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Im Zeichen des Adlers

Im Zeichen des Adlers

Titel: Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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    Nachdem er sich ein Stück von der Menge entfernt hatte, roch er daran, als wolle er Witterung aufnehmen - und verhielt überrascht.
    Konnte es möglich sein? Ließ sich ein Irrtum ausschließen? Sicher nicht zur Gänze, aber - Entschlossen machte er kehrt, verließ den Montmartre.
    Er hatte nicht gefunden, was er gesucht hatte. Dafür aber etwas anderes, das sich als Spur erweisen konnte.
    Zwar wußte Philemon noch nicht, wohin sie ihn führen würde. Aber zumindest wußte er, wo er möglicherweise weitere Anhaltspunkte finden konnte.
    Mimiche, dachte er lächelnd, mein alter - Freund ...?
    * Paris ängstigte ihn!
    Nie zuvor hatte Hidden Moon sich in einer Stadt solcher Größe aufgehalten, nicht über längere Zeit jedenfalls, und nicht ganz und gar auf sich gestellt.
    Zu Makootemanes Lebzeiten und als sein Stamm noch unbehelligt von jeder Gefahr sein Dasein geführt hatte, waren weder Hidden Moon noch eines seiner vampirischen Geschwister je weiter gekommen als bis nach New Jericho, der ihrem Heimatdorf am nächsten gelegenen Kleinstadt. Er war Weite gewohnt, und Leere.
    Die Unmenge von Menschen in Paris jedoch, die drangvolle Enge der Bauten und den Verkehrslärm empfand der Arapaho als derart bedrückend, daß er meinte, kaum mehr atmen zu können.
    Dennoch hatte er nicht vor, Paris den Rücken zu kehren. Weil diese Stadt der Ort sein konnte, an dem er Gabriel wiederbegegnete.
    Seinem Herrn .
    Mit dem er noch eine Rechnung zu begleichen hatte!
    Daß der verdammte Knabe ihm an Kräften überlegen war, wußte der Vampir wohl. Aber Kräfte mußten in einer Auseinandersetzung nicht immer entscheidend sein, und die direkte Konfrontation mit Gabriel würde er nach Möglichkeit ohnedies meiden.
    Viel mehr interessierten ihn die weiteren Pläne des teuflischen Bürschleins. Denn sie wollte Hidden Moon durchkreuzen! Weil niemand ihm ungestraft die Freiheit nehmen durfte - nicht einmal der Leibhaftige selbst .
    Bis dahin mußte der Vampir nicht fürchten, Not zu leiden. Denn nie war ihm der Tisch reicher gedeckt gewesen als hier. Unter diesem Aspekt betrachtet, fand Hidden Moon doch allmählich Gefallen an Paris .
    Trotzdem achtete er darauf, nicht aufzufallen. Nicht zuletzt deshalb hatte er Lucia Goldinis Begleiter in der vergangenen Nacht auch am Leben gelassen. Damit der Verdacht des Mordes nach Möglichkeit auf ihn fiel. Daß man ihm die Tat nicht würde nachwei-sen können, war eine andere Sache. Hidden Moon jedenfalls ging davon aus, daß man einem Verdächtigen den Mord irgendwie anhängen würde, wenn man des wahren Täters nicht habhaft wurde.
    Daß er die junge Italienerin überhaupt gefunden hatte, dazu hatte ihm der Zufall verholfen. Ohne daß sie ihn wiedererkannt hätte -schließlich hatte Gabriel ihre Erinnerung an den Zwischenfall auf dem Flughafen von Rom ausgelöscht -, war sie ihm über den Weg gelaufen. Sie weiter zu beobachten, war ein Kinderspiel gewesen. Und sie zu töten, war schon Teil seiner Rache an Gabriel - weil er damit hatte beenden können, was der Knabe ihm in Italien verdorben hatte .
    Nun sann der Arapaho über sein weiteres Vorgehen nach. Vielleicht, überlegte er, sollte er sich eine Dienerkreatur schaffen, die in seinem Auftrag die Gegend, in der Gabriel ihn zurückgelassen hatte, im Auge behielt, um ihm zu melden, wenn der Knabe zurückkehrte, um seinen Diener zu sich zu holen.
    Hidden Moon nickte. Der Gedanke war nicht übel.
    Und so hielt er Ausschau nach einem geeigneten Kandidaten .
    *
    Mimiche hieß nicht wirklich Mimiche. Es mußte die Verballhornung seines wahren Namens sein, den niemand kannte und den der Boulevard-Reporter wohl längst selbst schon vergessen hatte. Mimiche war in der Pariser yellow press zu einem Markenzeichen geworden, wenn auch zu einem von eher zweifelhafter Qualität - zumindest aber durfte man nicht immer Seriosität von Mimiche erwarten.
    Aber das tat auch niemand. Wollte man sachlich fundierte Artikel lesen, griff man eben nicht nach einer Story von Mimiche. Daß er jedoch als freier Reporter gut im Geschäft war, legte den Schluß nahe, daß seine Art des Schreibens und des »Geschichten-Anpackens« gefragt waren. Was nicht erst seit dem tödlichen Unfall der Princess of Wales und ihres Geliebten kein Geheimnis war. Der Sensationsjournalismus bediente »nur« einen Markt, und mithin machte sich dieser Markt mitschuldig an den Auswüchsen solcher Lust an der Intimsphäre Prominenter .
    Mimiche war im 13. Arrondissement zu Hause, wo in Krimis von

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