Immer Ärger mit Vampiren: Argeneau Vampir 4
nicht, versicherte sie sich, also hatte sie kein Recht, eifersüchtig darauf zu sein, dass er schon einmal geliebt hatte.
„Diese Frau hat ihm das Herz gebrochen”, sagte Vincent. „Ich fände es ganz und gar nicht gut, wenn du das Gleiche tätest.”
Terri war so erstaunt über die Bemerkung und die darin versteckte Andeutung über Bastiens Gefühle, dass sie den Kopf ruckartig herumriss, um Vincent mitten im Schneiden der letzten Selleriestange anzustarren. Vincent schaute ihr nicht in die Augen, sondern betrachtete den Sellerie, den sie schnitt. Terri sah, dass er besorgt das Gesicht verzog, und dann rief er auch schon: „Vorsicht, du wirst dich noch.... ”
„Autsch!” Terri zuckte zusammen, ließ das Messer fallen und schon spürte sie einen Schmerz im Zeigefinger ihrer linken Hand. Sie reagierte instinktiv, packte den verletzten Finger mit der rechten Hand und drückte ihn fest gegen den Körper, in dem Versuch, dem Schmerz ein Ende zu machen, nicht zu reden von dem Blut, das wahrscheinlich herausfloss.
Vincent beugte sich zu ihr. „Lass mich sehen.”
Terri zögerte, dann hob sie beide Hände und zwang sich, ihre Hand zu öffnen und die Wunde zu zeigen, und wurde schließlich vor Verlegenheit rot. Es hatte höllisch wehgetan, aber es war schließlich nur ein kleiner Schnitt, dachte sie voller Scham. Und sie hatte reagiert, als hätte sie einen Arm oder ein Bein verloren.
„Manchmal sind die kleinsten Schnittwunden die schmerzhaftesten”, stellte Vincent fest, als hätte er ihre Gedanken gelesen.
Er untersuchte die Wunde und das bisschen Blut, das herausfloss, mit einer Faszination, die sie irgendwie beunruhigte. Besonders, als er plötzlich tief einatmete, als schnuppere er an einer köstlichen Blüte. „Vincent!”
Bastiens Stimme klang wie ein Peitschenschlag, und sowohl Vinny als auch Terri zuckten erschrocken zusammen. Terri drehte sich um und lächelte ihren Gastgeber unsicher an. Er bemerkte das nicht einmal und wusste es daher nicht zu schätzen. Sein Blick fixierte Vincent.
„Hallo, Bastien. Schwere halbe Stunde im Büro?”, neckte Vincent ihn. Dann deutete er auf Terri: „Sie hat sich beim Sellerieschneiden geschnitten. Ich habe es mir nur angesehen.”
Bastien ging sofort mit besorgter Miene auf Terri zu. Es war eine Erleichterung zu wissen, dass das Blut, das er gerochen hatte, nicht von einem Biss stammte. Dieser Geruch und die Tatsache, dass die beiden so nahe beieinander standen, hatten ihn befürchten lassen, dass Vincent Terri gebissen hatte. Er war froh, sich geirrt zu haben. „Ist es schlimm?”
„Zum Glück nicht.” Vincent trat beiseite und überließ es Bastien, sich Terris Schnittwunde anzusehen. „Ein kleiner Verband sollte genügen. Ich sehe mal, ob wir Pflaster haben.”
Bastien bemerkte noch, dass sein Vetter aus der Küche verschwand, aber dann war er voll und ganz damit beschäftigt, Terris Hand zu untersuchen. Zu seiner großen Erleichterung hatte Vinny recht gehabt und es war kein schlimmer Schnitt. Er war klein und nicht besonders tief und brauchte vermutlich nicht einmal einen richtigen Verband, aber der Geruch der wenigen Blutstropfen, die aus der Wunde gesickert waren, war für Bastien so intensiv, dass es ihn beinahe berauschte. Er nahm an, für Vincent, der an diesem Tag abends jagen musste, um sich zu nähren, war es noch schlimmer gewesen. Was bedeutete, dass Bastien sich wohl lieber bei ihm entschuldigen sollte. Er hatte gerade erst einen Beutel Blut zu sich genommen, aber es fiel ihm immer noch schwer, sich nicht einfach Terris Finger in den Mund zu stecken und das kleine bisschen Blut wegzusaugen. Vincent war es offenbar gelungen, dieser Versuchung zu widerstehen, obwohl er am Verhungern war.
„Ich sehe mal nach, ob Vincent etwas gefunden hat”, suchte Bastien nach einer Ausflucht. Er ließ Terris Hand los und kam nicht schnell genug aus der Küche. Er floh vor der Versuchung und wollte seinen Vetter sprechen. Er fand Vincent in dem Büro hinten in der Wohnung, wo er wie ein hungriger Tiger auf und ab ging.
„Ich habe sie nicht gebissen”, sagte er sofort. „Wir hatten gerade über dich geredet.”
„Ich weiß. Es tut mir leid”, begann Bastien, dann hielt er inne und blinzelte. „Über mich?”
Vincent entspannte sich ein wenig und nickte. „Sie mag dich, Bastien. Ich meine, sie mag dich wirklich. Aber es gibt ein Problem. Sie hat Angst, sich ihren Gefühlen zu öffnen. Sie wird vielleicht nicht so einfach zu erobern
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