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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Lächeln, als er aus der Kutsche stieg. »London wird dir gefallen, das verspreche ich dir.«
    Was Versprechen anging, war dieses nicht sehr überzeugend. Sie war schon zweimal in London gewesen, aber damals hatten sie bei Magierfreunden und in einer von Mayfair weit entfernten Nachbarschaft gewohnt. Dieser Besuch in London würde also zweifellos ganz anders sein.
    Abby nahm ihre Nervosität zum Vorwand, um Jacks Hand zu nehmen. So fühlte sie sich nicht nur besser, sondern konnte ihm auch als Stütze dienen, als er die Eingangsstufen hinaufstieg. »Ich werde mich bemühen, dich nicht in Verlegenheit zu bringen«, flüsterte sie beim Hinaufgehen.
    Sie wünschte, er würde ihr versichern, dass er sich ihrer niemals schämen würde, doch dazu war er zu aufrichtig und wechselte daher das Thema. »Wie ich Celeste kenne, wird sie einen großen Ball veranstalten, um dich in die Londoner Gesellschaft einzuführen«, sagte er eine Spur zu fröhlich. »Sie liebt es, Gäste zu bewirten.«
    Das war eine neue und alarmierende Aussicht. Abby schauderte es bei dem Gedanken, zum Gegenstand der Begutachtung durch die Londoner Oberschicht zu werden. »Können wir ablehnen?«
    Jack grinste. »Vielleicht. Aber ich überlasse es dir, Celeste davon zu überzeugen. Da ich ihr Bruder bin, habe ich schon früh gelernt, mich ihren Anordnungen zu fügen.«
    »Du Lügner!« Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf eine zierliche Blondine frei. »Du warst der eigensinnigste Bruder, den man sich nur vorstellen kann. Oh, Jack, wie ich dich vermisst habe!« Sie warf sich so ungestüm in seine Arme, dass sie ihn fast die Treppe hinunterstieß. Abby und der Diener konnten Jack gerade noch vor einem Sturz bewahren.
    »Celeste, du Pest!«, scherzte Jack und erwiderte enthusiastisch die Umarmung seiner Schwester, die ihm gerade bis zur Schulter reichte. »Du willst mich wohl auf deinen eigenen Eingangsstufen umbringen. Sollen wir nicht lieber hineingehen, wo es sicherer und wärmer ist?«
    »Entschuldige.« Seine Schwester trat zurück und winkte ihre Gäste in die Eingangshalle, die sich über drei Stockwerke erhob. Erst hier bemerkte Celeste Jacks Spazierstock und seinen unsicheren Gang. »Ich dachte, du hättest dich von diesem Jagdunfall bereits erholt?«
    »Größtenteils ja, aber ... na ja, der Sturz war schlimmer, als man dir gesagt hat.« Jack zog Abby an seine Seite. »Meine Freunde wollten dich nicht unnötig beunruhigen, doch die Wahrheit ist, dass ich sehr schwer verletzt war und ohne Abby nicht mehr leben würde.«
    Celeste wandte sich ihrer Schwägerin zu, wobei sich erst das ganze Ausmaß ihrer Schönheit zeigte. Die Herzogin war bezaubernd, ihre blonde Schönheit so vollkommen, dass sie nicht nur zu Gedichten inspirierte, sondern wahrscheinlich auch die Bewunderung aller Londoner Gentlemen genoss. Abgesehen von ihren warmen braunen Augen konnte Abby jedoch wenig Ähnlichkeit mit Jack entdecken.
    Im Moment waren diese braunen Augen schmal, und Abby glaubte fast zu hören, wie die Herzogin sich fragte, was für eine Art von raffiniertem Frauenzimmer ihren Bruder dazu gebracht hatte zu heiraten. Für einen schrecklichen Moment sah Abby sich so, wie die Herzogin sie sehen musste: zu groß, weder anmutig noch elegant, und auch nicht gut gekleidet. Eine ungehobelte Frau vom Land, die einen ehrenwerten Mann irgendwie dazu verführt hatte, sie zu heiraten, als er zu schwach gewesen war, um zu widerstehen.
    »Celeste, das ist Abby«, stellte Jack sie lächelnd vor. »Und diese junge Dame, Abby, ist Celeste, meine Schwester. Ich hoffe, auch ihr werdet wahre Schwestern werden.«
    Die Herzogin, die offenbar beschlossen hatte, Jack zuliebe diesem seltsamen Geschöpf eine Chance zu geben, sagte: »Willkommen, Abby. Ich habe mir in den letzten fünf Jahren nichts mehr gewünscht, als Jack verheiratet zu sehen. Ich wünsche euch beiden sehr viel Glück.« Sie setzte ein routiniertes Lächeln auf. »Und da wir Schwägerinnen sind, darfst du mich Celeste nennen.«
    Was sagte man zu einer bezaubernd schönen Herzogin, deren Schwägerin man plötzlich war? »Danke. Ich freue mich schon darauf, dich besser kennenzulernen.«
    Ein braunhaariger Herr in einem gut geschnittenen Rock betrat die Eingangshalle. Obwohl er, abgesehen von seiner Eleganz, von durchschnittlichem Aussehen und nicht mehr als mittelgroß war, strahlte er eine Macht und Autorität aus, die ihn sofort als Herzog von Alderton auswies. »Frayne. Freut mich, dich zu sehen.«
    Jack

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