Im Zauberbann der Liebe: Roman (German Edition)
werden.«
»Ich hoffe, deine Frau ist den Krallen dieser Stadt gewachsen«, sagte Piers, als die Männer das Arbeitszimmer verließen. »Ein Mädchen vom Land könnte die Gesellschaft recht beängstigend finden.«
Was will er mir zu verstehen geben - dass Celeste Krallen gewachsen sind?, fragte Jack sich, als er die Treppe zum ersten Stock hinaufstieg. Er war inzwischen recht geschickt geworden im Treppensteigen, besonders wenn er sich an einem Geländer festhalten konnte. Wenn er beides nicht mehr brauchte, würde er ein Ass im Umgang mit Krücken und Gehstöcken sein.
Als er an die Tür zu Celestes privatem Salon klopfte, hörte er Lachen in dem Zimmer. Mit dem Gedanken, dass dies ein vielversprechendes Geräusch war, trat er ein. »Ihr beide scheint euch ja gut zu verstehen.«
»Das tun wir, Jack.« Ohne zu fragen, ob er Tee wollte, schenkte Celeste eine Tasse für ihn ein, gab Milch hinzu und stellte einen Teller mit Gebäck daneben. »Danke, dass du Abby geheiratet hast statt dieser schrecklichen Devereaux-Göre, mit der du letztes Jahr geflirtet hast.«
»Du mochtest Lady Cynthia nicht?«, fragte er überrascht. »Ich dachte, sie wäre die Art von junger Dame, die du gutheißt. Aus gutem Hause, wohlerzogen und hübsch.«
»Sie ist ein raffiniertes Biest.« Seine Schwester lächelte Abby an. »Ich hätte mehr Vertrauen in Jacks Urteilsvermögen haben sollen.«
Abby lächelte ein wenig spöttisch, sagte aber nichts.
»Ich denke, es war Glück und nicht mein Urteilsvermögen.« Jack setzte sich zwischen seine Frau und seine Schwester, legte den Gehstock auf den Boden und widmete sich dem Tee und dem Gebäck. »Wer hat die Debatte um den Ball gewonnen?«
»Celeste hat mich überzeugt, dass ein Ball unumgänglich ist. Zum Glück ist sie bereit, sich um all die Arbeit zu kümmern, die damit verbunden ist.« Abby sah ihre Schwägerin fragend an. »Hast du einen Entschluss gefasst, ob du die Angelegenheit erwähnen willst, über die wir vorhin sprachen?«
Celeste erschrak zunächst, doch dann schob sie das Kinn vor und setzte eine entschlossene Miene auf. »Jack, ich habe nie gewagt, es dir zu sagen, aber auch ich habe ein klein wenig Magie in mir.« Sie hob ihre Hände und ließ eine Lichtkugel auf ihrer rechten Hand erscheinen. Mit einer geübten Bewegung bewegte sie das Licht dann auf ihre andere Hand.
»Großer Gott!« Jack starrte seine Schwester an. »Ich wusste nichts davon.«
»Es ist nichts Ungewöhnliches, dass magische Fähigkeiten in der Familie liegen.« Abbys Tonfall war neutral, aber Jack erkannte den Wink, den sie ihm gab. Sie war offenbar der Meinung, dass es für Bruder und Schwester an der Zeit war, aufrichtig zueinander zu sein, und sie hatte recht damit.
»Es ist richtig, dass magische Fähigkeiten in der Familie liegen, Celeste. Vielleicht warst du damals noch zu jung, um es verstehen, doch ich wurde nach Stonebridge geschickt, weil ich Anzeichen magischer Fähigkeiten erkennen ließ.«
»So war das also«, sagte seine Schwester nachdenklich. »Ich wusste, dass das Ziel der Schule war, Magie zu unterdrücken, aber da ich damals noch so klein war, konnte ich mich nicht erinnern, ob du irgendetwas Magisches gewirkt hattest oder nur zu interessiert warst an dem Thema. Manchmal dachte ich, ich hätte die Erinnerungen an deine magische Fähigkeit erfunden, um mich selbst besser zu fühlen.«
Seine Schwester hatte sich besser fühlen müssen? Es gefiel ihm nicht zu hören, dass Celeste unter ihrer heiteren, glücklichen Fassade bemüht gewesen war, ihr magisches Talent zu verbergen, und das sogar vor ihm. Er hätte ein besserer Bruder sein müssen. Wahrscheinlich wird sie sich freuen zu sehen, wie viel wir gemeinsam haben, dachte er, während er seine flache Hand ausstreckte und sich eine Lichtkugel darauf vorstellte. »Mal sehen, ob ich das auch zustande bringe?«
Seine Schläfen pochten von der Anstrengung, aber ein Glühen erschien auf seiner Hand.
»Oh, das hast gut gemacht, Jack!«, lobte Abby.
Jack schloss seine Hand um das Licht und löschte es. »Magie ist ein Teil von mir. Aber das bedeutet nicht, dass sie mir willkommen ist oder ich sie je benutzen werde.«
»Das mag ja sein, doch es ist gesünder, dein Talent zu akzeptieren, auch wenn du vorziehst, es zu ignorieren.« Abbys Blick glitt von Jack zu seiner Schwester. »Ihr habt beide darunter gelitten, eure Fähigkeiten unterdrücken zu müssen.«
»Jack mehr als ich«, sagte Celeste. »Ein oder zwei Mal haben meine Eltern
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