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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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andere ist bei der Scheune.«
    »Das sind insgesamt acht, wenn man unseren Freund dort am Boden mitzählt.«
    »Wird höchste Zeit, dass wir Verstärkung holen.«
    Pitt nickte zu einem der Telefone hin, die auf der Konsole standen. »Verständige die Sheriff-Dienststelle, schildere ihnen die Lage und sag ihnen, sie sollen ein Sondereinsatzkommando schicken.«
    »Und du? Was hast du vor?«
    »In dieser Kluft halten sie mich für einen der Ihren«, sagte Pitt. »Einen Freund im Haus zu haben, kann nicht schaden, wenn’s hier hart auf hart geht.«
    »Und ich?«
    »Bleib hier, überwache die Lage und weise das Einsatzkommando an.«
    »Und wenn Kanai anruft und fragt, was aus den Insassen des Autos geworden ist?«
    »Mach ihm was vor. Sag ihm, es waren zwei Düngemittelvertreter und dass du dich bereits um sie gekümmert hast.«
    »Wie willst du von hier zum Haus gelangen?«
    »Der Weinberg reicht fast bis an die Vorderseite des Hauses.
    Ich rücke zwischen den Weinstöcken vor und schleiche mich hinter den Säulen zum Portal. Kitzlig wird lediglich das Überqueren des schmalen Rasenstreifens.«
    »Bring uns bloß nicht wieder in einen Riesenschlamassel, Stanley«, sagte Giordino mit einem schmalen Grinsen.
    »Ich verspreche, brav zu sein, Ollie.«
    Giordino wandte sich wieder den Monitoren zu, als Pitt die Treppe im Innern des alten Baumstammes hinaufstieg und sich durch den Weinberg vorpirschte.
    Pitt hatte Angst, er könnte Kelly nicht zu Hilfe kommen, bevor Kanais Schläger sie erneut bearbeiteten, und außerdem hatte er eine unbändige Lust auf Rache. Für ihn war es schier unfassbar, mit welcher Skrupellosigkeit die Cerberus Corporation und ihre mörderische Vipern-Bande Menschen umbrachten. Und wozu? Des Profits wegen? Aus Machtgier? Niemand lebte lange genug, als dass er den Lohn solcher Schandtaten genießen konnte. In Pitts Augen war es der reine Wahnsinn.
    Geduckt rannte er im Schutz der Reben zwischen den Weinstöcken hindurch und sank bei jedem Schritt tief in den weichen Boden ein. Das Schnellfeuergewehr der überwältigten Viper hatte er nicht mitgenommen. Erstens schoss er selten mit Gewehren, und zweitens war ihm leichtes Marschgepäck lieber, daher hatte er nur seinen alten 45er Colt und zwei Reservemagazine dabei. Es war ein warmer, schwüler Sommertag, sodass er unter der Skimaske rasch ins Schwitzen geriet. Doch er nahm sie nicht ab, da sie zur üblichen Uniform der Vipern gehörte und er keinerlei Verdacht erregen wollte.
    Er rannte rund hundert Meter weit, bis es unweit des Hauses keine Weinstöcke mehr gab. Von der Vorderseite des Gebäudes trennte ihn nur noch ein schmaler, tadellos gemähter Rasenstreifen. Er war außer Sichtweite der Vipern, die die Scheune und die Rückseite des Hauses bewachten; aber um ein fünfzehn Meter breites Stück offenen Geländes zu überwinden, ohne dass ihn jemand aus dem Haus bemerkte, brauchte er eine Tarnkappe. Mit Anschleichen war es jedenfalls nicht getan. Er musterte die Fenster und bemerkte, dass sich dahinter jemand bewegte, ein weiterer Hinweis darauf, dass er sofort gesehen werden konnte, sobald er den Schutz der Weinstöcke verließ.
    Fünfzehn Meter lagen zwischen ihm und der ersten Säule auf der vorderen Veranda des Hauses, ein fünfzehn Meter breites Stück Rasen in hellem Sonnenschein. Er schob sich am Rand des Weinbergs entlang, bis er halbwegs durch die Vorhänge an den Fenstern gedeckt war. Wenn er plötzlich losrannte, könnte es drinnen irgendjemandem auffallen, deshalb bewegte er sich ganz langsam, als er den Rasen überquerte, und hielt ständig Ausschau nach dem Posten hinter dem Haus. Schritt für Schritt rückte er vor wie eine Katze, die einen Vogel beschleicht.
    Fünf Holzstufen führten auf die von Säulen gesäumte Veranda. Langsam und leise stieg Pitt hinauf, ständig auf ein lautes Knacken gefasst, das glücklicherweise ausblieb. Keine fünf Sekunden später drückte er sich, rund einen halben Meter von dem großen Erkerfenster im Wohnzimmer entfernt, mit dem Rücken an die Wand. Dann legte er sich flach hin und robbte vorsichtig unter dem Fenster hindurch zur anderen Seite, wo er wieder aufstand und zur Haustür ging. Langsam drehte er den Knauf um und schob sie einen Spalt weit auf. Er überzeugte sich davon, dass sich niemand im Vorraum aufhielt, und schlüpfte dann wie ein Schatten ins Haus.
    Es gab keine Tür zum Wohnzimmer. Ein offener Torbogen führte hinein, neben dem ein Tonkübel mit einer kleinen tropischen Pflanze stand.

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