Immer Ärger mit den Männern: Roman (German Edition)
stimmt.«
»Mehr als das«, versicherte ihr Josie Lee, schnappte sich ein Glas Champagner von einem Tablett und prostete Juliet damit zu. »Eine wirklich tolle Feier. Das Essen ist fantastisch, die Musik selbst für hiesige Verhältnisse spektakulär, und es ist einfach klasse, einmal so viele elegante Kleider an einem Ort zu sehen.«
»Ihr Kleid ist auf jeden Fall bezaubernd.« Wieder verzog Juliet den Mund zu einem Lächeln, blickte bewundernd auf das bodenlange, tomatenrote, eng anliegende Gewand und fügte mit einer Ehrlichkeit, die sie aufgrund ihrer Erziehung eigentlich hätte unterdrücken sollen, etwas wehmütig hinzu: »Ich wünschte, ich wäre so gut bestückt, dass ich ein trägerloses Kleid anziehen könnte.«
»Ich auch«, stimmte Anabel ihr düster zu. »In unserer Familie hat der Busen anscheinend nur für zwei Frauen gereicht. Ist das nicht wirklich unfair? Wo ist überhaupt Beau?«
Juliet merkte, dass drei dunkle Augenpaare sie neugierig ansahen, und war von Herzen dankbar, als Luke eilig erklärte: »Beau hatte heute Abend Dienst.«
»Ich dachte, er soll Juliet beschützen?«, fragte Camilla überrascht.
»Heute Abend nicht. Heute ist er mit einem anderen Fall befasst.«
»Aber Luke, was, wenn noch mal jemand versucht, ihr etwas anzutun -« Josie Lee verzog schuldbewusst das Gesicht. »Tut mir Leid, Juliet. Manchmal denke ich ganz einfach nicht nach, bevor ich etwas sage.«
»Hier ist sie völlig sicher, Kleines. Sieh dich doch mal um. Dein Bruder hat jede Menge Kollegen hergeschickt. Wahrscheinlich hast du sie nur deshalb nicht sofort erkannt, weil sie in Zivil sind. Außerdem bin ich hier«, fügte er hinzu und nahm eine übertriebene Machopose ein. »Und da wir gerade von mir sprechen«, er strich mit den Fingerspitzen über Josie Lees nackten, sonnengebräunten Arm. »Hast du was dagegen, wenn ich unsere Gastgeberin bitte, einmal mit mir zu tanzen?«
»Natürlich nicht.«
Also wandte er sich abermals an Juliet und fragte: »Würden Sie vielleicht gerne tanzen?«
»Sehr gern sogar«, erklärte sie und entschuldigte sich höflich bei Beaus Schwestern, ehe sie erleichtert hinter Luke die Tanzfläche betrat.
Beim Tanzen hielt er sie respektvoll ein paar Zentimeter von sich fort. »Alles in Ordnung?«
Sie sah ihm ins Gesicht. »Oh Gott, Sie wissen es, nicht wahr?«
»Ich kenne keine Einzelheiten. Beau hat nur gesagt, dass Sie nicht mehr mit ihm reden.«
An dem verbitterten Lachen, das in ihrer Kehle aufstieg, wäre sie um ein Haar erstickt. »Ich Dummerchen. Aber blöderweise bin ich einfach nicht total begeistert, wenn mich ein Mann fallen lässt, weil er noch mit allen anderen Frauen in New Orleans in die Kiste springen will.«
Luke hielt mitten im nächsten Tanzschritt inne. »Das hat er Ihnen erzählt?«
Da die anderen Leute in ihre Richtung sahen – wenn auch dank ihrer guten Erziehung so diskret wie möglich -, nahm Luke das Tanzen wieder auf, schüttelte jedoch zugleich nachdenklich den Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass er Ihnen das erzählt hat. Außer mir hat er diesen Traum noch keinem Menschen anvertraut.«
»Tja, dann sollte ich mich wohl geehrt fühlen.«
»Tut mir Leid«, erklärte Luke zerknirscht. »Ich mache alles nur noch schlimmer.«
»Nein, mir tut es Leid. Sie waren Beaus Familie gegenüber außerordentlich diskret, und Sie sind sehr freundlich. Ich benehme mich einfach unmöglich.«
»Nein«, widersprach Luke ihr grimmig. »Wer sich unmöglich aufführt, ist dieser Idiot Dupree.«
Sie verzog den Mund zu einem Lächeln. »Sie sind ein wirklich netter Mann, Luke Gardner. Josie Lee hat mit Ihnen großes Glück.«
Plötzlich spürten sie um sich herum einen leichten Aufruhr, der weniger in Geräuschen als vielmehr in einem leichten Auseinanderdriften der anderen Tänzer seinen Ausdruck fand. Juliet wandte ihren Kopf, um zu ergründen, was die Ursache der Störung war, und wurde starr vor Schreck, als sie Beau entdeckte.
Seine Augen waren blutunterlaufen und mit seinen unrasierten Wangen, der alten, abgewetzten Jeans und dem kragenlosen Jeanshemd mit den aufgerollten Ärmeln wirkte er düster, zornig und völlig deplatziert.
Dieser Eindruck wurde durch die ersten Worte, die er sprach, noch eindeutig verstärkt. »Gardner, warum, verdammt noch mal, tanzt du mit Juliet Rose? Ich dachte, du bist hoffnungslos in meine Schwester verliebt.«
Obgleich Beau dienstlich hier war und keine Zeit zu verlieren hatte, rief der Anblick Juliets, die seinem besten
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