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Immer werd ich Dich begehren

Immer werd ich Dich begehren

Titel: Immer werd ich Dich begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Barton
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war?
    „Du starrst sie an“, flüsterte Trent und nahm ihre zitternde Hand in seine.
    Sie zwang sich, woanders hinzusehen. „Ist dir die Ähnlichkeit mit uns auch aufgefallen, oder bilde ich mir das nur ein?“ Kate sprach leise und gedämpft.
    „Sie hat meinen Mund und meine Augen, aber deine Gesichtsform und deine Sommersprossen.“
    Da Trent die Ähnlichkeiten auch aufgefallen waren, wanderte Kates Blick unwillkürlich noch einmal zu dem Mädchen, das jetzt auf ihrem Stift kaute. Kates Herzschlag schien auszusetzen. Ihre Mutter hatte sie ihre ganze Kindheit hindurch bis ins Teenageralter getadelt, weil sie auf ihren Stiften gekaut hatte. Manchmal ertappte sie sich nochheute dabei.
    Kate schluckte. Ihr Hals war wie zugeschnürt. Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „Wir gehen lieber“, sagte Trent.
    Sie nickte. Sie sammelten ihre Zeitschriften ein. Vor lauter Nervosität ließ sie eine fallen. Bevor sie sich danach bücken konnte, sprang Christa von ihrem Platz, hob die Zeitschrift auf und gab sie Kate. Ihre Blicke trafen sich. Kate betrachtete das Mädchen durch einen Tränenschleier. Christa lächelte erneut, und Kate hatte Mühe, sich zu beherrschen und das Kind nicht einfach an sich zu drücken.
    „Danke.“ Kate nahm die Zeitschrift von ihr.
    Trent legte den Arm um Kates Taille. Sie hatte das Gefühl, als würden ihre Knie jeden Moment nachgeben.
    „Gern geschehen“, sagte Christa.
    Bevor sie sich blamieren konnte, indem sie das Gesicht des Mädchens berührte, drängte Trent sie behutsam zum Weitergehen. Nachdem er die Zeitschriften in den Ständer zurückgestellt hatte, führte er Kate hinaus zum Wagen. Er öffnete ihr die Beifahrertür. Kate sah ihn an. Tränen liefen ihr die Wangen hinunter.
    Trent nahm sie in den Arm. Sie klammerte sich an ihn und weinte leise. Er streichelte ihren Rücken. „Tu das nicht, Liebes. Du machst dich krank.“
    „Ich weiß, es ist verrückt. Aber ich glaube – ich fühle –, dass sie Mary Kate ist.“
    „Ja, ich weiß. Ich weiß.“
    „Hast du …“ Sie schluckte die Tränen herunter. „Hast du es auch gefühlt?“
    Trent küsste sie, zärtlich und tröstend, mit einer Spur Leidenschaft. „Ja, ich habe es auch gefühlt. Aber es kann ebenso gut Wunschdenken von uns gewesen sein.“
    „Vielleicht. Aber mein Herz sagt mir, dass das kleine Mädchen dort drinnen …“, sie deutete auf die Bibliothek, „… unsere Mary Kate ist.“

9. KAPITEL
    Die nächsten drei Tage waren für Kate die reinste Qual. Sie wusste, dass es Trent genauso ging, obwohl sie nicht viel darüber sprachen. Das Warten war unerträglich. Sie waren beide gereizt und nervlich angespannt. Mal klammerten sie sich aneinander, dann wieder stritten sie wegen Kleinigkeiten. Tagsüber verließ Kate oft allein das Hotel und ging eine oder zwei Stunden spazieren, trotz der niedrigen Temperaturen. Durch die angestaute Energie war sie ständig kurz davor, entweder zu weinen oder zu schreien. Und wenn sie nicht von Trent wegkam, sobald der Druck zu groß wurde, könnte es damit enden, dass sie ihn ins Bett zerrte. Die erotische Spannung zwischen ihnen war ständig unterschwellig vorhanden. Miteinander zu schlafen würde zwar vorübergehend für Entspannung sorgen, doch wie sähe die Langzeitwirkung aus? Kate konnte keine kurze Affäre mit Trent haben. Ihn vor zehn Jahren zu verlassen hatte sie fast umgebracht. Ein zweites Mal würde sie das nicht überleben.
    Heute Morgen war er derjenige gewesen, der die Suite verlassen und Kate gesagt hatte, sie könne ihn auf dem Handy erreichen, falls sie ihn brauche. Du liebe Zeit, sie brauchte ihn in jeder Minute. Und das war nicht gut. Sie hatte sich schon wieder zu sehr daran gewöhnt, sich auf ihn zu verlassen.
    Der Vormittag verging langsam, genau wie an den vorangegangenen Tagen, obwohl Kate sich mit etlichen Dingen beschäftigt hatte. Sie hatte eine Haarkur gemacht, versucht,sich eine TV-Talkshow anzusehen, mehrere Zeitschriften durchgeblättert und zwei Kapitel eines Taschenbuchs gelesen, das sie in einem Buchladen in der Stadt gekauft hatte. Sie hatte sich sogar die Finger- und Zehennägel lackiert. Und vier Tassen Earl Grey getrunken.
    Was jetzt? Es war noch nicht einmal Mittag, und sie hatte nichts mehr zu tun. Während sie in der Suite auf und ab ging und ihr Bestes tat, um nicht mehr an den DNA-Test und ihre Reaktion auf Christa Farrell zu denken, überlegte sie, was sie unternehmen könnte. Sie könnte wieder einen Spaziergang machen, aber sie wusste

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