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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Forschungsschiffes kannte. Und zum Zweiten, weil sich ihr dadurch die Gelegenheit bot, die Lebewesen der Tiefe zu studieren.
    Sobald Pitt die Kameras eingeschaltet und erprobt hatte, überprüfte er die Lebenserhaltungssysteme, ließ sich dann auf einem schmalen Klappsitz nieder und nahm ein Kreuzworträtsel zur Hand, das er auf der ebenso langen wie langweiligen Tauchfahrt zum Meeresboden lösen wollte. Gelegentlich blickte er auf und schaute aus einem der Bullaugen, als nach und nach die Rot-, Grün- und Gelbtöne des von oben einfallenden Lichts verblassten, bis das Wasser dunkelblau und schließlich pechschwarz wurde. Er schaltete einen der Außenscheinwerfer ein, doch es gab nichts zu sehen.
    Keine neugierigen Meeresbewohner machten sich die Mühe, das sonderbare Vehikel zu erkunden, das in ihren Lebensraum eindrang.
    Sie erreichten jetzt den Abyssus, die lichtlose Region von etwa siebenhundert Metern über dem Meeresboden. Und hier zeigte sich der erste Besucher.
    Pitt legte das Kreuzworträtsel beiseite, blickte aus dem Backbordbullauge und sah sich Auge in Auge mit einem Anglerfisch, der neben der
Navigator
herschwamm. Kaum ein anderer Fisch war so bizarr und hässlich wie dieser Tiefsee-Anglerfisch mit seinen großen Knopfaugen, die wie graue Perlen wirkten.
    Von seiner Schnauze ragte eine Rute mit einem Leuchtorgan an der Spitze auf, einem Köder, mit dem er in der ewigen Dunkelheit seine Beute anlockt.
    Im Gegensatz zu seinen entfernten Verwandten, die in weniger tiefen Meeresregionen leben, besaß er keine Schuppen, und seine runzlig braune Haut sah aus wie faulendes Pergament.
    Ein riesiges Maul mit hunderten kleiner, nadelspitzer Zähne zog sich wie ein gähnender Höllenschlund um den halben Kopf. Wenn ein Piranha einem Angerlerfisch begegnete, dürfte er vermutlich, obwohl beide ungefähr gleich groß sind, auf der Stelle kehrt machen und die Flucht ergreifen.
    Pitt lächelte. »Ein ausgezeichnetes Beispiel für den alten Spruch von dem Gesicht, das nur eine Mutter lieben kann.«
    »Verglichen mit anderen Bewohnern der Tiefsee«, erwiderte Misty, »ist der Anglerfisch geradezu eine Schönheit.«
    Der zutrauliche kleine Räuber verlor bald das Interesse an ihnen und verschwand wieder in der Dunkelheit.
    Ab einer Tiefe von etwa fünfhundert Metern gerieten sie in das Reich absonderlicher Meereslebewesen, der so genannten Siphonophoren, gallertartige Räuber, die in allerlei Formen und Größen vorkommen, mitunter nur ein paar Zentimeter lang sind, aber auch bis zu fünfunddreißig Meter messen können.
    Ihr Lebensraum umfasst rund fünfundneunzig Prozent aller Wasservorkommen auf Erden, und dennoch sind sie für die Meeresforscher noch immer ein Rätsel, werden nur selten gesehen und so gut wie nie gefangen.
    Misty war in ihrem Element, als sie eine bemerkenswert schöne Tiefsee-Siphonophore entdeckte. Wie ihre Verwandten, die im Oberflächenwasser lebenden Quallen, sind sie durchsichtig und schillern in allerlei leuchtenden Farben. Siphonophoren zählen zu den Staats- oder Röhrenquallen und sind frei schwimmende Tierstöcke aus zahllosen Einzelwesen, die infolge von Arbeitsteilung verschieden gestaltet sind. Fresspolypen und Taster sind polypenähnlich, Gasflaschen, Schwimmglocken, Deckstücke und Geschlechtstiere quallenähnlich. Der Magenraum der Fresspolypen geht in ein alle Einzelwesen verbindendes Hohlraumsystem über. Manche Arten besitzen lange, feine Tentakeln, die sie wie ein Spinnennetz bis zu dreißig Meter hinter sich herziehen, um damit Fische zu fangen. Bei anderen wiederum wirken sie fast federartig, und manchmal sehen sie aus wie ein Staubwedel.
    Siphonophoren bewegen sich mit Hilfe der so genannten Schwimmglocken voran. Sie saugen das Wasser ein, ziehen sich dann zusammen und stoßen es wie bei einem Strahlenantrieb wieder aus.
    »Siphonophoren scheuen helles Licht«, sagte Misty zu Pitt.
    »Kannst du die Lampen etwas dämpfen.«
    Pitt tat, wie ihm geheißen, bis die Scheinwerfer nur mehr schwach glommen, woraufhin die ganze schillernde Farbenpracht des Tieres erst richtig zur Geltung kam.
    »Eine Apolemia«, flüsterte Misty ehrfürchtig, während sie zusah, wie das Wesen vorbeischwebte und seine dreißig Meter langen Tentakeln wie ein tödliches Netz hinter sich herzog.
    Auf den nächsten dreihundert Metern wiederholte sich dieses Schauspiel mehrere Male, und jedes Mal zückte Misty ihren Block und machte sich wie wild Notizen, während Pitt mit Video- und Fotokameras alles

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