Immer hab ich dich geliebt
Powell?”, setzte sie hinzu.
Er nickte. Bevor sie gingen, versprach er Ben: “Ich werde auf Antonia Acht geben.”
“Ich weiß, dass du es tun wirst”, erwiderte Ben und schüttelte ihm die Hand.
Powell fuhr Antonia zu seinem Haus, das mächtig und elegant auf einer Erhebung saß, mit dem Gebirgszug als Panorama in der Ferne. Bäume umstanden das Haus, und auf den sanften Hügeln grasten reinrassige Rinder. Vormals war das Haus mehr eine Baracke gewesen mit einem leckenden Dach und einer offenen Veranda, die durchsackte.
“Was für eine weite Strecke hast du zurückgelegt, um das hier zu erreichen, Powell”, bemerkte Antonia.
Powell antwortete ihr nicht, als er die Auffahrt zur Garage nahm. Er drückte einen Knopf, und die Garage öffnete sich. Sogar in ihr war es geräumig und sauber. Er half Antonia aus dem Wagen. “Ich kümmere mich später um dein Gepäck. Erinnerst du dich an Ida Bates? Sie ist meine Haushälterin.”
“Ida Bates? Natürlich erinnere ich mich. Sie war eine Freundin meiner Mutter.”
Sie betraten das Haus durch die Küchentür. Ida Bates, so dick und schwerfällig wie eh und je, drehte sich zu ihnen um und starrte Antonia verblüfft an.
“Wir haben in Tucson geheiratet”, verkündete Powell. “Lerne die neue Herrin in diesem Haus kennen, Ida.”
Ida ließ den Löffel in die Soße fallen, die sie gerade umgerührt hatte, eilte auf Antonia zu und umarmte sie mit echter Zuneigung. “Was für eine Überraschung, aber eine, die mich glücklich macht.” Dann drehte sie sich zu Powell um. “Sie ist in ihrem Zimmer”, teilte sie ihm zögernd mit. “Hat sich den ganzen Tag noch nicht blicken lassen. Lehnt es sogar ab, auch nur einen Bissen zu essen.”
Powells Gesicht spannte sich an. Er nahm Antonia bei der Hand.
“Wir gehen hinauf und sprechen mit ihr.”
“Erwarten Sie nicht zu viel”, murmelte Ida.
Die Tür zu Maggies Zimmer war geschlossen. Powell klopfte nicht einmal an. Er öffnete die Tür und zog Antonia mit sich hinein.
Maggie saß auf dem Teppich und hielt ein Buch in der Hand. Ihr Haar war ungewaschen und strähnig, und die Kleidung, die sie anhatte, wirkte, als ob Maggie sie seit Tagen trug.
Maggie blickte Antonia mit wirklicher Angst an und krabbelte auf die Füße. Dann wich sie zurück, bis sie an den Bettpfosten stieß.
“Was ist los mit dir?”, fragte Powell kalt.
“Sind Sie nicht mehr so schlimm krank?”, flüsterte Maggie.
Das war es also. Sie hatte gehört, wie schlimm es um Antonia stand, und womöglich geglaubt, sie würde sterben. Die Schuldgefühle hatten dem Mädchen offensichtlich schlimm zugesetzt.
Ehe Antonia darauf antworten konnte, erklärte Powell dem Kind: “Antonia und ich sind verheiratet.”
Maggie reagierte nicht darauf. Sie blickte Antonia nur an.
“Antonia wird also hier mit uns wohnen”, fuhr Powell fort. “Ich erwarte von dir, dass du ihr das Gefühl gibst, willkommen zu sein.”
Maggie nickte mit einem furchtsamen Ausdruck in ihren Augen, der Antonia zu Herzen ging. Powell bemerkte nicht einmal die Ängste, die das Kind ausstand.
Nimm sie in die Arme, wollte Antonia ihm sagen.
Halte sie. Sag ihr, dass du sie noch immer liebst, auch wenn du wieder geheiratet hast. Dass das absolut keinen Unterschied in deiner Beziehung zu ihr macht.
Er begegnete dem Kind mit einer Strenge, die Antonia schaudern ließ.
Powell zweifelte daran, ob Maggie sein Kind war, und er verübelte ihr das. Maggie wusste darum. Sein Verhalten war zu eindeutig.
“Ich muss für einige Tage im Bett bleiben, Maggie”, sagte Antonia. “Es wäre nett, wenn du mir manchmal etwas vorlesen würdest.” Mit dem Kopf wies sie auf das Buch, in dem Maggie vorhin geblättert hatte.
“Wirst du wieder meine Lehrerin sein?”, fragte Maggie mit dünner Stimme.
“Nein”, antwortete Powell entschieden. “Zunächst wird sie genug damit zu tun haben, wieder ganz gesund zu werden.”
Antonia schwieg und lächelte Maggie zu.
“Du und ich”, fuhr er mit strenger Stimme fort, “werden gleich morgen Mrs. Jameson aufsuchen. Glaube ja nicht, dass du dich davor drücken kannst.”
Maggie hob das Kinn und sah ihn mürrisch an. “Ich habe es bereits getan.”
“Was?”, fragte er.
“Ich habe Mrs. Jameson alles erzählt”, sagte sie aufsässig. “Ich habe ihr gestanden, dass ich gelogen habe. Und ich habe ihr gesagt, dass es mir leidtut.”
Powell war beeindruckt. “Du bist allein zu ihr gegangen?”, wollte er wissen.
Maggie nickte kurz. “Tut mir
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