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Im Zeichen der Wikinger

Im Zeichen der Wikinger

Titel: Im Zeichen der Wikinger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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der
Abyss Navigator
zu entdecken. Ihr Peilsender hatte zwar eine Reichweite von zwanzig Meilen, war aber so programmiert, dass sein Signal nur von der
Deep Encounter
empfangen werden konnte. Dass es von einem anderen Schiff oder Flugzeug erfasst wurde, war höchst unwahrscheinlich. Nur wenn sie sich ihnen bis auf zwei Meilen näherten, konnten sie ihr schwaches Funkgerät einsetzen und auf Rettung hoffen.
    Zunächst aber mussten sie sich um Wasser kümmern. Glücklicherweise gingen häufig Regenschauer nieder. Sie breiteten eine Kunststoffmatte, die den Boden des Tauchboots bedeckte, über der Turmluke aus, fingen den Regen ein und leiteten ihn durch eine Falte in die Wasserflaschen, die sie bei der Tauchfahrt mitgenommen hatten. Nachdem sie die Sandwiches verzehrt hatten, begaben sie sich auf Fischfang. Mit Hilfe der an Bord vorhandenen Werkzeuge stellte Pitt eine Reihe von Haken her, während Misty ihre ganze Kunstfertigkeit aufbot und aus allerlei Materialien, derer sie habhaft werden konnte, bunte Köder bastelte. Giordino wiederum baute etliche Kabel und Drähte aus, befestigte sie an Haken und Ködern und funktionierte sie zu Angelschnüren um. Sie legten gleich mehrere davon aus und wurden prompt mit drei kleinen Fischen belohnt – Fregattenmakrelen, wie Misty feststellte –, die sie sofort zerteilten und als Köder verwendeten, um weitere Beute anzulocken. Innerhalb von zehn Stunden hatten sie einen erklecklichen Vorrat an Fischen gefangen, die Misty gekonnt abschuppte und ausnahm, worauf sie sie roh, nach Sushi-Art, verzehrten, ohne auch nur eine Faser übrig zu lassen. Sie schmeckten nicht besonders, doch niemand beklagte sich, denn immerhin hatten sie Nährwert.
    Nachdem sie anfangs immer wieder hin und her überlegt hatten, wo die
Deep Encounter
mitsamt ihrer Besatzung und den Wissenschaftlern an Bord geblieben sein könnte, gaben sie es schließlich auf und wandten sich anderen Themen zu, unterhielten sich über alles Mögliche, von der Politik übers Essen bis zur Meerestechnologie, Hauptsache, es half gegen die Langeweile. Einer von ihnen stand unterdessen immer in der Turmluke, um Regenwasser aufzufangen und die See nach Schiffen abzusuchen, während die anderen den Kurs ermittelten, auf dem sie abtrieben, und die Angelschnüre auslegten.
    Den verdächtigen Klumpen, den sie im Wrack gefunden hatten, hatten sie kurz nach dem Auftauchen vorsichtig aus dem Korb geholt und in einem Plastikbeutel verstaut. Stundenlang hatten sie seither darüber gerätselt, um was für eine chemische Verbindung es sich dabei handeln könnte.
    »Wie weit sind wir schon abgetrieben?«, fragte Misty zum hundertsten Mal und schirmte mit der Hand die Augen vor der gleißenden Sonne ab, während sie mit Pitt sprach, der unter ihr im Boot stand.
    »Seit gestern um diese Zeit fast zweiunddreißig Meilen in Richtung Südost«, antwortete er.
    »Bei diesem Tempo müssten wir in sechs Monaten die Küste von Südamerika erreichen«, sagte sie grimmig.
    »Oder die Antarktis«, grummelte Giordino.
    »Dort waren wir schon mal«, sagte Pitt. »Und ich konnte mich noch nie dafür begeistern, zweimal am gleichen Ort Urlaub zu machen.«
    »Ich werde dem Wind und den Meeresströmungen Bescheid geben.«
    »Vielleicht könnten wir die Bodenmatte als Segel aufziehen«, sagte Misty.
    »Da Tauchboote zu fünfundneunzig Prozent unter Wasser liegen, haben sie nicht gerade berauschende Segeleigenschaften.«
    »Ich frage mich, ob Admiral Sandecker über unsere Lage Bescheid weiß«, sagte Misty leise.
    »Da wir ihn ganz gut kennen«, erwiderte Pitt zuversichtlich, »gehe ich jede Wette ein, dass er bereits Himmel und Hölle in Bewegung setzt, um eine Such- und Rettungsaktion auf die Beine zu stellen.«
    Giordino lag zusammengerollt auf einem Sitz und träumte von einem dicken, rosig gebratenen Porterhouse-Steak. »Ich gäbe ein Jahresgehalt dafür, wenn ich wüsste, wo die
Deep Encounter
in diesem Moment steckt.«
    »Sinnlos, sich darüber weiter den Kopf zu zerbrechen«, sagte Pitt. »Da wir nicht den geringsten Anhaltspunkt haben, werden wir das erst erfahren, wenn man uns aufgefischt hat.«
    Düsterer Himmel erwartete sie, als der vierte Morgen anbrach. An ihrem Tagesablauf aber änderte sich nichts. So viel Regen sammeln wie möglich, so viele Fische fangen wie möglich, jeweils abwechselnd zwei Stunden Wache schieben und ständig den Horizont absuchen. Die Bedingungen verschlechterten sich nicht, wurden aber auch nicht besser. Da der Turm des

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