Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
eher zurück nach Boston fliegst, als bis ich mit dir gesprochen habe, ja?«
»Edward Haynes«, hallte Pfeffers Stimme vernehmlich durch den Raum. »Ich nehme Sie wegen mehrfachen Einbruchs in Zusammenhang mit sexuellen Übergriffen fest. Sie haben das Recht zu schweigen. Sie haben das Recht …«
Fluchend gab Beau Juliet einen Kuss, trat einen Schritt zurück, befahl ihr: »Bleib bloß hier« und marschierte eilig los.
Ohne sich noch einmal nach ihr umzudrehen, schob er sich durch das Gedränge dorthin, wo das Schauspiel direkt neben der Tür des Speisesaales seinen Fortgang nahm.
Mehrere lange Augenblicke stand Juliet wie betäubt und vollkommen reglos da. Schließlich jedoch holte sie tief Luft, ging durch die aufgeregt plappernde Menge zum Bandleader hinüber, bat ihn, wieder Musik zu machen, schnappte sich den nächsten Kellner, der genau wie alle anderen mit großen Augen Pfeffers Darbietung verfolgte, und erinnerte ihn daran, dass er seine Arbeit nicht vergaß.
»Was kann ich tun?«, fragte Roxanne, die eilig auf sie zugetreten war.
»Sorg dafür, dass die Kellner weiter mit den Tabletts rumgehen. Lass uns versuchen, den Schaden möglichst zu begrenzen.«
»Es heißt, dass es keine schlechte Werbung gibt«, erklärte ihre Assistentin tröstend.
»Das versuche ich mir auch schon die ganze Zeit zu sagen.« Juliet ergriff die Hand der Freundin. »Ich habe gesehen, dass Beau in den blauen Salon gegangen ist. Ich würde gerne wissen, was er vorhat, und ihn fragen, wie schnell wir damit rechnen dürfen, dass die Polizei wieder von hier verschwindet.«
»Geh nur. Ich halte solange hier die Stellung.«
»Danke, Rox.«
Sie ging in Richtung des von zwei Polizisten flankierten Edward und der kreidebleichen Celeste, die direkt hinter der Phalanx befrackter Zivilbeamter stand.
Sämtliche Kameras und Camcorder waren auf dieses Bild gerichtet, und Pfeffer wandte sich den Zuschauern mit straff gespannten Schultern zu. Ehe Juliet den Kerl auch nur umrunden konnte, kam Beau bereits durch das Gedränge, das die Tür des blauen Salons blockierte, wieder auf sie zu. In der Hand hielt er ein durchsichtiges Plastikpäckchen, in dem die Pistole und die Höschen lagen, auf die sie am Vorabend gestoßen waren.
Sofort schwenkten die Kameras in seine Richtung um, doch er schlug ihnen ein Schnippchen, schob sich das Paket unter das Hemd und baute sich, ohne Pfeffer auch nur eines Blickes zu würdigen, direkt vor Edward auf.
»Mr Haynes, ich bringe Sie jetzt aufs Revier.«
Edward sah ihn an und nickte mit dem Kopf.
»Die Handschellen lege ich Ihnen erst vor der Haustür an.« Er nahm den Festgenommenen sanft am Arm und wandte sich zum Gehen.
Juliet sah den beiden hinterher und blickte dann auf Pfeffer, der den Reportern hochtrabend erklärte: »Dank gründlicher Ermittlungen sind wir an einen Punkt gekommen, an dem wir behaupten dürfen, dass die Straßen von New Orleans wieder ein wenig sicherer geworden sind. Wir haben Grund zu der Annahme, dass es Edward Haynes gewesen ist, der die Stadt in den letzten Monaten mit einer Reihe von -«
Entschieden schob sich Juliet zwischen Pfeffer und die Journalisten. Am liebsten hätte sie die Medienvertreter darüber aufgeklärt, dass die gründlichen Ermittlungen nicht Pfeffer zuzuschreiben waren, doch sie beschränkte sich auf die Worte: »Sie sind hier nicht länger willkommen, Sir. Ich möchte, dass Sie gehen.«
Eine dunkle Röte stieg dem Captain ins Gesicht. »Wir sind polizeilicher Ermittlungen wegen hierher gekommen, junge Dame.«
»Da inzwischen sämtliche Beweise und auch der Verdächtige auf das Revier gefahren worden sind, Sir, gibt es hier wohl nichts mehr zu ermitteln. Also möchte ich Sie nochmals darum bitten, dass Sie gehen.«
»Wenn ich es recht verstehe, ist dieses Etablissement für den Publikumsverkehr geöffnet.«
»Das ist richtig. Allerdings behalten wir uns das Recht vor, bestimmten Personen den Zutritt zu verwehren, und Sie sind hier ausdrücklich nicht willkommen.« Sie wandte sich den Journalisten zu. »Schalten Sie die Kameras aus. Ich möchte, dass Sie jetzt alle dieses Haus verlassen.«
Die Reporter mussten sich ihr fügen, sie hatten keine andere Wahl.
Sie stand so lange an der Haustür Wache, bis auch der Letzte von der Meute endlich verschwunden war, dann erst kehrte sie mit einem leisen Seufzer zurück in den Ballsaal, um zu gucken, was von diesem Abend noch zu retten war.
25
Luke fand Josie Lee bei ihren Schwestern. Anabel stand
Weitere Kostenlose Bücher