Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
Kieselstein, der von einem Profi-Pitcher geworfen wurde. Pitt richtete das Glas auf die brennenden Kutter. Die
William Shea
schleppte sich zur Küste von Brooklyn, die
Timothy Firme
hatte Schlagseite und lag mit dem Heck tief im Wasser. Die kleineren Rettungsboote der Küstenwache schlossen gerade zu ihnen auf und setzten Hilfsmannschaften über. Zudem gingen die Löschboote längsseits und richteten ihre Wasserstrahlen auf die Brandherde.
    Diesmal hat der Bär den Hunden eine mächtige Abreibung verpasst, dachte er. Er bedauerte zutiefst, dass sie nicht früher eingreifen und dieses Werk der Zerstörung hatten verhindern können.
    Er hatte den Selbstsicheren gespielt, als er Giordino gut zugeredet hatte, doch insgeheim trieb ihn die Angst um, dass sie versagen könnten. Zugleich aber war er fest entschlossen, die
Mongol Invader
aufzuhalten und daran zu hindern, in die Upper Bay einzulaufen, auch wenn er dabei ihrer aller Leben aufs Spiel setzen musste, seines wie auch Giordinos und Fletts.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr, kein Zögern und kein Zaudern. Er war inzwischen davon überzeugt, dass Omo Kanai an Bord des Tankers war. Mit dem hatte er noch eine Rechnung offen, und beim bloßen Gedanken daran packte ihn die Wut.
    Er musterte das von zahllosen Geschossen zerfetzte Ruderhaus der Invader, sah aber keine Menschenseele. Der Rumpf unter den Heckaufbauten war mit Löchern übersät, aber sie waren klein und der Schaden allem Anschein nach nur gering.
    Es kam ihm wie eine halbe Ewigkeit vor, bis die
Coral Wanderer
zu dem Flüssiggastanker aufgeschlossen hatte. Als sie zweihundert Meter steuerbord voraus waren, nahm Flett das Gas zurück und schaltete die Pumpen der Ballasttanks ein. Ehe sich Pitt versah, tauchte das Luxus-U-Boot glatt und geschmeidig unter. Sobald sie unter Wasser waren, gab Flett wieder Vollgas und jagte die
Coral Wanderer
, bis sie mehr Tempo machte, als sie laut Werftangaben eigentlich machen durfte. Ab sofort konnten sie sich keinen Fehler mehr erlauben.
    Giordino blieb bei Flett auf der Brücke, während Pitt in die Kabine hinunterstieg und zu den großen Bullaugen vorn am Bug ging. Nachdem er es sich auf einer Wildledercouch bequem gemacht hatte, griff er zu einem in der Armlehne eingelassenen Telefon.
    »Steht die Verbindung?«, fragte er.
    »Wir hören dich über Lautsprecher«, antwortete Giordino.
    Flett las die Peildaten ab. »Noch hundertfünfzig Meter.«
    »Ich habe kaum zehn Meter Sicht«, meldete Pitt. »Behaltet das Radar im Auge.«
    »Wir haben ein Computerbild von dem Schiff vorliegen«, sagte Giordino. »Ich sag dir Bescheid, wo und wann wir auf den Rumpf stoßen.«
    Quälend lang zogen sich die nächsten drei Minuten hin, während Flett ein ums andere Mal die Entfernungsangaben ablas. »Noch hundert Meter«, teilte er Pitt mit. »Allmählich zeichnet sich ihr Schatten über uns im Wasser ab.«
    Fitt konnte bereits das Stampfen der Motoren hören und den Sog des Wassers spüren, das unter dem Kiel der
Mongol Invader
hindurchströmte. Sehen konnte er allerdings so gut wie nichts, so angestrengt er auch in das grüne Dämmerlicht hinausstarrte. Erst im letzten Moment bemerkte er den weißen Schaum, der am Rumpf vorbeistrich. Dann tauchten knapp zehn Meter vor und etwa drei Meter über ihm die schweren Stahlplatten auf.
    »Wir sind dran!«, rief Pitt.
    Flett ließ die Schrauben sofort rückwärts laufen und brachte die
Wanderer
zum Stehen, bevor sie die
Invader
rammte.
    »Geh drei Meter tiefer, Jimmy.«
    »Drei Meter, wird gemacht«, bestätigte Flett und brachte die
Coral Wanderer
auf einen Kurs, der sie von Steuerbord aus genau unter den Rumpf der
Mongol Invader
führte.
    Pitt war unheimlich zumute, als er vorn auf seinem Beobachtungsposten saß und den mächtigen Schiffskörper musterte, der über dem U-Boot vorbeiglitt. Ein mechanisches Monster, dachte er, ein Ungeheuer von Menschenhand. Die Schraubengeräusche, die er zunächst nur als schwaches Pochen in der Ferne wahrgenommen hatte, wurden jetzt rasch lauter, klangen bald wie Mähdrescher. Dann fiel ihm etwas auf, etwas Längliches, das unmittelbar neben dem Kiel aus dem Rumpf ragte.
    Doch im nächsten Moment geriet es außer Sicht.
    Pitt musste für Flett Ausschau halten, ihn leiten und lotsen.
    Nur er konnte ihm rechtzeitig Bescheid geben, wenn die riesigen Bronzeschrauben in Sicht kamen. Doch auch er konnte in dem verwirbelten Wasser, das der mit voller Fahrt laufende Tanker verdrängte, kaum etwas erkennen. Er ging weiter

Weitere Kostenlose Bücher