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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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beschädigt war, wurde das Schiff langsam, aber stetig herumgezogen, zunächst auf Staten Island zu und dann weiter, bis der Bug wieder zur offenen See hinauswies.
    Das Schlimmste ist überstanden, dachte Dover. Es sei denn, der Wahnsinnige, der das Kommando über den Flüssiggastanker hat, sprengt ihn trotzdem in die Luft, weil er weiß, dass er nach wie vor Milliardenschäden verursachen und zig Menschen in den Tod reißen kann.
    Dover hatte sich bereits für das scheinbar Unvermeidliche gewappnet, nachdem er den Kampf verloren hatte, doch jetzt, da plötzlich ein Wunder geschehen war, betete er, dass sich die Katastrophe noch verhindern lassen möge.
    Wenn Admiral Dover überrascht war, als der riesige Tanker plötzlich seinen Kurs änderte, so war Omo Kanai völlig fassungslos. Obwohl er die Explosion tief unter dem Heck der
Mongol Invader
gehört und gespürt hatte, hatte er sich keine Sorgen gemacht, da er davon ausging, dass es im Umkreis von zwanzig Meilen kein Schiff oder Flugzeug gab, das einen Angriff wagen würde. Doch als das Schiff unverhofft kehrtmachte, rief er im Maschinenraum an.
    »Gehen Sie wieder auf Kurs! Sehen Sie nicht, dass wir abdrehen?«
    »Wir haben die Steuerschraube durch eine Explosion verloren«, erwiderte der Chefmaschinist mit hörbar besorgtem Ton.
    »Bevor ich die Backbordmaschine abstellen konnte, hat uns deren Schraube herumgezogen.«
    »Gleichen Sie es mit dem Ruder aus!«, befahl Kanai.
    »Unmöglich. Irgendwas hat das Ruder vorher schon beschädigt, Wrackteile möglicherweise, sodass es jetzt klemmt. Was ebenfalls zu diesem unfreiwilligen Wendemanöver beiträgt.«
    »Was soll das heißen?«, wollte Kanai wissen, der zum ersten Mal die Beherrschung verlor.
    Die Antwort erfolgte ruhig und tonlos. »Dass wir entweder im Kreis fahren oder liegen bleiben und treiben. Jedenfalls kommen wir nicht mehr weiter.«
    Es war aus und vorbei, doch Kanai dachte nicht daran, sich geschlagen zu geben. »Wir sind zu nah vor dem Ziel, um aufzugeben. Sobald wir unter der Brücke sind, kann uns niemand mehr aufhalten.«
    »Und ich sage Ihnen, dass mit einem auf fünfundvierzig Grad nach Backbord verklemmten Ruderblatt und einer gebrochenen Schraubenwelle an Steuerbord nichts mehr geht. Je früher wir von diesem Gaspott runterkommen, desto besser.«
    Kanai sah ein, dass jeder weitere Streit mit seinem Chefmaschinisten fruchtlos war. Er starrte zu der großen Brücke hinauf, konnte fast senkrecht zu den Zugbändern und Stahltrossen aufblicken, als sie achtern zurückfielen. Nur vierzig, fünfzig Meter hatten ihn vom Erfolg getrennt, bevor die
Mongol Invader
durch die rätselhafte Explosion vom Kurs abgekommen war. Er war dem Ziel so nahe gekommen, hatte allen Widrigkeiten getrotzt – er konnte noch immer nicht fassen, dass er im letzten Moment um seinen großen Triumph gebracht worden war.
    Er ließ den Blick über das Wasser schweifen. In diesem Moment bemerkte er ein Boot, offenbar eine private Jacht, die im Kielwasser der
Invader
fuhr. Irgendwie sieht sie sonderbar aus, dachte er. Kanai wollte sich abwenden, doch dann begriff er mit einem Mal, was los war, und starrte voller Wut auf die Jacht, die plötzlich unter die Wogen glitt.
    »Okay, Jimmy«, sagte Pitt zum Skipper der Unterwasser-Jacht.
    »Wir haben sie zum Wenden gebracht. Jetzt schicken wir diese großen Gasballons auf den Meeresboden.«
    »Ich hoffe nur, dass diese Teufel die Sprengladungen nicht zünden«, sagte Flett, während er die Regler bediente, die
Coral Wanderer
auf zehn Meter Tiefe brachte und zum nächsten Angriff auf den Flüssiggastanker ansetzte. Der alte Seemann zögerte keinen Moment, ließ sich nicht die geringsten Bedenken anmerken. Er machte eher den Eindruck, als ob er sich seit Ewigkeiten wieder einmal richtig freute.
    Wie ein Fisch glitt die
Wanderer
unter Wasser dahin. Jetzt, da es so aussah, als ob sein kostbares Boot nicht beschädigt werden würde, fühlte sich Flett wieder wohler. Er richtete den Blick auf den Radarschirm und das GPS-Peilgerät und steuerte direkten Kurs auf die
Invader
.
    »Wo willst du sie erwischen?«, fragte er Pitt.
    »An Backbord unter dem Maschinenraum im Heck. Aber wir müssen aufpassen, dass wir keine Explosion unter einem der Tanks auslösen. Wenn wir die Ladung zu weit vorn anbringen, könnte das ganze Schiff hochgehen und im Umkreis von zwei Meilen alle mit in den Tod reißen.«
    »Und unsere dritte und letzte Ladung?«
    »An der gleichen Stelle an Steuerbord. Wenn wir ihr zwei

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