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Immer wieder du: Roman (German Edition)

Immer wieder du: Roman (German Edition)

Titel: Immer wieder du: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paige Toon
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du , er ist der Richtige für mich?«
    Er lacht. »Was für eine Frage! Ich kenne ihn kaum, aber ihr beide scheint ganz glücklich zu sein.«
    »Stimmt«, murmele ich. »Meistens.«
    »Was war denn gestern Abend mit euch los?«, fragt er. Es war wohl nicht zu übersehen, dass wir Krach hatten.
    Ich seufze. »Ach, er hat sich über mich geärgert, weil ich meinen Kolleginnen nichts über die bevorstehende Hochzeit gesagt habe.« Ich ziehe die beiden Wörter ins Lächerliche, damit sie nicht so furchterregend klingen. Es funktioniert nicht.
    »Da ist was dran«, sagt Josh nachdenklich. »Warum hast du es ihnen denn nicht erzählt? Die meisten Frauen würden so etwas gar nicht für sich behalten können.«
    Ich zucke die Achseln. »Ich weiß nicht. Ich wollte nicht, dass sie deswegen einen Aufstand machen.« Selbst in meinen Ohren klingt das nicht überzeugend. »Sind dein Dad und Janine glücklich?«
    »Ja.«
    »Gut zu wissen.«
    »Hör zu, nur weil es bei deiner Mutter nicht geklappt hat, muss das nicht heißen, dass es bei dir genauso läuft«, sagt er aufrichtig.
    Ich grinse ihn an. »Das ist sehr einfühlsam von dir, Joshua. Richard hat genau dasselbe gesagt.«
    »Oh, schön, wenn er so ist wie ich, dann gibt es natürlich keinen Grund, ihn nicht zu heiraten!«
    Lachend gehen wir weiter. Ich glaube, dass er sich irrt. Und Richard irrt sich auch. Nicht die Vorstellung, verheiratet zu sein, jagt mir Angst ein. Es ist Ben. Immer ist es Ben. Ich habe mir eingeredet, dass ich ihn verloren habe, als er fortging, aber im Grunde meines Herzens weiß ich nicht, ob es stimmt. Was wäre, wenn ich ihm wieder begegnete? Wenn seine Ehe nicht gehalten hat? Was würde ich dann tun? Deshalb kann ich Richard nicht heiraten. Das Risiko kann ich nicht eingehen. Soll ich versuchen, Ben zu finden?
    Lily, was zum Teufel denkst du da? Das ist verrückt. Ben ist fort. Richard ist hier und jetzt da, und er ist ein toller Kerl. Nein, mehr noch, er ist einmalig. Natürlich haben wir gelegentlich Streit, aber das ist bei allen Paaren so. Ich fass es nicht, dass ich auch nur in Erwägung ziehe, Ben zu suchen.
    Ich drehe mich zu Josh um und will etwas sagen, mache den Mund aber schnell wieder zu.
    »Was ist?«, fragt er.
    Zu spät. Ich kann die Worte nicht mehr zurückhalten. »Hört Michael manchmal noch was von Ben?«
    »Von welchem Ben?«
    »Ben Whiting. Du weißt schon – der auch im Naturschutzpark gearbeitet hat.«
    »Ach der.« Josh erinnert sich, und mein Herz blüht auf. »Nein«, erwidert er, und mein Herz verwelkt. »Nicht, dass ich wüsste. Ich wusste nicht, dass du ihn näher gekannt hast.«
    »Hab ich auch nicht.« Ich versuche, meine Spuren zu verwischen. »Aber er hat sich um mich gekümmert, als ich anfing zu arbeiten, und ich habe mich gefragt, was wohl aus ihm geworden ist, nachdem er geheiratet hat.«
    Josh zuckt mit den Schultern, und die Oper kommt in Sicht. Das lenkt ihn ab, während ich voller Schuldgefühle dort stehe und mir in den Hintern treten könnte, weil ich einen Pfad eingeschlagen habe, der womöglich meine Beziehung und meinen Freund zerstören könnte – und mich natürlich auch.

    Wie vorausgesehen, fragt Nicola mich nach Joshs E-Mail-Adresse, als ich am Dienstag zur Arbeit komme. Er ist am vorigen Morgen abgereist und gestand mir, dass er sich ziemlich freue, seine Freundin wiederzusehen.
    »Tut mir leid. Geht nicht.«
    »Komm schon!«, drängt Nicola.
    »Mach nicht den Überbringer der Nachricht verantwortlich.« Ich verschiebe ein paar Papiere auf meinem Schreibtisch und versuche, ihrem Blick auszuweichen.
    »Was soll das heißen, den ›Überbringer der Nachricht‹?«, fragt sie. »Hat er dich gebeten, sie mir nicht zu geben?«
    »Genau genommen hat er ›Telefonnummer‹ gesagt, aber es kommt auf dasselbe raus.«
    »Tut es nicht.«
    »Doch.«
    »Nein.«
    »Doch!«
    »Was ist los mit euch?«, schaltet Mel sich ein, die gerade hereinkommt.
    »Nichts«, murmelt Nicola ein wenig nervös, während sie sich wieder auf ihre E-Mails konzentriert.
    Ich könnte versuchen, sie zu besänftigen, aber ich wüsste nicht, was ich sagen sollte, deshalb lese ich stattdessen meine eigenen E-Mails.
    Jonathan Laurence, der Chefredakteur der Zeitschrift Marbles , betritt das Gebäude.
    »Guten Morgen«, begrüßt er Nicola und mich. Mel setzt gerade Tee auf, daher wird es heute keinen neckischen Schlagabtausch zwischen ihr und Jonathan geben. »Schönes Wochenende gehabt?«
    »War toll, ja«, antworte ich

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