Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
Vom Netzwerk:
keiner Regung fähig, sah ich zu, wie Ian den Körper herumrollte und einen scharfen Gegenstand in Samuels Nacken stieß. Dann kam er zu mir geeilt und half mir auf.
    »Alles in Ordnung mit dir?«
    Ich ließ mich von ihm zum nächsten Stuhl führen. Selbst wenn ich es gewollt hätte, hätte ich ihn nicht daran hindern können, so heftig zitterte ich. Du lebst. Samuel ist tot. Du lebst!
    »Du hast mich nicht umgebracht.« Meine Lippen zitterten, sodass ich die Worte nur mit Mühe herausbrachte.
    »Ich würde dir niemals wehtun. Du musst mir glauben.« Er hockte sich neben mich.
    »Dir glauben«, wiederholte ich dumpf. Ihm glauben. Wer zum Teufel war er? Er war ein Dschinn, verdammt!
    »Nein, nicht in Panik geraten«, sagte er schnell. »Hör mal, ich weiß, es ist ziemlich viel auf einmal, aber ich verspreche, ich kann alles erklären.«
    »Erklären? Pah, erklären!« Ärger wallte in mir auf, und ich sprang auf die Beine, auch wenn mir immer noch schwindelig war. »Fahr zur Hölle! Du hast ihm gestattet, mich wie eine Marionette durch den Raum zu schleudern! Er wollte mich töten!«
    »Das hätte ich niemals zugelassen«, stieß Ian zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Celine, bitte. Setz dich einfach hin. Du bist verletzt, hast eine klaffende Wunde am Kopf. Wir müssen sie reinigen.«
    Die Wunde war mir so was von egal! »Geh mir aus dem Weg, ich muss nach Josh und Sandra sehen.«
    »Mit denen ist alles in Ordnung.«
    Quatsch. Ich glaubte kein Wort von dem, was er sagte. Ich musste hier raus. Musste sie alle hier rausschaffen. Meine Augen weiteten sich, als ich Joshs Hand baumelnd vom Sofa rutschen sah. Ich lief zu ihm hin, prüfte seinen Puls und schüttelte ihn. »Josh. Bitte, wach auf, bitte.«
    »Das wird ihn nicht wecken«, bemerkte Ian hinter mir. »Samuel hat sie mit einem Zauber belegt.«
    »Was zum Teufel meinst du damit? Was für ein Zauber?!« Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar und fühlte etwas Warmes, Klebriges.
    Ian hielt meine Hand fest. »Dein Kopf blutet.«
    »Das tut Sandras Kopf auch!« Ich riss meine Finger von ihm los. Sie waren rot verschmiert. »Sag mir einfach, wie wir sie wecken können.«
    Ian holte tief Luft, dann sagte er langsam: » Wir werden gar nichts tun. Sobald du mir erlaubt hast, deine Wunde zu versorgen, werde ich sie wecken.«
    Ich warf einen Blick auf Sandras reglosen Körper. Was hatte Samuel mit ihr gemacht?
    »Keine Sorge«, sagte Ian leise. »Ihre Schnittwunde hat schon vor einer ganzen Weile zu bluten aufgehört. Sie wird bald wieder auf den Beinen sein. Beide sind bald wieder auf den Beinen. Vorausgesetzt, ich darf einen Blick auf deinen Kopf werfen.«
    Er war ein Lügner. Alle Dschinn waren Lügner. »Na schön, dann schau dir meinen Kopf an. Aber beeil dich.« Ich machte einen Schritt auf Ian zu, dann tat ich so, als würde ich ohnmächtig. Eine Sekunde später hatte er seine Arme um mich gelegt. Noch eine Sekunde, und seine Waffe war in meiner Hand.
    »Weck sie. Jetzt!« Meine Hände blieben ruhig, als ich mit der Pistole auf Ians Brust zielte.
    Ich hatte ihn überrumpelt, und die Überraschung war ihm deutlich anzusehen. »Das kann ich nicht tun.«
    »Doch, das kannst du, es sei denn, du hast mich gerade eben angelogen!«, knurrte ich.
    »Ich habe dich nicht angelogen«, sagte Ian in einem ruhigen und sachlichen Tonfall. »Aber ich muss erst einen Trank bereiten, um sie aus diesem Zustand befreien zu können. Ich brauche Zeit und die richtigen Zutaten. Hör mal, es gibt da eine Menge, was du nicht verstehst.«
    »Wirklich? Ich glaube nämlich, dass ich ziemlich gut verstehe! Ein Dschinn hat soeben versucht, aus Josh sein Vollmondfestmahl zu machen, und du wolltest Sandra als Appetithäppchen!«
    Ian streckte die Hände weit von sich. »Wie kannst du nur so etwas von mir glauben? Sieh mich an, Celine! Ich habe gerade Samuel getötet, und jetzt will ich mich einfach nur davon überzeugen, dass deine Verletzung nichts Ernstes ist. Klingt das nach jemandem, der darauf aus ist, dir wehzutun?«
    »Ich weiß nicht!« Er hatte recht. Er hatte Samuel getötet, aber was, wenn das nur ein Trick war? Eine warme, klebrige Flüssigkeit tropfte über meinen Haaransatz und rann seitlich an meiner Wange herunter. Ich wagte einen Blick auf den Leichnam am Boden. Doch das war ein Fehler.
    Ein plötzlicher Schmerz durchfuhr meinen Arm und war genauso schnell wieder verschwunden, ersetzt durch einen leichten Druck an meine Kehle.
    »Du könntest die Geduld eines Heiligen auf

Weitere Kostenlose Bücher