Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
große Lecks am Heck reißen können, müsste sie ziemlich schnell untergehen, da sie nur wenig Tiefgang hat.«
    Giordino wirkte mit einem Mal seltsam zufrieden. »Da wir uns jetzt nicht mehr mit den Schrauben herumplagen müssen, sollte dieser Angriff ein Kinderspiel sein – verglichen mit dem letzten.«
    »Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben«, erwiderte Pitt, wie schon bei anderen Gelegenheiten. »Noch können wir uns nicht auf die faule Haut legen.«
52
    »John Milton hat geschrieben: ›Am glücklichsten ist der, der weiß, wann er aufstehen und nach Hause gehen muss‹«, zitierte Jimmy Flett, als eine von der
Mongol Invader
abgefeuerte Rakete knapp am Ruderhaus vorbeizischte und keine dreißig Meter hinter ihnen beim Aufprall auf dem Wasser explodierte.
    »Vielleicht hätten wir seinen Rat annehmen sollen.«
    »Jetzt sind sie uns auf die Schliche gekommen«, sagte Pitt.
    »Die müssen richtig sauer sein, nachdem sie entdeckt haben, dass wir diejenigen sind, die ihr Schiff kaputtgemacht haben«, warf Giordino ein.
    »Sie sieht aus, als ob sie reglos im Wasser liegt.«
    »Ob die Ratten das sinkende Schiff verlassen?«, sagte Giordino, als das Wasser an der Brückenverglasung höher stieg.
    »Ich sehe jedenfalls nirgendwo Boote, die sie zu Wasser lassen.«
    Sobald das Kabinendach ins Wasser tauchte und die
Coral Wanderer
außer Sicht war, gab Flett Vollgas und steuerte scharf nach Steuerbord. Keinen Moment zu früh. Ein lauter Schlag erschütterte das Luxus-Unterseeboot, als eine weitere Rakete aufs Wasser prallte und genau an der Stelle explodierte, an der sie sich unmittelbar vor Fletts Ausweichmanöver befunden hatten.
    Er ging wieder auf geraden Kurs und steuerte das Boot direkt zur Backbordseite des beschädigten Flüssiggastankers. Eine weitere Rakete ging hoch, lag aber daneben. Die Vipern hatten die Chance verpasst, ihre Gegner zu vernichten. Die
Wanderer
war unter Wasser und konnte von den Männern auf dem Schiff nicht mehr gesehen werden. Und die leichte Schaumspur, die ihre Schrauben aufwirbelten, hatte sich größtenteils aufgelöst, bevor sie die Wasseroberfläche erreichte.
    Pitt kehrte zu seinem Beobachtungsposten am Bugbullauge zurück und übernahm wieder den Ausguck. Da das Schiff angehalten hatte, würde dieser Vorstoß nicht so gefährlich sein wie der erste Angriff. Die Vipern müssen doch allmählich zusehen, dass sie wegkommen, dachte er. Aber womit? Boote ließen sie jedenfalls nicht zu Wasser. Und wegschwimmen konnten sie nicht. Dann fiel ihm etwas ein, etwas, das er vorhin gesehen hatte.
    Doch jetzt war nicht der Zeitpunkt, sich darüber Gedanken zu machen. Er musste sich mit aller Macht konzentrieren, die Augen offen halten, um Flett noch mal Bescheid zu geben … und dann tauchte der riesige Rumpf vor dem Bullauge auf.
    Diesmal war es einfach. Flett schloss nicht wie zuvor mit voller Fahrt auf. Sie näherten sich einem liegengebliebenen Schiff und mussten keinen Schrauben ausweichen.
    Ein, zwei Minuten vergingen, dann füllte der Rumpf das Bullauge aus. »Wir sind dran, Jimmy.«
    Vorsichtig nahm Flett das Gas zurück und steuerte parallel zum Rumpf, zeigte sein ganzes seemännisches Können, als er das U-Boot bis auf knapp zwei Meter heranbrachte. Denn beschleunigte er wieder, als sie sich dem Teil des Hecks näherten, in dem sich der Maschinenraum befand.
    Gespannt musterte Giordino den Bildschirm des computergesteuerten Unterwasserradars. Langsam hob er die Hand, dann winkte er. »Noch zehn Meter.«
    Flett drehte gehorsam bei und setzte die Strahlruder ein, bis der Bug mitsamt dem Stangentorpedo auf die Rumpfplatten unter dem Maschinenraum wies.
    Mit einem leisen Klicken traf die mit einem Magnet versehene Sprengladung auf den Rumpf, und das Luxus-Unterseeboot setzte rasch zurück. Als sie in sicherem Abstand waren, grinste Giordino. »Noch einen mit Gefühl.« Dann drückte er auf den Zündknopf. Wieder ertönte ein dumpfer Knall, und die Druckwelle fegte über die
Wanderer
hinweg.
    »Das war ein tödlicher Schlag«, sagte Flett. »Der hochbrisante Sprengstoff, den ihr mitgebracht habt, dürfte größere Löcher reißen als jeder Torpedo der Marine.«
    Pitt kam von unten auf die Brücke. »Jimmy, ich nehme doch an, dass du eine Rettungsschleuse hast.«
    Fleet nickte. »Selbstverständlich. Die müssen laut internationalem Seerecht sämtliche Unterseeboote haben, die Passagiere befördern.«
    »Hast du auch Tauchausrüstung an Bord?«
    »Jawohl«, bestätigte Flett. »Ich

Weitere Kostenlose Bücher