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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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in der Falle.«
    »Verzeihen Sie mir bitte, Mister Pitt, aber ich glaube Ihnen kein Wort.« Dann nickte er dem Riesen kurz zu. »Setz die junge Frau ab, Darfur.« Anschließend wandte er sich wieder an Pitt. »Haben Sie einen meiner Männer getötet?«
    »Nein«, sagte Pitt. »Ich habe Ihren Freund im Wachraum lediglich bewusstlos geschlagen und mir seine Klamotten ausgeborgt.«
    »Ich habe noch eine Rechnung mit Ihnen zu begleichen, Mister Pitt. Oder sind Sie etwa anderer Meinung?«
    »Ehrlich gesagt, bin ich der Meinung, dass man mir einen Orden verleihen sollte, weil ich euch die miesen Touren vermasselt habe. Sie und Ihre Freunde gehören in die Ursuppe, aus der ihr entsprungen seid.«
    »Sie werden eines langsamen und qualvollen Todes sterben.«
    Damit war es heraus. Kanai hatte nicht vor, Pitt kurzerhand umzubringen. Er hatte sich vorgenommen, ihn bitter büßen zu lassen. Pitt wurde augenblicklich klar, dass er schwer in der Klemme steckte. Was mochte sich Giordino denken, wenn er den Auftritt über Monitor verfolgte? Die Polizei rückte an, das wusste er genau. Aber wann? Er musste auf Zeit spielen, solange er konnte.
    »Habe ich euch bei irgendwas unterbrochen, als ich hier einfach reingeplatzt bin?«, fragte er unverdrossen.
    Kanai warf ihm einen forschenden Blick zu. »Ich hatte mit Miss Egan und Mister Thomas gerade ein freundschaftliches Gespräch über die Arbeit von Dr. Egan geführt.«
    »Ging’s etwa schon wieder um die alte Leier von wegen der Ölformel?«, erwiderte Pitt abschätzig. »Warum lassen Sie sich nicht endlich was einfallen, Kanai? Anscheinend weiß weit und breit jeder über die Formel Bescheid, außer Ihnen und Ihren Freunden von der Cerberus Corporation.«
    Kanai zog einen Moment die Brauen hoch. »Sie sind gut informiert.«
    Pitt zuckte die Achseln. »Man muss die Trommelzeichen nur zu deuten wissen.«
    Kelly war unterdessen bei Thomas. Sie nahm ihm den Knebel ab und wischte mit ihrem Pulli das Blut von seinem Gesicht, sodass einen Moment lang ihr Büstenhalter zu sehen war.
    Thomas blickte mit stumpfen Augen zu ihr auf, murmelte ihr ein paar Dankesworte zu. Darfur, der hinter Pitt stand, sah aus wie ein Kojote, der das Kaninchen in der Grube gestellt hat.
    »Vielleicht können Sie sich diesbezüglich ja noch als nützlich erweisen«, sagte Kanai zu ihm. Dann wandte er sich an Kelly.
    »Nun denn, Miss Egan, würden Sie jetzt bitte so freundlich sein und mir die Ölformel übergeben. Sonst zerschieße ich diesem Mann hier erst die Knie, dann die Ellbogen und anschließend die Ohren.«
    Entsetzt blickte Kelly zu Pitt auf. Diesen Schlag verkraftete sie nicht mehr. Jetzt, da Kanai nicht nur Thomas sondern auch Pitt in seiner Gewalt hatte, verlor sie allen Mut und brach zusammen. »Die Formel ist in Vaters Bibliothek versteckt.«
    »Wo?«, herrschte Kanai sie an. »Wir haben bereits alles durchsucht.«
    Sie setzte zu einer Antwort an, doch Pitt fiel ihr ins Wort.
    »Verraten Sie’s nicht. Dran glauben müssen wir sowieso, aber wir sollten der Mörderbande von der Cerberus Corporation nicht noch zu neuen Reichtümern verhelfen.«
    »Das genügt«, blaffte Kanai. Er zog eine Automatik aus seinem Schulterholster und richtete sie auf Pitts linkes Knie.
    »Miss Egan muss anscheinend überzeugt werden.«
    Darfur trat einen Schritt vor und baute sich vor Pitt auf. »Es wäre mir eine große Ehre, Chef, wenn ich mir diesen Hundesohn vornehmen dürfte.«
    Kanai blickte den hünenhaften Mann an und lächelte. »Ich lasse dir gern den Vortritt. Ich habe nie an deiner Überzeugungskraft gezweifelt, alter Freund. Er gehört dir.«
    Als Darfur sich umdrehte und sein Gewehr an einen Stuhl lehnte, keilte Pitt, der eben noch den Ängstlichen markiert hatte, blitzschnell aus und rammte ihm das Knie in den Unterleib. Er wollte ihn mit einem Schlag ausschalten, zumindest vorübergehend aus dem Verkehr ziehen, doch er traf ihn nicht richtig, erwischte ihn an der Leiste und nicht zwischen den Beinen.
    Trotzdem war Darfur völlig überrascht, krümmte sich laut aufkeuchend vornüber. Doch nur einen Moment, dann fing er sich wieder und hieb Pitt die ineinander verschränkten Hände wie einen Schmiedehammer an die Brust, trieb ihm mit diesem Schlag die Luft aus der Lunge und schleuderte ihn quer über einen Tisch. Pitt war noch nie in seinem Leben so hart getroffen worden. Mühsam rappelte er sich auf die Knie, rang um Atem. Noch ein, zwei solche Treffer, dann würde er das Leichenschauhaus von innen kennen

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