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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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alles höchstwahrscheinlich bei Raubzügen aus Klöstern in England und Irland gestohlen. In kunstvoll geschnitzten Holzkästen türmten sich Bernsteinketten, Gold- und Silberbroschen, fein gearbeitete Kolliers und Armbänder aus Silber und Bronze. Dazu Bronzegeschirr, Weihrauchfässer aus dem Orient, allerlei Möbel, Brokatstoffe und Leinen sowie ein herrlich geschnitzter Schlitten, auf dem sich einst der Anführer im Winter durch den Schnee hatte ziehen lassen.
    »Meiner Meinung nach ist das Bjarne Sigvatson«, sagte Pitt.
    Bedrückt blickte Kelly auf die beiden kleineren Bündel. »Das sind vermutlich seine Kinder.«
    »Der muss ja ein toller Krieger gewesen sein, wenn er so viele Reichtümer angehäuft hat«, grummelte Giordino, der wie gebannt auf die Schätze blickte.
    »Soweit ich Papas Notizbüchern entnehmen konnte«, sagte Kelly, »wurden bedeutende Anführer, die eines ruhmreichen Todes starben, mit ihren sämtlichen Habseligkeiten und Besitztümern, wozu auch Pferde, andere Tiere und Sklaven gehörten, auf die Reise nach Walhall geschickt. Außerdem sollte er seine Streitaxt, sein Schwert und seinen Schild bei sich haben. Ich sehe aber nichts davon.«
    »Die Bestattung ist ziemlich schlampig durchgeführt worden«, pflichtete ihr Giordino bei.
    Pitt deutete zur Rampe. »Werfen wir einen Blick in die anderen Boote.«
    Zu Kellys Entsetzen lagen in den benachbarten Booten lauter Knochen, vermischt mit zerbrochenen und zertrümmerten Haushaltsartikeln. Nur wenige Skelette waren vollständig. Die meisten sahen aus, als wären sie in Stücke gehackt worden.
    Pitt kniete sich hin und musterte einen Schädel mit einem gezackten Loch oben auf der Hirnschale. »Hier muss ein furchtbares Massaker stattgefunden haben.«
    »Vielleicht haben sie miteinander gekämpft.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Giordino. Er zog einen Pfeil heraus, der zwischen den Rippenbögen eines weiteren Knochenhaufens steckte, und hielt ihn hoch. »Demnach waren es Indianer.«
    »In den Sagas wird angedeutet, dass Sigvatson und seine Leute von Grönland aus fortsegelten und man nie wieder etwas von ihnen hörte«, sagte Pitt, während er sich ein Gesicht zu dem Schädel vorzustellen versuchte. »Außerdem wird dadurch auch die von Dr. Wednesday erzählte Sage glaubwürdiger, wonach Indianer sämtliche Wikinger in der Siedlung abgeschlachtet haben.«
    »Das hier beweist, dass es keine Legende war«, sagte Giordino leise.
    Kelly blickte zu Pitt. »Die Siedlung der Nordmänner …«
    »Befand sich auf der Farm Ihres Vaters«, brachte er den Satz zu Ende. »Er hat Artefakte gefunden und kam dadurch auf die Idee, Nachforschungen anzustellen.«
    Kelly rang verzweifelt die Hände. »Aber wieso hat er es geheim gehalten? Wieso hat er keine Archäologen hinzugezogen, um nach den Überresten zu graben? Wieso hat er nicht aller Welt gezeigt, dass die Wikinger dort landeten, wo sich heute der Staat New York befindet, und eine Kolonie gründeten?«
    »Ihr Vater war ein intelligenter Mann«, sagte Giordino. »Er muss einen guten Grund für die Geheimniskrämerei gehabt haben. Meiner Meinung nach wollte er nicht, dass Heerscharen von Archäologen und Journalisten in sein Privatleben eindringen, während er seine Experimente durchführte.«
    Eine halbe Stunde später schlenderte Pitt auf dem Felssockel umher, während Kelly und Giordino die übrigen Boote untersuchten – im schummrigen Licht, das in der Höhle herrschte, kein leichtes Unterfangen. Im Halbdunkel entdeckte er eine in die Felsen gehauene Treppe, die zu einem Stollen hinaufführte. Als er sich am Geländer an der Wand festhielt und die ersten vier Stufen hochstieg, stieß er mit den Fingerspitzen auf etwas, das sich wie ein Lichtschalter anfühlte. Er betastete ihn vorsichtig und stellte fest, dass sich der Wirbel im Uhrzeigersinn bewegen ließ. Neugierig drehte er ihn um, bis es klickte.
    Plötzlich wurde die ganze Grotte von hellen, fluoreszierenden Neonlampen ausgeleuchtet, die in die Felswände eingelassen waren.
    »Klasse«, stieß Kelly verdutzt aus. »Jetzt sehen wir endlich, was wir hier treiben.«
    Pitt ging zu dem Boot, das sie und Giordino gerade durchsuchten. »Ich weiß noch einen weiteren Grund, weshalb Ihr Vater diesen Ort geheim halten wollte«, sagte er langsam und bedächtig.
    Kelly wirkte nur mäßig interessiert, aber Giordino starrte ihn an. Er kannte Pitt schon viel zu lange und wusste genau, wenn er mit einer Entdeckung herausrückte. Dann sah er, wohin Pitts Blick

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