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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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viel mehr.« Sie entfernte sich ein paar Schritte und drehte sich dann um. »Der Aktenkoffer meines Vaters.«
    »Ja?«, sagte er, wusste nicht recht, was sie damit meinte.
    »Der gehört Ihnen.«
    Damit wandte sich Kelly um und stieg den Niedergang zum Arbeitsdeck hinab. Sobald die Gangway ausgelegt wurde, begab sie sich an Land und verschwand inmitten der Meute wartender Reporter.
    Pitt ließ Burch und die anderen ihren Ruhm auskosten. Während sie bei allerlei eilends organisierten Banketts gefeiert wurden, blieb er an Bord, meldete sich über sein Globalstar-Satellitentelefon bei Admiral Sandecker in der NUMA-Zentrale in Washington und erstattete ihm Bericht.
    »Die
Deep Encounter
ist ziemlich angeschlagen«, erklärte er.
    »Ich habe bei der Werft vorgesprochen und dafür gesorgt, dass sie morgen früh ins Trockendock kommt. Der Werftmeister meint, dass es etwa drei Tage dauern wird, bis die Schäden behoben sind.«
    »Sämtliche Zeitungen berichten von der Rettungsaktion, und im Fernsehen laufen von früh bis spät die Bilder«, erwiderte der Admiral. »Die Flugzeuge haben großartige Aufnahmen von dem brennenden Kreuzfahrtschiff und der
Encounter
gemacht.
    Sämtliche Telefonleitungen in der NUMA-Zentrale sind überlastet, weil uns alle Welt beglückwünschen will, und im ganzen Gebäude wimmelt es von Reportern. Ich möchte mich bei Ihnen und der ganzen Besatzung der
Encounter
im Namen aller Mitarbeiter unserer Behörde bedanken.«
    Pitt konnte sich gut vorstellen, wie der Admiral mit stolzgeschwellter Brust in seinem Büro stand und das allgemeine Aufsehen auskostete. Er sah ihn förmlich vor sich mit seinen feuerrot gefärbten Haaren, aus denen jeder Grauschimmer getilgt war, dem dazu passenden, spitz zurechtgestutzten Knebelbart, den blauen Augen, die vor Genugtuung funkelten.
    Und er meinte den beißenden Geruch von Sandeckers Zigarren zu spüren, die eigens für ihn gedreht wurden.
    »Heißt das, dass wir alle eine Gehaltserhöhung kriegen?«, fragte er spöttisch.
    »Kommen Sie mir bloß nicht auf dumme Gedanken«, erwiderte Sandecker. »Ruhm ist mit keinem Geld der Welt zu bezahlen.«
    »Aber eine Prämie wäre eine nette Geste Ihrerseits.«
    »Übertreiben Sie’s nicht. Sie können froh sein, dass ich Ihnen die Reparaturkosten für das Schiff nicht vom Lohn abziehe.«
    Pitt fiel nicht auf die schroffe Erwiderung herein. Sandecker galt als ausgesprochen großzügig, was die Mitarbeiter der NUMA anging. Er hätte wetten können, dass der Admiral bereits die Prämien für alle Beteiligten ausrechnete, und er hatte Recht. Nicht dass Sandecker leichtsinnig war, wenn es um seine geliebte NUMA ging, aber Pitt wusste genau, dass der Admiral bereits überlegte, wie er die Rettungsaktion und die daraus resultierende allgemeine Aufmerksamkeit ausschlachten konnte, um dem Kongress weitere fünfzig Millionen Dollar für den nächsten Etat abzutrotzen.
    »Das ist aber noch nicht alles«, erwiderte Pitt ungerührt. »Wir mussten auch sämtliche Kräne und Geräte über Bord werfen, um uns halbwegs über Wasser zu halten.«
    »Auch die Tauchboote?« Sandecker klang plötzlich besorgt.
    »Wir haben sie ausgesetzt, konnten sie hinterher aber wieder auffischen.«
    »Gut, die werden Sie nämlich noch brauchen.«
    »Ich komme nicht ganz mit, Admiral. Die Hälfte unserer Ausrüstung liegt auf dem Meeresgrund. Ohne die können wir aber unseren eigentlichen Auftrag, die Vermessung des Tonga-Grabens, nicht weiter verfolgen.«
    »Ich erwarte auch nicht, dass Sie den Tonga-Graben vermessen«, sagte er bedächtig. »Ich möchte, dass Sie zur
Emerald Dolphin
tauchen. Sie haben jetzt einen neuen Auftrag. Suchen Sie in den Überresten des Wracks nach Spuren, die in Zusammenhang mit dem Brand und dem rätselhaft schnellen Untergang stehen könnten.« Er hielt kurz inne. »Sie wissen doch, dass sie aus unerklärlichen Gründen gesunken ist, als sie abgeschleppt wurde.«
    »Ja, Kapitän Burch und ich haben den Funkverkehr zwischen dem Schlepper und seiner Reederei mitgehört.«
    »Die
Deep Encounter
ist das einzige Schiff im Umkreis von tausend Meilen, das diese Aufgabe übernehmen kann.«
    »Mit einem Tauchboot ein riesiges Kreuzfahrtschiff zu erkunden, das in über sechstausend Meter Tiefe liegt, ist aber ein bisschen was anderes, als in den Ascheresten eines abgebrannten Hauses rumzuwühlen. Außerdem mussten wir unseren Kran über Bord werfen.«
    »Kaufen oder leihen Sie sich einen neuen. Tun Sie Ihr Bestes, und sehen Sie zu, dass

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