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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fragte Kanai.
    »Soweit ich weiß, haben sie alle ihren Posten verlassen und sich zum U-Boot begeben.«
    »Hier können wir nichts mehr ausrichten.«
    Kanai warf einen letzten Blick auf die Männer, die rundum am Boden lagen. Einer der Verwundeten atmete noch, aber seiner Meinung nach war er so gut wie tot. Er stieg über ihn hinweg und begab sich zum Fahrstuhl. Ehe er hineinging, drehte er sich ein letztes Mal um und warf einen Blick auf die Schalttafel mit dem Zeitzünder. Auf die roten Ziffern der Digitalanzeige, an der die Sekunden bis zur Explosion abliefen.
    Wenigstens ist das Unternehmen nicht völlig fehlgeschlagen, dachte er. Ein bisschen Sachschaden und etliche Tote sind besser als gar nichts.
    Kerry drückte den untersten Knopf, nachdem sich die Aufzugtüren geschlossen hatten, und hoffte, dass alles gut ging.
    Die Kabine ruckelte und bebte, fuhr aber langsam nach unten, bis sie in der Bilge, unmittelbar über dem Kiel, zum Stehen kam. Als sie die offene Einstiegsluke des Fluchtbootes erreichten, dessen Turm durch einen wasserdicht verschlossenen Stutzen in den Rumpf ragte, wateten sie bereits bis zu den Knien durch das eindringende Wasser und mussten sich vornüberbeugen, um auf dem schräg zum Heck abfallenden Boden voranzukommen.
    Der Chefmaschinist, schweißbedeckt und voller Ölflecken, erwartete sie. »Macht schnell, sonst sitzt das U-Boot fest. Das Schiff geht unter, und zwar ziemlich flott.«
    Kanai stieg als Letzter ein und kletterte in die Kabine hinab.
    Sechs Männer, drei davon verwundet, saßen sich dort unten gegenüber – das war alles, was von seinem Vipern-Team übrig geblieben war.
    Nachdem er die Luke verschlossen hatte, begab sich Kanai ins Cockpit, begleitet vom Chefmaschinisten, der den Sitz neben ihm einnahm und den Batteriestrom einschaltete.
    Über ihnen ächzten und knirschten die Stahlschotten und Rumpfplatten der
Mongol Invader
unter der Last, als der Bug immer höher aufragte. Jeden Moment konnte sie mit dem Heck voran auf den Meeresgrund sinken.
    Kanai wollte gerade die Motoren anstellen, als er einen letzten Blick durch die wulstige Glasscheibe nach vorn warf und ein sonderbares Boot sah, das im trüben Wasser vor ihm auftauchte.
    Erst dachte er, es wäre eine sinkende Jacht, die womöglich im Eifer des Gefechts getroffen worden war. Doch dann wurde ihm klar, dass es sich um das gleiche Boot handelte, das er vorhin gesehen hatte. Als es näher kam, konnte er eine lange Stange erkennen, die aus dem Bug ragte und schräg nach oben, auf den Rumpf des Tankers wies. Viel zu spät erkannte er, was das geheimnisvolle U-Boot vorhatte.
    Es stieß kurzerhand zu, rammte den eisernen Sporn, den es am Bug trug, in die Aufhängung, mit der das Fluchtboot am Rumpf des Tankers verankert war, verbog die Bolzen und verklemmte den Ausklinkmechanismus. Kanais Gesicht erstarrte, als trüge er eine Totenmaske aus Gips. Hektisch riss er an den Hebeln und versuchte, das Boot auszuklinken. Doch nichts geschah. Die Bolzen, mit denen es unter dem Rumpf verankert war, ließen sich nicht lösen.
    »Warum kommen wir nicht weg?«, schrie der Chefmaschinist in hellem Entsetzen. »Guter Gott, Mann, mach schnell, sonst sinkt das Schiff auf uns.«
    Während er fieberhaft und mit aller Kraft am Ausklinkhebel riss, starrte Kanai in das grüne Wasser hinaus, auf das U-Boot, das unmittelbar unter der geschwungenen Rumpfwand verharrte. Und zu seinem Entsetzen stellte er fest, dass er den Mann kannte, der hinter dem Bullauge am Bug des Bootes saß. Da das Wasser durch die Sichtscheibe wie ein Vergrößerungsglas wirkte, konnte er die grünen Augen erkennen, die schwarzen Haare und das teuflische Grinsen.
    »Pitt!«, japste er.
    Pitt starrte ebenso grimmig wie gespannt zurück. Ein lautes Grollen ertönte, als das Heck des sinkenden Flüssiggastankers in spitzem Winkel auf den Grund stieß und eine riesige Schlammwolke aufwirbelte. Langsam senkte sich auch der übrige Rumpf herab, bis das Fluchtboot nur mehr eine Armeslänge über dem Schlick hing und unter der gewaltigen Last immer tiefer gedrückt wurde.
    Das Entsetzen, das Kanai eben noch ins Gesicht geschrieben stand, schlug in blanke Wut um. Er drohte Pitt mit der Faust, als der mächtige Rumpf das Fluchtboot in den Schlick am Meeresgrund trieb. Pitt musste noch etwas loswerden, bevor es zu spät war. Er verzog den Mund zu einem breiten Lächeln, zeigte seine sämtlichen Zähne und winkte zum Abschied, als Flett mit der
Coral Wanderer
zurücksetzte, damit nicht

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