder übermorgen. Ein Freund von Jack hat uns eine Sondergenehmigung besorgt, sodass wir also nicht zu warten brauchen. Wir könnten sogar hier in diesem Zimmer getraut werden.«
Jack räusperte sich. »Mir wäre eine Kirche lieber, wenn sich das arrangieren ließe. Da wir das Tal durchqueren müssen, um in mein Haus zu ziehen, finden wir unterwegs vielleicht eine Kirche?«
»Unsere Gemeindekirche liegt mehr oder weniger in dieser Richtung«, sagte Abby. »Ich werde die nötigen Arrangements für übermorgen treffen.«
Jack nickte, schon ganz grau vor Müdigkeit.
»Ihr seht müde aus, Lord Frayne«, sagte Sir Andrew. »Ich werde Euch morgen wieder besuchen. Und du, Abby, gehst mit mir hinunter?«
Das klang, als käme sie nun doch nicht um eine Strafpredigt herum. »Natürlich, Papa.« Sie deckte Jack gut zu und erlaubte sich, ihm sanft über das Haar zu streichen. »Schlaf gut, Jack.«
Ihm fielen schon die Augen zu. Abby nahm an, dass er bereits eine Minute später eingeschlafen sein würde. Ihr Vater wartete draußen vor der Tür. »Bist du dir sicher, Abby?«, fragte er sie leise.
»Sicher, dass ich das Richtige tue?«, erwiderte sie mit einem schiefen Lächeln. »Nein. Sicher, dass ich ihn heiraten will? Absolut. Ich habe nie Interesse daran gehabt, einen anderen zu heiraten, weißt du.« Sie zögerte und fügte dann hinzu: »Jack war mir schon des Öfteren aufgefallen, wenn ich ihn irgendwo in Melton sah. Vielleicht ist es nicht vernünftig, was ich tue, aber so falle ich dir wenigstens nicht dein Leben lang zur Last.«
»Ich habe immer gewusst, dass eines Tages ein Mann kommen und dich mir nehmen würde«, sagte ihr Vater mit liebevollem Blick. »Ich bin nur froh, dass er sich Zeit damit gelassen hat, da ich dich sehr vermissen werde, wenn du nicht mehr da bist. Und vergiss nicht, dass du hier stets ein Zuhause hast, falls deine Ehe scheitern sollte.« Er führte sie in das Morgenzimmer, wo ein Tablett mit einem Imbiss für den heimgekehrten Hausherrn stand.
Abby nahm sich stirnrunzelnd ein Stückchen Schinken, als sie sich ihrem Vater gegenübersetzte. »Glaubst du, dass diese Ehe ein Desaster wird? Ich habe diese Möglichkeit natürlich auch schon in Betracht gezogen, aber kein Mann könnte eine Magierin festhalten, die nicht bleiben will.« Sie verzog ein wenig das Gesicht. »Wahrscheinlich wäre eher er derjenige, der bereuen würde, mich geheiratet zu haben.«
Ihr Vater aß ein paar Bissen Schinken und Käse, bevor er antwortete. »Nicht notwendigerweise ein Desaster. Dieser junge Mann mag ungezwungen und sorglos erscheinen, doch nur ein kleiner Teil von ihm ist sichtbar. Wenngleich sie im Moment auch unterdrückt sind, verfügt er über große magische Kräfte.«
»Ich weiß. Ich musste während des heilenden Zirkels auf sie zurückgreifen, sonst wäre nicht genügend Macht vorhanden gewesen, um die gebrochenen Wirbel seines Genicks wieder zusammenzusetzen.«
Ihr Vater zog die Augenbrauen hoch. »Seine Macht zu verwenden, hat sie möglicherweise wieder aktiviert, weißt du. Das könnte er sehr irritierend finden.«
»Wir hatten keine andere Wahl, Papa. Seine beiden Freunde, die ihn herbrachten, ein Mr. Ransom und der Herzog von Ashby, haben ihn auf der Stonebridge Academy kennengelernt. Sie schlossen sich dem Zirkel aus freien Stücken an, sonst hätte ich es gar nicht erst versucht.« Abby gab Cleopatra, die um ihre Beine strich und erwartungsvoll zu ihr aufblickte, ein Stückchen Schinken.
Die ausdrucksvollen Brauen ihres Vaters fuhren sogar noch weiter in die Höhe. »Sie haben an der Heilung teilgenommen? Es wird interessant sein zu sehen, wie es weitergeht.«
Abby verzog das Gesicht, weil ihr die breit gefächerte Definition ihres Vaters von interessant bekannt war. Aber er nahm die Neuigkeit von ihrer Heirat gelassen hin, was er nicht täte, wenn er eine Katastrophe vorhersähe. Sie gab ihrer Katze, die jetzt auf den Hinterbeinen saß und bettelte, noch ein Stückchen Käse. »Ich kenne nicht einmal Jacks Jagdhaus, in das wir nach der Hochzeit einziehen werden. Sobald er gesundheitlich dazu in der Lage ist, wird er mit mir nach London und danach zu seinem Familiensitz in Yorkshire fahren.«
»London? Na, hoffentlich findest du dort die Zeit, nicht nur die elegante Welt kennenzulernen, in der Lord Frayne zu Hause ist, sondern auch einige Freunde unserer Familie zu besuchen«, sagte Sir
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