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Im Zeichen des Todes

Im Zeichen des Todes

Titel: Im Zeichen des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Ryan
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sie auf Höhe der A utos und legte Sperrfeuer.
    Dann rannte er los.
    Er lief auf die Baumreihe zu und hörte, wie Schüsse knallten und die Geschosse nur Zentimeter neben ihm in den Boden schlugen. Starr konzentrierte er sich auf die Bäume. A n einem davon sah er den Strick mit der Schlinge an einem niedrigen A st hängen.
    Noch fünfzehn Meter. Noch mehr Schüsse.
    Zehn.
    Fünf.
    » TÖTET IHN !«, tobte Calaca, aber jetzt war Zak nur noch einen Meter von seiner Deckung entfernt. Ein Geschoss schlug vor ihm in einen Baumstamm ein und ließ ihm die Splitter um die A ugen fliegen. Dann verschwand er zwischen den Bäumen. Es war dunkel und er konnte nicht sehen, wohin er trat, aber er wurde nicht langsamer.
    Er durfte nicht langsamer werden.
    Sein Leben hing davon ab, wie schnell er laufen konnte.
    Calaca schlug hart mit der Faust gegen die Karosserie eines der Range Rover und stapfte zu Carlos hinüber, der sich gerade mühsam vom Boden in die Höhe stemmte.
    » Idiot!«, zischte er.
    » Señor Ramirez, ich …«
    Aber Calaca hörte gar nicht hin. Er zog die Pistole unter dem grünen Fußballtrikot hervor, zielte auf den Kopf des W achmanns und schoss. Blut und Gehirnmasse spritzten auf Calacas T rikots und Carlos stürzte tot zu Boden. Doch da hatte sich Calaca bereits abgewandt. Er gestikulierte mit der W affe in Richtung der anderen W achen – insgesamt vier –, die mit ihm gekommen waren, und drohte: » Ich bringe euch alle und eure Familien um, wenn ihr ihn nicht findet!«
    Nervös sahen sich die Leute an.
    » WORAUF W ARTET IHR NOCH ?«, schrie Calaca. » SUCHT IHN GEFÄLLIGST ! LOS !«

Der Wald
    Zak sprintete durch den W ald und versuchte, möglichst geradeaus zu laufen, sodass er wenigstens wusste, wo er war. Zweimal stolperte er und stürzte, schrammte sich die Knie und die A rme auf, zweimal rappelte er sich wieder auf und zwang sich, so schnell wie möglich weiterzurennen, obwohl seine Muskeln schmerzten und seine Lunge brannte. Doch ein paar Schmerzen waren auf jeden Fall wesentlich besser als die A lternative dazu.
    Zwei Minuten vergingen.
    Drei.
    Plötzlich hörten die Bäume auf. Zak stand am Rand einer weiten offenen Fläche. Im hellen Mondlicht erkannte er, dass sie mit etwa brusthohen, stachelig wirkenden Büschen bedeckt war und mit Felsen, die zum T eil höher aufragten als er selbst. Der W ald erstreckte sich links und rechts von ihm, wie weit, konnte er nicht sagen.
    Er rang nach A tem und nahm sich zwanzig Sekunden Zeit, sich an einen Baum gelehnt auszuruhen und zu überlegen. Blindlings weiterzulaufen wäre Selbstmord. Irgendwann würden sie ihn finden und dann …
    Nein. Er musste raus aus der Reichweite der W achen und ihrer W affen. Und dafür brauchte er einen Plan. Irgendwie musste er sie ablenken. Ihm kam da auch schon eine Idee. Sie war riskant, aber etwas Besseres fiel ihm nicht ein. Doch damit sie funktionierte, musste er ungefähr wissen, wo er war. Himmelsrichtung und Ort. Nicht leicht herauszufinden, hier draußen am Ende der W elt.
    Er erinnerte sich an eine Nacht vor sechs Monaten auf St. Peter’s Crag. Seine erste Nacht. Er sah zum Himmel auf und die Sterne blinzelten zurück. Er suchte nach vertrauten Mustern: dem pfannenartigen Großen W agen und dem W der Kassiopeia. Zwischen den beiden strahlte hell der Polarstern – der Nordstern. Er stand direkt vor ihm, und hinter ihm lag der W ald, der sich demnach von Ost nach W est erstreckte.
    » Nicht schlecht, Raf«, murmelte Zak, wandte sich nach W esten und rannte an der Baumreihe entlang. Er zählte seine Schritte und nach zweihundert blieb er stehen, wartete zehn Sekunden und begann dann so laut wie möglich zu rufen: » Hilfe! Helft mir!«
    Er hielt inne und wartete, bis sein Ruf verhallt war, dann schrie er erneut, diesmal mit mehr Panik in der Stimme: » HELFT MIR DOCH !«
    Aufmerksam lauschte er. V on Calacas Leuten war nichts zu hören, doch davon durfte er sich nicht beirren lassen. Er wusste, dass sie sich schnell und leise der Stelle nähern würden, von wo sie seine Stimme gehört hatten.
    Als Nächstes rannte er nach Norden, fort von den Bäumen in das mit Büschen und Felsen bestandene Gebiet, wobei er gelegentlich zum Polarstern aufsah, um seinen Kurs zu halten. Nach etwa fünfhundert Metern blieb er stehen und sah sich um. V on hier aus waren die einzelnen Bäume kaum noch zu erkennen – sie waren nur noch eine Silhouette vor dem hellen Sternenhimmel. Zak war überzeugt, dass man ihn von der Baumreihe aus

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