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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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ich bin am Wochenende einem alten Freund über den Weg gelaufen, der im Naturschutzpark gearbeitet hat.« Mein Herz hämmert.
    »Ach ja?«, fragt er gelangweilt.
    »Ja. Jedenfalls haben wir uns heute getroffen.«
    »Das ist ja komisch, bei mir hat sich gestern nämlich auch eine alte Freundin gemeldet.«
    War’s das? Bin ich jetzt aus dem Schneider? »Wer denn?«
    »Erinnerst du dich, dass ich dir von einem Mädchen namens Ally erzählt habe, die ich in England kennengelernt habe?«
    »Natürlich.« Das Herz wird mir schwer. »Du warst doch mit ihr zusammen, oder?«
    »War ich«, gibt er zu. »Aber nur zwei Monate. Als ich zurück nach Australien ging, haben wir Schluss gemacht. Wir waren nicht lange genug zusammen, um zwei Jahre aufeinander zu warten.«
    Ich kannte Ben nur ein paar Wochen und habe zehn Jahre auf ihn gewartet …
    »Ja, das hast du erzählt«, sage ich. »Sie blieb in England, und du hattest nur ein Arbeitsvisum für wenige Monate, oder?«
    »Stimmt. Keine Sorge«, fügt er schnell hinzu und berührt meinen Arm.
    »Ist sie wieder hier?«, frage ich.
    »Ja.«
    »Warum ruft sie dich an?«
    »Lily, es ist nichts«, beharrt er, und seine warmen braunen Augen wirken ernst. »Sie hat sich nur gemeldet, um Hallo zu sagen. Ich habe ihr von dir erzählt. Dass wir verlobt sind. Sie hat sich ehrlich für mich gefreut.«
    »Oh.« Meine Stimme wird weicher. »Willst du dich mit ihr treffen?«
    »Nö«, sagt er. »Ich finde, dass das ein bisschen komisch wäre.«
    Jetzt fühle ich mich unglaublich mies. »Das kannst du von mir aus gern tun«, sage ich gönnerhaft.
    »Nein!« Richard lacht und nimmt mich wieder in den Arm. »Dazu besteht kein Grund.«
    Ich seufze und schmiege mich schuldbewusst an seine Brust.
    »Wie geht’s deiner Familie?«, erkundigt er sich.
    »Gut. Ich habe sie heute Morgen getroffen. Dad hat vorgeschlagen, heute Abend zum Essen zu uns zu kommen, aber ich dachte, du wärst vielleicht zu kaputt.«
    Er gähnt. »Stimmt schon, ja, aber wir können mit ihnen zu Abend essen. Dann muss ich allerdings schnell mal lieber unter die Dusche.«
    »Ich auch.«
    »Wo warst du denn nun heute?«, fragt er, als er aufsteht.
    Scheiße! »Ich war angeln, ob du es glaubst oder nicht!« Ich wende mich rasch ab und gehe voran ins Schlafzimmer.
    »Angeln?«, wiederholt er. »Mit diesem Freund?«
    »Hm.« Ich bemühe mich, beiläufig zu klingen.
    »Aha.« Eine gewisse Unsicherheit ist ihm anzuhören.
    »Er ist ein alter Freund von Michael. Er ist so um die vierzig. Hat mich unter seine Fittiche genommen, als ich im Park arbeitete.«
    »Klingt ein bisschen heikel, wenn du mich fragst.«
    »Richard!« Ich drehe mich um und versetze ihm einen spielerischen Schlag, erleichtert, dass er es nicht ernstgemeint hat. »Er war ein guter Freund.«
    »Solange er sich nicht an kleinen Kindern vergriffen hat …«
    Ich versuche, darüber laut zu lachen. Ein wenig zu auffällig, denn Richard schaut mich zweifelnd an. »Spinn nicht herum! Ab unter die Dusche!«
    Grinsend geht er aus dem Schlafzimmer ins Bad.
    Scheiße! Ich setze mich auf die Bettkante. Das war furchtbar. Einfach grässlich! Fassungslos lege ich die Hand auf die Augen und richte mich dann kerzengerade auf, für den Fall, dass Richard zurückkommt. Die Dusche im Bad geht an, und ich entspanne mich. Aber nur vorübergehend. Ich weiß, dass ich in nächster Zukunft auf dem Zahnfleisch gehen werde.

    »Was hast du denn heute unternommen?«, fragt Dad, als wir zu siebt um einen großen Holztisch in Manlys schickem neuem Fischrestaurant sitzen.
    »Ich war mit einem alten Freund angeln.«
    »Hast du was gefangen?«
    »Ja, habe ich wirklich.«
    »Echt?«, mischt Richard sich überrascht ein.
    »Yep. Ich hab einen Weißfisch gefangen.«
    »Und wo ist der?«
    »Oh, den hab ich Ben überlassen.« Sein Name rutscht mir aus dem Mund, bevor ich mir eine andere Formulierung überlegen kann.
    »Schade.« Richard lacht.
    »Er wollte ihn entgräten.«
    »Ich kann auch Fische entgräten«, sagt Richard beiläufig.
    »Ach ja?«
    »Ja. Ich bin früher ständig mit meinem Onkel angeln gewesen.«
    »Das wusste ich gar nicht.«
    »Es gibt vieles, was du nicht über mich weißt«, sagt er scherzhaft und setzt dann die Stimme eines Komikers auf. »Wenigstens haben wir unser ganzes Leben noch vor uns, um es herauszufinden.«
    Mein Dad schaut zu uns herüber und lächelt warmherzig.
    Heiliger Bimbam! Ich habe ihm noch gar nicht gesagt, dass ich verlobt bin! Ich fasse es nicht, dass ich

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