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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sie mit etwas Verwertbarem zurückkommen. Der Kreuzfahrttourismus wird sowieso darunter leiden, ob Sie etwas finden oder nicht, und die Versicherungsgesellschaften sind mehr als bereit, für den Aufwand und die Mühen der NUMA aufzukommen.«
    »Ich bin kein Brandsachverständiger. Wonach genau soll ich denn suchen?«
    »Keine Sorge«, sagte Sandecker. »Ich schicke Ihnen jemanden, der Erfahrungen mit Schiffskatastrophen hat. Außerdem ist er ein Fachmann für Tiefseetauchboote.«
    »Jemand, den ich kenne?«, fragte Pitt.
    »Anzunehmen«, erwiderte Sandecker zugeknöpft. »Er ist immerhin Ihr Stellvertreter bei Spezialprojekten.«
    »Al Giordino!«, rief Pitt aus. »Ich dachte, der ist noch mit dem Atlantis-Projekt in der Antarktis beschäftigt.«
    »Nicht mehr. Er ist derzeit in der Luft und sollte morgen früh in Wellington landen.«
    »Sie hätten keinen Besseren schicken können.«
    Sandecker genoss die Plänkelei mit Pitt. »Ja«, sagte er schelmisch. »Ich dachte mir schon, dass Sie das sagen.«
11
    Albert Giordino, der einen altmodischen, mit Hotelaufklebern aus aller Herren Länder übersäten Überseekoffer auf seine kräftigen Schultern geladen hatte, trottete über die Gangway, die von der Oberkante des Trockendocks zum Deck der
Deep Encounter
führte. Die eine Hand hatte er um einen Riemen an der von hell lackierten Holzbändern zusammengehaltenen Metallkiste geschlungen, in der anderen hielt er eine ebenso alte Ledertasche. Oben an der Gangway angelangt, blieb er stehen und setzte seine Last ab. Er ließ den Blick über das verlassene Arbeitsdeck hinweg zur Brückennock schweifen.
    Abgesehen von den Werftarbeitern, die den Rumpf reparierten, hielt sich allem Anschein nach keine Menschenseele auf dem Schiff auf.
    Giordino war genauso groß wie breit, jedenfalls um die Schultern. Er maß um die einsfünfundsechzig und brachte siebenundsiebzig Kilo reine Muskulatur auf die Waage. Die olivbraune Haut, die schwarz gelockten Haare und die walnussfarbenen Augen verrieten seine italienische Abstammung.
    Mit seiner geselligen, schnoddrigen und leutseligen Art und seinem bissigen Humor brachte er die Menschen in seiner Umgebung ständig zum Lachen, sofern sie nicht vor Letzterem zurückschreckten.
    Pitt und Giordino, die seit ihrer Kindheit miteinander befreundet waren, hatten auf der High School und der Offiziersakademie der Air Force im gleichen Football-Team gespielt.
    Wenn der eine irgendwo hinging, war der andere garantiert nicht weit weg. Daher hatte Giordino nicht lange überlegt, sondern sich kurzerhand Pitt angeschlossen, als der sich zur National Underwater & Marine Agency meldete. Die Abenteuer, die sie über und unter Wasser gemeinsam bestanden hatten, waren längst Legende. Doch im Gegensatz zu Pitt, der in einem Flugzeughangar voller Oldtimer hauste, lebte Giordino in einer Eigentumswohnung, deren Ausstattung jeden Innenarchitekten in den Selbstmord getrieben hätte. Als fahrbarer Untersatz diente ihm eine alte Corvette. Neben seiner Arbeit galt Giordinos ganze Leidenschaft den Frauen. Er fand es völlig in Ordnung, wenn er den Gigolo spielte.
    »Schiff ahoi!«, rief er. Er wartete kurz und wollte gerade wieder rufen, als jemand aus dem Ruderhaus kam und ein bekanntes Gesicht von der Brückennock zu ihm herabblickte.
    »Kannst du dich nicht zusammenreißen?«, sagte Pitt mit gespieltem Ernst. »Wir lassen nicht jeden Barbaren auf unser elegantes Schiff.«
    »Wenn das so ist, habt ihr ja Glück«, sagte Giordino und grinste übers ganze Gesicht. »Dann könnt ihr einen ungehobelten Radaubruder wie mich gut gebrauchen, damit ein bisschen Leben in die Bude kommt.«
    »Bleib, wo du bist«, sagte Pitt. »Ich komme runter.«
    Eine Minute später umarmten sie sich ungeniert. Obwohl Giordino dreimal so stark war, machte sich Pitt immer einen Spaß daraus, den kleinen Kerl hochzuheben.
    »Was hat dich aufgehalten? Sandeckers Worten zufolge solltest du gestern Morgen eintreffen.«
    »Du kennst doch den Admiral. Er war zu geizig, um mir einen NUMA-Jet zu borgen, deshalb musste ich per Linie fliegen. Wie zu erwarten, hatten sämtliche Flüge Verspätung, sodass ich in San Francisco meinen Anschluss verpasst habe.«
    Pitt schlug seinem Freund auf den Rücken. »Schön, dich zu sehen, mein Guter. Ich dachte, du wärst noch bei dem Atlantis-Projekt in der Antarktis.« Dann trat er zurück und musterte Giordino mit fragendem Blick. »Meines Wissens warst du doch verlobt und wolltest heiraten?«
    Giordino breitete

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