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Immer dieser Michel

Immer dieser Michel

Titel: Immer dieser Michel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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Küchentür.
    "Wir haben keine Klöße bekommen!" sagte er. "Und keine Wurst auch nicht. Nein, hat alles diese Maduskan - alles hat sie genommen."
    Mehr brachte er nicht heraus, nur noch Tränen.
    Da wurde Michel wütend, so furchtbar wütend, daß Alfred und Ida ihn kaum anzusehen wagten. In seine Augen kam etwas Wildes, und auf einmal nahm er auch noch einen Napf aus Porzellan vom Tisch.
    "Her mit dieser Maduskan!" schrie er und schleuderte den Napf an die Wand, daß die Scherben flogen. "Und gebt mir meine Busse!"
    Alfred wurde richtig ängstlich.
    "Beruhige dich doch erst mal", sagte er. "Es ist gefährlich, so wütend zu werden."
    Alfred streichelte und tröstete dann seinen armen Großvater und wollte wissen, warum die Maduskan so etwas Schreckliches getan hatte, aber das einzige, was Jocke schluchzend sagen konnte, war:
    "Wir haben keine Klöße bekommen! Und keine Wurst auch nicht.
    Und ich habe ihn nicht bekommen - meinen Schnu-hupf-hupf-tabak."
    Ida zeigte wieder auf den Weg draußen.
    "Seht mal, da kommt Unken-Ulla", sagte sie.
    "Um mich nach Hause zu holen", sagte Jocke und begann am ganzen Körper zu zittern.
    Unken-Ulla war eine flinke kleine Armenhaus-Alte, und sie wurde jedesmal nach Katthult geschickt, wenn Jocke
    verschwunden war. Er ging oft nach Katthult - dort fand er ja Alfred und außerdem Michels Mutter, die so freundlich war zu allen, die arm waren.
    Von Unken-Ulla hörten sie dann, wie alles zugegangen war. Das Essen aus Katthult hatte die Maduskan in einen Schrank oben auf 87
    dem Boden gelegt, dort war es kalt um diese Jahreszeit. Als sie aber Heiligabend die Vorräte hervorholen wollte, fehlte ein kleines schäbiges Würstchen, und da wurde sie wild und rasend.
    Wie ein reißender Löwe in der Schafherde", sagte Stolie-Jocke, und Unken-Ulla war seiner Meinung. Kaum zu glauben, diese Maduskan hatte ihnen die Hölle heiß gemacht um die kleine Wurst und hatte mit aller Gewalt den Sünder herausfinden wollen, der sie gestohlen hatte.
    "Denn sonst gibt es hier einen Weihnachtsabend, daß Gottes Engel darüber weinen werden", hatte sie gesagt. Und es wurde auch so, versicherte Unken-Ulla. Da war nämlich keiner, der eingestehen wollte, daß er das Würstchen genommen hatte, wie sehr die Maduskan auch schrie und tobte. Alle aber glaubten, daß sie sich das nur ausgedacht hätte, um die Leckerbissen für sich allein zu haben. Wie auch immer - es wurde jedenfalls ein Weihnachten, über das die Engel Gottes wirklich weinen konnten, sagte Unken-Ulla.
    Die Maduskan jedoch saß den ganzen Tag oben in ihrem Bodenzimmer, brennende Kerzen auf dem Tisch, und aß Wurst und Klöße und Schinken und Safranstollen, daß sie beinahe platzte. Unten im Armenhaus aber saßen die anderen und weinten und hatten nur etwas gesalzenen Fisch zu essen, obwohl es Heiligabend war.
    Ebenso war es am ersten Weihnachtstag. Die Maduskan schwor mehr als einmal, niemand würde auch nur einen halben Kloß bekommen, bevor der Wurstdieb hervorgekrochen käme und gestehen würde. Und während sie darauf wartete, saß sie oben in ihrem Zimmer und aß und aß und sprach mit niemandem. Unken-Ulla hatte die Maduskan ungefähr jede Stunde einmal durch das Schlüsselloch beobachtet und gesehen,wie all die Leckerbissen, die Michels Mutter geschickt hatte, Stück für Stück in ihrem breiten Mund verschwanden. Heute aber hatte sie vielleicht Angst, daß Stolle-Jocke nach Katthult gegangen war, um sich dort zu beklagen, denn sie hatte Unken-Ulla gesagt, daß sie ihn, tot oder lebendig, sofort nach Hause schaffen sollte.

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    "Deshalb ist es wohl besser, wenn wir jetzt gehen, Jocke", sagte Unken-Ulla.
    "Ja, Großvater", sagte Alfred, "die Armen sind arm dran!"
    Michel sagte nichts. Er saß auf der Holzkiste und knirschte mit den Zähnen. Noch lange, nachdem Jocke und Unken-Ulla gegangen waren, saß er da, und man merkte, daß er nachdachte.
    Schließlich aber schlug er mit der Faust auf die Holzkiste und sagte:
    "Ich weiß einen, der ein Festmahl veranstalten wird!"
    "Wer denn?" fragte Ida.
    Noch einmal schlug er mit der Faust auf die Kiste.
    "Ich!" sagte er. Und nun erzählte er, wie es werden sollte. Ein Festmahl sollte es werden, daß es nur so krachte, denn nun sollten alle Menschen aus dem Armenhaus von Lönneberga hierher nach Katthult kommen, und das sofort!
    Ja, aber Michel", sagte Klein-Ida ängstlich, "bist du sicher, daß das kein Unfug ist?"
    Alfred wurde auch ängstlich und glaubte, es sei vielleicht Unfug.
    Aber Michel

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