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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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schüttelte grinsend die ihm dargebotene Hand. »Wie schaffst du es bloß, Piers, immer so mustergültig auszusehen?«
    Das entlockte Alderton ein schwaches Lächeln. »Das habe ich meinem Kammerdiener zu verdanken. Ich bezweifle, dass er wie dein Morris in einem Zelt auf einem Kriegsschauplatz zurechtkäme, aber es gibt keinen besseren Valet in England.« Der Herzog verbeugte sich vor Abby. »Es ist mir ein Vergnügen, Euch kennenzulernen, Lady Frayne.«
    Sein Gesichtsausdruck ließ nicht erkennen, ob er aufrichtig oder nur höflich war. Seine Aura war genauso schwer zu deuten wie sein Gesicht. Abby nahm jedoch an, dass seine Worte nichts als Höflichkeitsfloskeln waren. Der Herzog hatte etwas Trübsinniges an sich, das sie vermuten ließ, dass er nicht allzu interessiert daran war, die frischgebackene Ehefrau seines Schwagers kennenzulernen.
    Neugierig blickte sie von dem Herzog zu seiner Gemahlin. Mit seiner Aura der Macht und Bedeutsamkeit und ihrer Schönheit gaben sie ein bemerkenswertes Paar ab. Wahrscheinlich hatten sie sich irgendwann mal quer durch einen überfüllten Ballsaal angesehen und gemerkt, dass sie füreinander geschaffen waren.
    Und dennoch ... während sie alle höfliche Konversation über das Wetter und die Reise machten, bemerkte Abby, dass der Herzog und die Herzogin einander fast nie ansahen, und sie standen auch nicht zusammen, wie glückliche Paare es meistens taten. Selbst Abby und Jack, die frisch verheiratet waren und einander erst noch kennenlernten, tauschten ab und zu ein Lächeln oder eine liebevolle Geste aus. Offenbar stand nicht alles zum Besten im Herzogtum von Alderton.
    »Piers, du wirst dich freuen zu hören, dass ich vorhabe, meinen Sitz im Oberhaus einzunehmen«, sagte Jack. »Wenn du Zeit hast, würde ich gern das Procedere mit dir besprechen.«
    »In den nächsten Tagen werde ich sehr beschäftigt sein, aber jetzt hätte ich Zeit für dich.« Alderton wandte sich an seine Frau und Abby, wobei sein Blick Celeste jedoch nicht einmal streifte. »Würden die Damen uns entschuldigen, wenn wir uns in mein Arbeitszimmer zurückziehen, um etwas Geschäftliches zu besprechen?«
    »Selbstverständlich«, erwiderte die Herzogin liebenswürdig. »Abby und ich werden derweil in meinem privaten Salon den Tee einnehmen.«
    Abby dachte ein wenig verdrossen, dass keiner der Männer die in dem sanften Ton der Herzogin versteckte Ironie wahrnahm. Aber früher oder später würde sie sich ja doch mit Jacks Schwester auseinandersetzen müssen, und außerdem freute sie sich auf eine Tasse Tee, und darum nickte sie. »Gib mir ein paar Minuten, um mich ein bisschen herzurichten. Könntest du mir eine Kammerzofe überlassen, die mir dabei zur Hand geht?«
    Ein Anflug von Humor erschien in den braunen Augen der Herzogin. »Ich werde dich selbst zu euren Zimmern begleiten. Wenn du so weit bist, wird vor der Tür schon eine Zofe warten. Auch ich habe wochenlange Anleitung gebraucht, nachdem ich hier eingezogen war.«
    Während Celeste Abby die geschwungene Treppe hinaufführte, fragte sie: »Hast du eine eigene Zofe?«
    »Ich hatte eine, doch sowie ihr klar wurde, dass sie Melton Mowbray verlassen würde, hat ihr Liebster sie um ihre Hand gebeten«, erklärte Abby. »Was bedeutet, dass ich eine andere finden muss.«
    »Das Mädchen, das ich dir schicken werde, kann dir helfen. Sie steht meinen weiblichen Gästen oft als Abigail zur Seite.« Während sie den oberen Korridor entlanggingen, runzelte die Herzogin die Stirn. »Oh, Pardon, Abby. Da dein voller Name Abigail ist, werde ich von nun an eine andere Bezeichnung für die Kammerzofen benutzen müssen.« Sie öffnete eine Tür. »Ich werde dir Lettie hinaufschicken. Falls du irgendetwas brauchst, dann frag sie nur.«
    Die Herzogin zog sich diskret zurück und überließ es Abby, ihre neuen Räumlichkeiten zu erkunden. Das Schlafzimmer stellte sich als Teil einer Suite heraus, mit einem zweiten Schlafzimmer für Jack, zwei Ankleideräumen und einem privaten Wohnzimmer. Die Möbel und Vorhänge waren von auffallender Eleganz und die Decken so hoch, dass die meiste Hitze nach oben stieg und den Rest des Zimmers kalt ließ. Abby merkte schnell, dass sie die nicht halb so hohen Decken und die gebrauchten, aber bequemen Möbel von Hill House vermisste.
    Ein Dienstmädchen hatte bereits ihre Kleider aufgehängt. Die soliden, unmodernen Kleidungsstücke waren kein beeindruckender Anblick. Abby war stets mehr an Zweckmäßigkeit als an Stil und Eleganz

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