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Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition)

Titel: Im Zeichen der Krähe 2: Die Totenhüterin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Augenblick, um sich zu erinnern, von wem Adrek sprach. „Wie alt ist deine Tochter?“
    „Kaum zwei Jahre.“ Seine Kiefermuskeln spannten sich an und traten hervor. „Sie würden sie nicht von ihrer Mutter fortnehmen, oder?“
    Er sah Adreks Hände an, die steifen Finger, die sich öffneten und schlossen, und fragte sich, was es brauchte, damit er sie um seinen Hals schloss. Trotz der Schlankheit des Mannes waren seine nackten Arme muskulös – vielleicht konnte er Filip den Hals brechen, ehe es Zelia gelang, Hilfe zu holen.
    „Sie ist entwöhnt“, sagte Filip, „also, ja, sie werden sie so schnell wie möglich trennen. Wenn sie Glück hat, sich gut benimmt und ausreichend niedlich ist, dann verkauft man sie an ein unfruchtbares reiches Paar, das sie als ihr eigenes Kind aufzieht. Sie wird zu jung sein, um sich an ihr früheres Leben zu erinnern, und in dem Glauben aufwachsen, selbst aus Ilios zu stammen.“ Er hielt inne und wartete, bis Adrek nach einer anderen Möglichkeit fragte.
    „Was, wenn sie kein Glück hat?“
    „Kommt darauf an, wie hübsch sie wird. Wenn sie nett aussieht, dann erziehen sie sie vielleicht zur Haussklavin oder zu einer …“ Aus Mitleid, das er selbst nicht verstand, beendete er den Satz nicht. Der Gedanke an die Kinder, die sich in den teuren Bordellen von Leukos scharten, drehte ihm den Magen um. „Wenn sie allerdings eher grobschlächtig wird“, Filip ließ seinen Blick abschätzig über Adrek wandern, „was mir wahrscheinlichervorkommt, dann geht es in die Felder oder noch wahrscheinlicher in die Minen.“
    „Minen?“ Adrek sah aus, als müsse er sich bald übergeben.
    „Kinder können in schmalere Öffnungen kriechen als Erwachsene. Und sie essen weniger, also sind sie im Unterhalt günstiger. Das Beste ist, dass sie weniger Platz in den Begräbnislöchern einnehmen.“
    Adrek blinzelte. „Den was ?“
    „Einzelgräber wären zu arbeitsintensiv, also benutzen sie große Löcher für die Sklaven.“ Er sah dem Mann tief in die Augen. „Mit den anderen Tieren zusammen.“
    Adrek brüllte auf und packte Filip am Hals. Filip zwang seine eigenen Hände, sich in die Decke zu krallen, statt sich gegen ihn zu wehren. Seine rechte Schulter pochte – von einer Schusswunde, an die er sich gerade erst wieder erinnerte.
    Adrek würgte ihn und schlug seinen Kopf gegen das Kissen, während Zelia schrie und versuchte, ihn fortzuziehen. Als der Schmerz durch seinen Hals fuhr, wurde Filip klar, dass der andere Mann nicht wusste, wie man einen Menschen umbrachte. Sein Tod würde nicht schnell kommen.
    Instinkt siegte über Ehrgefühl. Filips Körper bäumte sich auf. Seine rechte Hacke grub sich in die Matratze, und die Überreste seiner linken Wade rutschten und wanden sich. Die Stiche lösten sich, und er betete, dass die warme Flüssigkeit unter seinen Beinen nur Blut war. Doch eine gewisse Dringlichkeit hielt ihn davon ab, seinen Gegner ebenfalls am Hals zu packen.
    Speichel tropfte auf sein Gesicht, als Adrek unzusammenhängend brüllte. Daumen zerquetschten Filips Luftröhre.
    „Adrek!“, rief eine Frauenstimme, die zu jung klang, um zu Zelia zu gehören. „Was machst du da?“ Filip konnte sie durch die tanzenden schwarzen Kreise vor seinen Augen hindurch nicht sehen. Die Stimme kam näher. „Er ist ein Kriegsgefangener. Du kommst dafür ins Gefängnis.“
    „Ist mir egal“, schrie Adrek.
    „Das wird es dir nicht mehr sein, wenn Daria zurückkommt.“Die Frau atmete schwer, und Filip spürte, wie zwei entgegengesetzte Kräfte über ihm auf seinem Bett miteinander rangen. Alles wurde schwarz.
    „Sie kommt nie zurück.“ Adreks Griff schloss sich fester.
    Endlich, dachte Filip und spürte, wie sein Körper erschlaffte.
    „Lass ihn los.“ Die tiefe und gebieterische Frauenstimme klang jetzt von etwas weiter entfernt zu ihm herüber.
    Adrek erstarrte, hörte auf, zuzudrücken, ließ aber nicht los.
    „Du würdest mich nicht erschießen“, sagte er.
    „Muss ich auch nicht“, antwortete sie, „weil du ihn loslassen wirst.“
    Die hölzernen Balken der Decke verschwammen vor Filips Augen. Er wollte der Frau befehlen, zu verschwinden und Adrek beenden zu lassen, was er angefangen hatte.
    „Ich weiß, dass du leidest“, sagte sie, „aber das ist nicht der richtige Weg. Du bist besser als dieser Nachfahre. Stell das nicht infrage, indem du ihn umbringst.“
    Filip versuchte das Leben hinter sich zu lassen und in dem zu versinken, was für ihn einem Kriegertod noch am

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