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Im Zeichen des Schicksals

Im Zeichen des Schicksals

Titel: Im Zeichen des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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den Feuerzähmer nicht längst getötet hast. Du bist schließlich schon lange genug in der Stadt.«
    Mein Blut gefror bei seinen mitleidslosen Worten, und Wut stieg in mir auf. Ich klammerte mich daran, ließ meinen Zorn den letzten Rest Nebel in meinem Kopf wegfegen. Endlich arbeitete mein Verstand wieder. Ich musste mich befreien, musste sie aufhalten, bevor sie uns alle töteten, aber wie? Denk nach, verdammt! Denk nach!
    »Sieh es mir nach, dass ich die Sache eben genüsslich ausgekostet habe!«, höhnte Samuel, und kleine Speicheltröpfchen flogen von seinen Mundwinkeln. »Du verstehst offensichtlich nichts davon, wie man die Menschen mürbe macht. Man muss es langsam angehen, sie leiden lassen. Und, Teufel auch, wenn ein Vollmond vor der Tür steht, dann wartet man natürlich so lange! Mein persönliches kleines Vollmondfestmahl!«
    Sie würden uns töten. Wenn ich nicht sofort etwas unternahm, waren wir alle tot! Das Messer! Indem ich mich möglichst langsam bewegte, lehnte ich mich zurück zu meinen angewinkelten Beinen hin, bis meine Finger meine Stiefel berührten.
    Samuels Gelächter erstarb plötzlich. Mit barscher Stimme zeigte er auf Josh. »Du kannst ihn nicht haben, das weißt du doch, oder?«
    »Ich bin nicht hier, um dir deinen Fang zu stehlen«, versicherte Ian. Ich hielt den Atem an, als er sich nun vorbeugte und ein Büschel von Sandras Haar anhob, um ihr Gesicht zu begutachten. »Auch wenn ich die da vielleicht ganz gerne mal probieren würde.«
    »Sie? Schau dir ihre Aura an, die ist ja kaum ein Snack. Aber tu dir keinen Zwang an.« Während ich die beiden dabei beobachtete, wie sie sich über Sandra beugten, fand ich den Griff des Messers und zog es langsam heraus.
    Samuel wechselte in eine unverständliche Sprache über und gab seltsame zischende Laute von sich. Ich drehte das Messer in der Hand, ließ es unter den Knoten zwischen meinen Handgelenken gleiten und begann es auf und ab zu bewegen, ohne den Blick von den beiden neben dem Sofa abzuwenden. Nur noch ein paar Sekunden, und dann? Wie sollte ich sie beide überwältigen?
    Sie beugten sich immer noch über Sandra, ohne zu merken, was ich vorhatte. Die Fessel lockerte sich. Dann schnitt das Messer durch die letzte Faser Schnur. Ich hielt die Hände weiter zusammen, voller Angst, sie könnten bemerken, dass ich frei war, ehe ich Zeit gehabt hatte, über meinen nächsten Schritt zu entscheiden.
    Samuel legte den Kopf schräg, und er sah mich mit schmalen Augen quer über den Raum hinweg an. »Mit der da stimmt etwas nicht. Sie fühlt sich erleichtert.«
    Wie konnte er das erkennen? Ich hielt den Atem an; mit wild pochendem Herzen versuchte ich nachzudenken. Ich konnte auf ihn zurennen, ihn verwunden und versuchen, Josh und Sandra zu wecken; aber wenn sie nicht aufstanden, konnte ich sie unmöglich tragen. Und was war mit Ian? Er hätte mich in Sekundenschnelle erwischt. Weglaufen kam nicht in Frage. Gottverdammt noch mal, es gab keinen Ausweg! Keinen Ausweg!
    »Vergiss es, das war keine Erleichterung. Die kleine Promenadenmischung ist vielmehr hoffnungslos verzweifelt.« Samuels Gelächter brachte das Fass zum Überlaufen. Wenn wir heute Nacht sterben mussten, so würde es zumindest nicht kampflos geschehen. Ich stand auf und streckte das Messer vor mir aus.
    »Lass die Finger von ihnen!«
    »Eine versteckte Waffe, tatsächlich? Richtig clever!« Lachend kam Samuel auf mich zu. »Sie ist recht spaßig, nicht wahr?«
    Meine Finger schlossen sich noch fester um das Messer. »Wenn es dir Spaß macht, ein Messer im Bauch stecken zu haben?«
    »Celine!«, knurrte Ian.
    »Sprich mich nicht an!« Ich konnte meine Verbitterung unmöglich verbergen, aber welche Rolle spielte das jetzt schließlich noch?
    »Bravo, meine Liebe, welch eine Leidenschaft!« Samuel lachte und machte noch einen Schritt vorwärts. Er war jetzt fast in Reichweite, und es fiel mir immer schwerer, die Hand ruhig zu halten. Ich konnte niemanden erstechen. Oder? Ein schneller Blick auf Josh, der reglos auf dem Sofa lag, und ich wusste, dass ich keine Wahl hatte. »Aber lass dir etwas sagen, bevor du versuchst, mich mit diesem … Ding zu töten.«
    »Zurück!«, befahl ich und schwang drohend das Messer. Das ließ ihn nur lauter lachen, und dann war er nur noch ein paar Zentimeter entfernt, und das Messer … das Messer steckte tief in seiner Brust!
    »Oh Gott!« Ich stolperte zurück, und meine Augen rasten zwischen dem Messer und Samuels lächelndem Gesicht hin und her.
    Er

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