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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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leid, dass ich zu spät komme.«
    »Ich bin zu früh. Schönes Gebäude.«
    »Danke. Ist ganz in Ordnung.«
    »Nicht schlecht als Arbeitsplatz«, meint er.
    »Praktisch, weil es zentral liegt.«
    »Aber du erwartest trotzdem mehr von deinem Job.«
    »Psst!« Ich schaue mich um. »Mein Chef könnte mithören und mich rauswerfen.«
    »Oh, ’tschuldigung.« Er legt den Arm um meine Schultern und drückt die Lippen auf meinen Scheitel. Dann lässt er mich wieder los. Es passiert so schnell, dass ich keine Zeit habe zu reagieren.
    »Ich hab tatsächlich einen Fotoladen ganz in der Nähe gesehen«, sagt er. »Ich habe schon im Internet recherchiert, aber es könnte besser sein, einen Verkäufer zu fragen.«
    Ich verstumme. Plötzlich komme ich mir albern vor. Was zum Teufel denke ich mir eigentlich dabei, eine Kamera zu kaufen? Glaube ich wirklich, ich könnte eine richtige Fotografin werden? Ich habe keine Ahnung von Kameras! Ich habe nicht einmal versucht, etwas darüber in Erfahrung zu bringen. Ich werde langsamer und bleibe stehen.
    »Was ist los?«, erkundigt sich Ben.
    »Ich weiß nicht.« Ich wende den Blick ab.
    »Hey.« Er greift nach meiner Hand. »Du kannst es mir doch sagen.«
    Ich schaue zu ihm auf, Sorge steht ihm im Gesicht. Seine Hand liegt warm in meiner. Das macht mich nervös, ist aber auch tröstend.
    »Ich weiß nicht, was ich machen soll«, gebe ich zu.
    »Was soll das heißen?«
    »Ich habe keine Ahnung vom Fotografieren.«
    »Aber aus dem Grund kauft man sich doch eine Kamera: damit man es lernt.«
    Ich bin skeptisch. »Ich glaube, dass ich mir etwas vormache.«
    »Nein.« Er schüttelt heftig den Kopf. »Lily, du hast Talent. Es ist vielleicht noch ungeschliffen, aber jeder muss klein anfangen. Warum machst du keinen Fotokurs?«
    Ein Funke Hoffnung keimt in mir auf. Ja, ich könnte einen Kurs besuchen! Aber der Funke erlischt sogleich wieder.
    »Ich glaube trotzdem, dass ich mir etwas vormache.«
    »Das machst du nicht «, beharrt Ben und drückt meine Hand. »Vertrau mir.«
    Ich schaue ihm in die Augen und atme tief durch. »Okay.«
    »Gut«, sagt er. »Also dann.«
    Er lässt meine Hand los, ich folge ihm und kämpfe gegen den Drang, seine Hand wieder zu ergreifen.

    Ich kaufe mir eine Kamera auf Kreditkarte und platze fast vor Aufregung und Freude, als Ben mich zum Büro zurückbegleitet.
    »Heute Nachmittag mache ich mich auf die Suche nach Kursen«, verspreche ich ihm. »Ich kann es kaum erwarten, die Kamera heute Abend auszuprobieren.« Ich gehe mit so viel Schwung, dass man meinen könnte, ich trage Turnschuhe, keine Pumps.
    »Hey, du siehst richtig glücklich aus!«
    Das stimmt. Schon seit langer Zeit war ich nicht mehr so froh. Wir gelangen an das Gebäude, in dem ich arbeite. Ich bleibe stehen und strahle ihn an.
    »Hey, ich hab deine Fotos noch nicht gesehen«, fällt Ben ein. »Hast du noch Zeit?«
    »Fünf Minuten kann ich zu spät kommen«, erwidere ich, hole den Stapel aus meiner Tasche und reiche ihn Ben. Er lehnt sich gegen die Mauer und gibt Kommentare zu einigen Bildern ab.
    »Josh hat mich abgelenkt«, sage ich, während ich ihm über die Schulter spähe.
    »Ah, war das an dem Wochenende, als er hier war?«
    »Ja. Schau, das ist er.« Ich weise auf den nächsten Schnappschuss, wo Josh in einer Bar in der Nähe des Opernhauses ein Bier trinkt. »Er hatte seine Kamera nicht dabei, daher musste ich ein paar Touristenfotos für ihn machen. Ich habe versprochen, sie ihm zu schicken.«
    Ben betrachtet das Foto von Josh. »Sieht immer noch so aus wie früher«, murmelt er und schaut mich an. »Ist zwischen euch je was gewesen?«
    »Nö«, erwidere ich, und bevor ich mich zusammenreißen kann, füge ich hinzu: »Hätte es dich gestört?«
    Er widmet seine Aufmerksamkeit wieder den Bildern. »Ja, und das weißt du genau.«
    Fotos von meiner Familie sind dabei, aber zum Glück keins von Richard. Komisch, es ist mir nicht in den Sinn gekommen, ihn zu fotografieren.
    Schließlich hält Ben das Bild von sich auf dem Boot in der Hand. Er wirft mir einen neckischen Blick zu.
    »Das willst du doch nicht behalten, oder?«
    »Gib her.« Ich greife danach, aber er hält es auf Armlänge Abstand.
    »Vielleicht schicke ich es meiner Mum.«
    »He! Gib es wieder her – sofort !«
    »Es würde ihr wirklich gefallen«, neckt er mich.
    Ich halte seinen Arm fest, entringe ihm das Foto, und er lacht. »Du bist sehr ungezogen!«, tadele ich ihn mit übertrieben englischem Akzent. Ich begegne seinem

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