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Immer dieser Knasterbax

Immer dieser Knasterbax

Titel: Immer dieser Knasterbax Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schrader
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Ganz
hier nahebei ist ein großes Burg, heißt sich Burg Klagenfels.“
    „Kenn’ ich“, warf Knasterbax
ein, „kenn’ ich sogar sehr gut, von eigenes Dagewesensein.“
    „Um so besser“, fuhr
Siebenschütz fort. „Auf dieses Burg hat gestern ein Kamerad von uns, ein Mann
mit Namen Knasterbax, das Schutzmann Siebenschütz gesperrt in den Kerker.“
    „Sagst du mir nix Neuigkeit“,
sagte Knasterbax und grinste.
    „Sag’ ich dir doch Neuigkeit!“
rief Siebenschütz. „Hat nämlich das arme Schutzmann laut gepoltert und
geschrien in dunkles Kerker! So laut, daß alle Besucher haben gefühlt kaltes Gruselschauer
auf Rücken!“
    „Weiß ich alles!“ sagte
Knasterbax.
    „Weißt du nichts!“ widersprach
Siebenschütz. „Haben Besucher erzählt andere Besucher von Gruselerlebnis, und
kommen nun Autos von ganze Welt. Wollen alle Leute haben schreckliches
Gruselgänsehaut auf Rücken.“
    „Sollen lieber fahren zurück“,
sagte Knasterbax, „Gruselei war nur einmal, kommt nie wieder.“
    „Kann man nicht wissen“,
bemerkte Siebenschütz. „Knasterbax soll sein hier in Umgebung. Vielleicht er
geht zurück und macht wieder Gespensterspiel. Hat sich das Wirt von Burg
Klagenfels nämlich geboten Essen und Wohnung für dauerndes Gruselei! Wenn ich
wäre Knasterbax, ich wüßte, wie ich kriege warmes Bett für kaltes Winter!“
    Knasterbax blieb stehen und sah
seinen Begleiter scharf an.
    „Was sagst du?“ rief er. „Wirt
gibt Bett und Essen für Gruselei?“
    „Ja“, sagte Siebenschütz, „das
hat er versprochen.“
    „Wenn das Sache steht so“,
sagte Knasterbax, „will ich lüften mein großes Geheimnis. Bin ich selber
Knasterbax persönlich und hab’ gestern gemacht lustiges Leuteerschrecken mit
dummes Schutzmann Siebenschütz.“
    „Das kann doch nicht sein die
Möglichkeit!“ rief Siebenschütz und tat sehr erstaunt.
    „Ist sich aber Möglichkeit“,
sagte Knasterbax. „Bring mir das Schutzmann, dann ich kann alles machen mit
Beweis!“
    „Werd’ ich mich hüten, zu holen
gefährliches Schutzmann“, rief Siebenschütz. „Bin ich froh, daß er ist in weite
Ferne.“ Und beinahe ehrfurchtsvoll fragte er: „Bist du wirklich das berühmte
Räuber Knasterbax?“
    „Bin ich!“ rief Knasterbax.
    „Das Knasterbax, das hat
angezogen Schutzmannuniform und verhütet Sparkassenüberfall?“
    „Höchstselbstpersönlich!“ rief
Knasterbax.
    Siebenschütz betrachtete seinen
Begleiter, so genau es das schwache Licht einer Straßenlaterne zuließ.
    „Das berühmte Räuber Knasterbax
ist mein Freund“, flüsterte er bewegt.
    Knasterbax legte ihm den Arm um
die Schulter.
    „Bin ich auch froh, daß ich
habe gefunden so gutes Kamerad wie dich“, sagte er.
    Schweigend gingen sie weiter,
beide glücklich, aber beide aus einem anderen Grund.
    Plötzlich blieb Siebenschütz
stehen und löste sich aus der Umarmung. „Wenn du bist Knasterbax“, rief er,
„mußt du gehen sofort auf Burg Klagenfels und machen Gespensterei für warmes
Bett und gutes Essen!“
    Knasterbax winkte ab.
    „Würde ich ja gerne machen“, sagte
er, „aber geht leider nicht. Glaubst du denn, Siebenschütz läuft noch einmal in
dunkles Kerker? Ist sich der Mann zwar dumm, aber so dumm doch nicht.“
Siebenschütz kniff die Augen zusammen und dachte nach.
    „Was brauchst du Siebenschütz
für Gruselei!“ rief er mit einemmal. „Kann ich auch machen großes Krach und
Angstgeschrei! Bin ich so gut bei Stimme wie wütendes Bulle. Wollen wir nicht
machen gemeinsam Burggespenst und haben Bett und Essen für Winter?“
    „Das ist bestes Idee von Welt!“
rief Knasterbax begeistert und schlug seinem Tippelbruder auf die Schulter.
„Burggespenst ist das richtige Beruf für mich. Komm, gehen wir sofort los,
sonst schnappt anderes Kamerad uns weg gutes Job vor Nase.“
    Siebenschütz hätte vor Freude
über seinen Erfolg in die Luft springen mögen.
    Wenn Knasterbax den ganzen
Winter Burggespenst gespielt hat, dachte er, wird er ein ordentlicher Mensch
geworden sein. An ein gutes Bett und ein warmes Zimmer kann man sich ja so sehr
gewöhnen, daß man nie mehr in einem Straßengraben schlafen möchte. Und wenn er
immer genug zu essen hat, wird er auch nicht mehr räubern. Dann habe ich mehr
erreicht, als wenn ich ihn ins Gefängnis gesperrt hätte.
    Die beiden Kameraden
marschierten die ganze Nacht hindurch und berieten dabei eifrig, wie sie den Burgbesuchern
das Gruseln beibringen wollten.
    Im Morgengrauen trafen sie auf
der Burg

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