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Immer werd ich Dich begehren

Immer werd ich Dich begehren

Titel: Immer werd ich Dich begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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und warf ihr einen Seitenblick zu.
    „Ich weiß, aber ich kann einfach nicht aufhören, sie anzusehen.“ Kate seufzte dramatisch. „Eines dieser Mädchen könnte durchaus unsere Mary Kate sein. Wieso erkenne ich mein eigenes Kind nicht? Vielleicht ist es keine von beiden.“
    „Du machst dich selbst nur verrückt. Das bringt uns nicht weiter. Die Resultate der DNA-Tests werden bald vorliegen, dann werden wir Gewissheit haben.“
    „Vielleicht hätten wir auf die Ergebnisse warten sollen, statt uns auf diese aussichtslose Jagd zu begeben. Aber wenn wir in Memphis geblieben wären, hätte ich glatt den Verstand verloren.“
    „Ja, mir ging es genauso“, gestand Trent. „Selbst wenn sich herausstellt, dass keines dieser Mädchen Mary Kate ist, sind wir nicht schlimmer dran als vorher. Einfach nur abzuwarten machte mich selbst langsam unruhig.“
    „Wie weit ist es noch bis Corinth?“
    „Keine zwanzig Meilen mehr.“
    Kate atmete tief durch. „1212 Oak Hill Drive.“ Sie schaute auf ihre Armbanduhr. „Robin müsste in ungefähr dreißig Minuten von der Schule nach Hause kommen. Vielleicht können wir sie dann kurz sehen.“
    „Denk daran, dass weder ihre Eltern noch sie uns bemerken sollen.“
    „Ja, ich denke daran.“
    Trent gab sich Mühe, ruhig und kontrolliert zu bleiben. Er hatte den Bentley in der Auffahrt eines Hauses mit einem Zu-Verkaufen-Schild davor geparkt, direkt gegenüber von 1212 Oak Hill Drive. Falls jemand auf sie aufmerksam wurde, konnten sie behaupten, sie seien auf der Suche nach einem Haus und wollten sich Nummer 1215 ansehen. Der eisige Winterwind ließ ihn frösteln. Er war froh, dass er den schweren Wollmantel und Lederhandschuhe angezogen hatte.
    Sie täuschten Interesse an dem Haus vor und stapften durch den Garten und spähten in die Fenster, während sie stets 1212 Oak Hill Drive im Auge behielten.
    Die Minuten vergingen. Je länger sie draußen blieben, desto eisiger schienen der Wind und die Temperaturen zu werden.
    „Wollen wir uns nicht in den Wagen setzen und ein paar Minuten aufwärmen?“, schlug Trent vor. „Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich friere.“
    Kate schlang die Arme um sich, um warm zu werden. „Ja, gehen wir. Ich glaube, ich habe schon Frostbeulen an den Händen und Füßen und an meiner Nase.“
    Gerade als die den Bentley erreichten, bemerkte Trent einen neueren Buick, der in die Auffahrt von 1212 fuhr. „Sieh mal, Kate.“
    Sie blieb abrupt neben ihm stehen und sah zur anderenStraßenseite. Erschrocken griff sie nach seiner Hand. Sein Herz schlug schneller. Standen sie kurz davor, ihre Tochter wiederzusehen?
    Eine große blonde Frau stieg aus dem Buick. Ein Junge von ungefähr acht Jahren, der einen Ranzen lässig über der Schulter trug, hüpfte vom Rücksitz. Auf der Beifahrerseite stieg ein gertenschlankes Mädchen in Jeans und brauner Lederjacke aus.
    Kate drückte seine Hand. Gemeinsam gingen sie zum Ende der Auffahrt und traten auf den Gehsteig. Sie gaben sich so ungezwungen wie möglich, während sie zu Robin Elliott hinübersahen. Sie war ein sehr schönes Kind. Als sie über etwas lachte, was ihr Bruder zu ihr gesagt hatte, stockte Trent für einen Moment der Atem. Ihr Lächeln erinnerte ihn an Kates Lächeln. Und mit ihren blonden Haaren und der zierlichen Figur sah sie Kates Kinderfotos ähnlich. Konnte es sein, dass Robin tatsächlich Mary Kate war?
    „Sie sieht so glücklich aus“, sagte Kate.
    „Sie ist glücklich. Das kann man sehen.“
    „Meinst du … kannst du eine Ähnlichkeit mit Mary Kate als Säugling erkennen?“
    „Sie hat blondes Haar, allerdings ist es jetzt honigblond. Und ihr Lächeln erinnert mich an deines. Aber vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, weil ich will, dass sie unser Kind ist.“
    „Ich weiß nicht, ob sie Mary Kate ist“, gestand Kate. „Ich will, dass sie es ist, aber ich spüre es nicht.“ Sie legte die linke Hand auf ihr Herz. „Ich spüre es hier nicht.“
    Sie beobachteten Robin weiter, bis sie im Haus verschwand. Danach standen sie noch eine Weile nebeneinander auf dem Gehsteig, unfähig zu sprechen oder sich von der Stelle zu rühren.
    „Gehen wir“, sagte Kate schließlich. „Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass sie bei diesem Wetter noch einmal herauskommt.“
    „Du hast recht. Es hat keinen Sinn, weiter zu warten.“
    Sie liefen zurück zum Bentley. Sobald sie eingestiegen waren, startete Trent den Motor, damit es im Auto warm wurde. Dann wandte er sich an Kate.

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