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Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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deren Händedruck überraschend fest war für ein so zierliches Geschöpf. »Ich fühle mich geehrt, Celeste. Doch um ehrlich zu sein, muss ich zugeben, dass deine Akzeptanz mich überrascht. Jack hat Verpflichtungen als Parlamentsmitglied und Großgrundbesitzer. Ich weiß nicht, ob ich ihm viel Ehre machen werde in der Gesellschaft«, sagte sie mit einem Blick auf ihr bescheidenes Kleid.
    Die Herzogin winkte ab. »Du hast Präsenz, Erziehung und Intelligenz, was die grundlegenden Erfordernisse sind, um Lady Frayne zu sein. Gesellschaftlicher Schliff ist leicht zu erlangen. Aber erzähl mir doch von diesem Unfall. Hast du Jack wirklich das Leben gerettet?«
    Ihr alles zu erzählen, würde auch ans Licht bringen, was Abby war, doch sie konnte Jacks Schwester nicht belügen. Während sie sich noch fragte, ob das die freundliche Gesinnung der Herzogin zerstören würde, sagte sie ganz offen: »Er hatte sich bei einem schweren Sturz das Genick gebrochen. Als seine Freunde ihn zu mir nach Hause brachten, war er gelähmt und dem Tode nahe. Seine Freunde wollten seine Familie erst benachrichtigen, wenn sein Schicksal feststand. Ich stellte einen heilenden Zirkel zusammen, und gemeinsam konnten wir den schlimmsten Schaden beheben. Jack hat sich mit bemerkenswerter Schnelligkeit erholt. In vierzehn Tagen wird er den Spazierstock nicht mehr brauchen.«
    Celestes Gesichtsausdruck veränderte sich. »Du bist eine Magierin?«
    Also hieß die Herzogin Magie nicht gut. Doch zumindest bezeichnete sie Abby nicht als »Scharlatanin«. »Jeder in meiner Familie hat eine außergewöhnliche Gabe«, sagte sie. Jacks Magie erwähnte sie nicht. Das war eine Sache zwischen Bruder und Schwester. »Meine ist die Heilkraft.«
    Die Herzogin beugte sich mit funkelnden Augen vor. »Kannst du auch Unfruchtbarkeit heilen?«
    Also war es keine Missbilligung, was Celestes Gesichtsausdruck so auffallend verändert hatte. »Ich weiß es nicht«, antwortete Abby. »Unfruchtbarkeit kann viele Gründe haben. Ich könnte vielleicht helfen, aber niemand kann eine Heilung garantieren.«
    »Ich weiß, dass es keine Garantien gibt.« Celeste lehnte sich in ihrem Sessel zurück. »Ich habe schon die besten Ärzte konsultiert und bin heimlich auch zu Heilern gegangen, doch alles ohne Erfolg. Aber wenn du Jacks Leben retten konntest, nachdem er sich das Genick gebrochen hatte, kannst du vielleicht etwas bewirken, wo andere gescheitert sind.«
    »Ich habe es nicht allein getan, Celeste«, gab Abby zu bedenken. »Wir hatten einen kompletten Heilzirkel aus sehr begabten Magiern. Solch machtvolle Magie ist am besten dazu geeignet, schwere Verletzungen oder Krankheiten zu heilen. Kleinere körperliche Probleme dagegen erfordern eine behutsamere Behandlung oder vielleicht auch andere magische Befähigungen.«
    »Das weiß ich alles. Doch ... bitte, kannst du es nicht wenigstens versuchen?« Die unverhohlene Verzweiflung in Celestes Augen griff Abby ans Herz.
    Sie hatte solche Verzweiflung schon oft genug gesehen, sich aber nie daran gewöhnen können. »Ich werde es versuchen. Und ich hoffe, dass du mich nicht hassen wirst, wenn es mir nicht gelingt.«
    Die Herzogin antwortete mit einem wehmütigen Lächeln. »Ich habe auch die anderen nicht gehasst, die es vergeblich versucht haben. Was immer auch dabei herauskommt, ich werde dir ewig dankbar sein, dass du meinem Bruder das Leben gerettet hast. Und ich werde dafür beten, dass du und Jack nie diese besondere Art von Hölle erfahren werdet.«
    Plötzlich konnte Abby sich so einiges zusammenreimen. »Dann ist das also der Grund für die Entfremdung zwischen dir und deinem Mann? Dass du ihm keinen Erben schenken kannst?«
    Celeste verschlug es für einen Moment den Atem. »Du bist sehr scharfsinnig«, sagte sie dann. »Aber das geht wohl mit deinen anderen Befähigungen einher. Ja, wir sind seit fast zehn Jahren verheiratet, und ich kann einfach nicht schwanger werden. Und nicht, weil wir es nicht versucht hätten. Die Ärzte sagten alle, ich sei eine gesunde Frau, und es sei bestimmt nur eine Frage der Zeit.« Sie verschränkte nervös die Hände auf dem Schoß. »Doch über dreitausend Tage und Nächte sind vergangen, und trotzdem habe ich meinem Mann noch immer kein Kind geschenkt.«
    »Und das kann dir der Herzog nicht verzeihen?« Der Gedanke machte ihn bei Abby nicht gerade beliebt.
    »Natürlich ist er schwer enttäuscht, aber er hat sich mit meiner Unfruchtbarkeit abgefunden, besser als ich selbst vielleicht.«

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