Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
Celeste starrte mit leerem Blick vor sich hin. »Die Entfremdung zwischen uns ist dadurch entstanden, dass ich ihm gesagt habe, ich wäre damit einverstanden, dass er sich eine Mätresse nähme und ein Kind aus dieser Verbindung als das meine ausgeben würde. Dieser Vorschlag schockierte ihn über alle Maßen. Er ... er beschuldigte mich sogar, ich wolle, dass er sich eine Mätresse nähme, um mir selbst einen Geliebten halten zu können. Unsere Beziehung hat sich davon noch nicht erholt.«
Abby verschlug es den Atem. »Wie traurig, dass du ihm ein Angebot gemacht hast, das sicherlich sehr schmerzlich für dich war, und dass seine Weigerung dir sogar noch mehr Schmerz verursacht hat.«
Celeste seufzte. »Ich hätte es nicht tun sollen. Piers ist der anständigste Mann im Königreich und nimmt sein Eheversprechen ernst. Aber ich dachte, nach all den Jahren wäre er vielleicht dankbar, einen Erben zu haben, der sein eigenes Kind ist, wenn auch nicht das meine. Aber stattdessen denkt er, ich ... liebte ihn nicht.«
»Mit der Zeit wird er doch sicher einsehen, dass dein Vorschlag nur ein Ausdruck großer Liebe war«, sagte Abby tröstend.
»Wenn nicht, besteht überhaupt keine Chance mehr für uns, ein Kind zu haben.«
Also unterhielten der Herzog und die Herzogin keine intimen Beziehungen mehr. »Celeste, warum sprichst du so offen mit einer Frau, der du gerade erst begegnet bist? Ich hoffe, dass ich deines Vertrauens würdig bin, dennoch finde ich deine Ehrlichkeit überraschend.«
»Normalerweise bin ich nicht so mitteilsam. Aber ...« Die Herzogin lächelte ironisch und machte eine schnelle Bewegung mit ihrer rechten Hand - worauf eine glühende Lichtkugel auf ihrer Handfläche entstand.
»Großer Gott!«, stieß Abby verblüfft hervor. »Du bist auch eine Magierin!«
»Nicht wirklich«, sagte Celeste, obwohl sie erfreut zu sein schien über Abbys Worte. »Meine Macht ist nur gering, und ich hatte auch keine richtige Ausbildung. Ich habe schon früh gelernt, dass es mir nur Verachtung einbringen würde, wenn ich meine Fähigkeiten öffentlich zeigen würde, deshalb habe ich sie verborgen. Es war eine Erleichterung zu erkennen, dass ich bei dir ich selbst sein kann, weil wir beide etwas zu verbergen haben.«
Die Herzogin bot ihr also eine Art Schweigepakt an. Abby merkte, dass sie Mitleid mit Celeste hatte, die gezwungen war, einen so wichtigen Teil ihrer Natur zu verbergen. Obwohl sie schön war, von guter Herkunft und einen Titel trug, besaß sie nicht die Freiheit und Unterstützung, die Abby ihr Leben lang genossen hatte. »Ich werde dich nicht verraten, aber die Tatsache, dass ich eine Magierin bin, wird bestimmt schon bald publik werden. Meine Familie ist bekannt in den Grafschaften, und es finden dort so viele Jagden statt, dass die Nachricht London schnell erreichen wird.«
»Wahrscheinlich hast du recht.« Die Herzogin verengte ihre Augen, aber ihr Gesichtsausdruck blieb freundlich. »Je mehr Leute dich kennenlernen, bevor deine Magie bekannt wird, desto besser. Es ist schwerer, eine Frau zu schneiden, die man bereits kennt. Ich werde einen Ball geben, um dich so bald wie möglich in die Gesellschaft einzuführen.«
Abby erschrak. »Ist das nötig? Ich hasse den Gedanken, wie eine preisgekrönte Kuh herumgezeigt zu werden.«
»Das verstehe ich, aber ein Ball ist wirklich nötig, Abby. Du hast in die Oberschicht eingeheiratet, und Jack steht kurz davor, seinen Platz als einer der bedeutenden Männer Englands einzunehmen. Du brauchst keine berühmte Gastgeberin oder hinreißende Schönheit mit einer Entourage von Bewunderern zu sein, doch du musst bekannt, anerkannt und geachtet sein. Außerhalb Londons kannst du weniger modisch auftreten, aber hier schuldest du es Jack, dich anzustrengen.«
Abby seufzte. »Ich habe versprochen, mich zu bemühen, eine gute Ehefrau zu sein, und werde meine Pflicht erfüllen. Doch dazu werde ich deine Hilfe brauchen. Meine Tanzkünste sind genauso bescheiden wie meine Garderobe.«
Celeste musterte Abby von Kopf bis Fuß. »Verzeih mir meine Taktlosigkeit, aber kleidest du dich so schlicht, weil du nicht auffallen willst?«
»Ich fürchte ja. Teilweise liegt das an der Arbeit, der ich nachgehe. Eine zu modische Erscheinung würde Zeit und Mühe erfordern und mich möglicherweise sogar unnahbar erscheinen lassen. Ich will nicht, dass die Menschen, die mich brauchen, es nicht wagen, mich um Hilfe zu bitten.« Sie zögerte und fügte dann hinzu: »Und offen gestanden
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